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Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Traum erschienen war, versuchte ich, die Medikamente zu reduzieren. Und wirklich schlief ich auch in dieser Nacht problemlos durch und erwachte frisch und ausgeruht. Ich brannte geradezu darauf, den neuen Tag in Angriff zu nehmen.
    Rasch zog ich mich an und ging zur Bäckerei, um meine vorbestellten süßen Brötchen abzuholen. Sie kamen gerade aus dem Ofen und rochen himmlisch. Ich würde sie warm halten, bis meine Gäste zum Frühstück erschienen.
    Als ich zurückkam, wartete Abby bereits unten auf mich mit einem Kaffeebecher in der Hand und blickte schuldbewusst auf, als ich zur Tür hereinkam.
    » Guten Morgen « , grüßte ich fröhlich.
    » Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass ich mir in der Küche Kaffee genommen habe. «
    » Natürlich nicht. Dafür steht er ja da. «
    Nachdem ich die Schachtel auf die Küchentheke gestellt hatte, zog ich meinen Mantel aus, hängte ihn in der Halle an einen Haken und kehrte in die Küche zu Abby zurück.
    » Entschuldigen Sie, dass ich gestern Abend nicht mehr wach war. Wie ist denn alles gelaufen? « Es ging mich ja nichts an, aber ich war trotzdem neugierig.
    » Ganz wunderbar « , erwiderte Abby. » Viel besser, als ich zu hoffen gewagt hätte. «
    » Haben Sie schon die ganze Hochzeitsgesellschaft getroffen? «
    » Ja. Meine Eltern, Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen – es ist das größte Familientreffen seit vielen Jahren. Hinzu kommen jede Menge Freunde. Mein Bruder ist total happy, was er mit dieser tollen Frau auch sein darf. «
    » Das freut mich. «
    Abby lehnte die Schulter gegen den Türrahmen und schlug die Füße übereinander. Sie schien vor dem Frühstück nicht in ihr Zimmer zurückgehen zu wollen.
    Ich öffnete den Kühlschrank und holte den French Toast heraus, den ich am Tag zuvor zubereitet hatte und heute Morgen backen wollte. Ich bestreute ihn mit gefrorenen Beeren und stellte ihn auf den Herd, während ich den Ofen vorheizte. Außerdem sollte es Rührei geben.
    Ich überlegte, ob ich es wagen durfte, Abby ein paar persönliche Fragen zu stellen.
    » Ist wirklich alles in Ordnung? « , begann ich vorsichtig. » Gestern wirkten sie so gar nicht glücklich. «
    Zu meiner Überraschung trat ein Lächeln auf Abbys Gesicht. » Ja, alles ist gut, besser als erhofft. «
    Mehr gab sie nicht preis.
    » Wir laufen manchmal vor törichten Dingen davon, nicht wahr? « , sagte ich unvermittelt, ohne dass ich es wirklich beabsichtigt hatte.
    Hoffentlich erwies sich das nicht als Fehler.
    Abby nahm die Bemerkung ernst und nickte. » Das tun wir. Ja, das tun wir wirklich. « Sie sah plötzlich sehr nachdenklich aus. » Meine Eltern sind glücklich. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte … « Sie brach ab und lächelte erneut. » Dass sie glücklich sind, macht mich wiederum glücklich. «
    Ich begriff nicht, wieso das Glück ihrer Eltern so unerwartet für sie zu sein schien, wagte jedoch nicht nachzufragen.
    » Es ist beruhigend zu wissen, dass es den Menschen, die man liebt, gut geht « , stellte ich ganz allgemein fest.
    Abbys Gesichtsausdruck verriet mir, dass sie an etwas ganz anderes dachte, und als sie wieder zu reden begann, knüpfte sie an ihre zuvor geäußerten Gedanken an.
    » Ich hätte alles dafür gegeben, mich vor dieser Hochzeit drücken zu können « , sagte sie nahezu unhörbar.
    » Sie wollten nicht an der Hochzeit Ihres Bruders teilnehmen? «
    » Oh doch, sehr gern sogar. Was ich nicht wollte, war eine Rückkehr nach Cedar Cove. « Sie legte eine Pause ein, bevor sie weitersprach. » Ich war so sicher, dass es in einer Katastrophe enden würde … Natürlich kann es immer noch so kommen, aber ich bezweifle es. Meine Familie wird mir den Rücken stärken. «
    » Gut « , sagte ich, obwohl ich nichts verstand. Außer dass sie dabei war, ihr Geheimnis zu lüften.
    » Meine Familie « , wiederholte sie mit zärtlicher Stimme, und ich wusste nicht, ob sie es überhaupt bemerkte, dass sie laut sprach. Plötzlich allerdings zuckte sie zusammen und lächelte. » Ich hatte solche Angst vor diesen Tagen, völlig unnötig. Hätte ich mich meinen Dämonen früher gestellt, wäre mir viel Kummer erspart geblieben. «
    » Dann glauben Sie also, dass es heilsam war, zu der Hochzeit hierher zurückzukehren? «
    Ich stellte die Frage, obwohl ich die Antwort bereits kannte.
    » Ja « , bestätigte Abby. » Das glaube ich, und das weiß ich auch. «

21
    D er Zimtduft, der die Treppe hochwehte, weckte Josh. Er war erst nach drei Uhr morgens ins

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