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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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fühlte sie sich dann kein bisschen schuldig? Vermutlich würde sie noch eine Weile brauchen, um das herauszufinden.
    Harrison fiel es sicher nicht schwer, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Jedenfalls bereute er nichts, das wusste Mary Rose. Nachdem sie einander ihre Liebe gestanden hatten, glaubte er vielleicht, sie könnten allmählich anfangen, sich wie ein altes Ehepaar zu verhalten.
    Aber sie waren nicht verheiratet, zumindestens nicht nach dem Gesetz, und ehe das Ehebündnis von einem Priester gesegnet wurde, musste sie Rücksicht auf die Gefühle ihrer Brüder nehmen.
    Sogar Eleanor führte sich sonderbar auf. Sie nippte an ihrem Wasserglas, aber ihr Essen rührte sie kaum an und schob es nicht einmal auf dem Teller umher – so wie Mary Rose, die auf diese Weise Appetit zu heucheln versuchte.
    Douglas war der Erste, dem Eleanors erhitzte Wangen auffielen. »Fühlen Sie sich nicht wohl?«
    »Heute Abend bin ich nur ein bisschen müde. Keine Ahnung warum … Den ganzen Tag habe ich nichts getan. Hier drin ist es ziemlich heiß, nicht wahr?«
    Seufzend wandte sich Douglas zu Adam. »Sie hat Fieber. Siehst du nicht, wie rot ihr Gesicht ist?«
    Mary Rose ließ erschrocken die Gabel sinken und musterte ihre Freundin. »Bist du krank?«
    Als sie keine Antwort bekam, stand Douglas auf, ging um den Tisch herum und befühlte Eleanors Stirn. »Klar, sie hat Fieber, sogar ziemlich hohes. Kommen Sie mit, Eleanor, ich bringe Sie ins Bett.« Er half ihr aufzustehen, und sie lehnte sich kraftlos an ihn.
    »O Eleanor, es tut mir so Leid!«, rief Mary Rose schuldbewusst, weil sie den beklagenswerten Zustand ihrer Freundin übersehen hatte. »Warum hast du nichts gesagt?«
    »Weil ich nicht jammern wollte.«
    Cole schüttelte den Kopf. »Deshalb musst du nicht gleich die Märtyrerin spielen, Ellie. Wie lange bist du schon krank?«
    »Seit heute Morgen. Und nachmittags zwang mich Mary Rose, im Fluss zu baden. Das Wasser war furchtbar kalt, aber nicht einmal da habe ich gejammert. Adam, war es nicht nett von mir, stillschweigend zu leiden?«
    Als Adam die Tränen in ihren Augen sah, plagten ihn Gewissensbisse. Offenbar glaubte die arme Frau immer noch, man würde ihr die Tür weisen. Er beugte sich zu ihr hinüber und tätschelte beruhigend ihre Hand. »Hätten Sie doch nur gejammert, Eleanor! Jetzt gehören Sie zur Familie. Und wenn Sie krank sind, wollen wir es alle wissen, damit wir für Sie sorgen können.«
    »Wirklich?«, hauchte sie entzückt.
    »O ja!«, bekräftigte Adam lächelnd. »Douglas wird Sie bald wieder gesund machen. Gehen Sie mit ihm nach oben. Später bringe ich Ihnen eine Tasse Tee. Mary Rose, du solltest deiner Freundin helfen.«
    »Jetzt können wir uns auf was gefasst machen«, stöhnte Cole, nachdem Mary Rose und Douglas mit der Patientin das Speisezimmer verlassen hatten.
    »Was meinst du?«, fragte Adam.
    »Hast du nicht gemerkt, wie begeistert sie war, als du sagtest, sie hätte jammern sollen?«
    »Mach dich nicht lächerlich! Sie ist tatsächlich krank, das sieht man doch.«
    »Vergesst die Jammerei!«, mischte sich Travis ein. »Mich interessiert viel mehr, was Adam sonst noch zu Eleanor gesagt hat. Sie gehört jetzt zu unserer Familie? Was soll das heißen?«
    »Ich möchte nur, dass sie sich bei uns heimisch fühlt«, erwiderte Adam. »Und es kann nicht schaden, wenn wir ein bisschen nett zu ihr sind.«
    »Wann genau wird sie abreisen?«, fragte Travis.
    Adam zeigte etwas übertriebenes Interesse an einer Gräte, die er aus seiner Forelle entfernte. »Nu ja, das muss sie selber entscheiden.«
    »Hm …«, murmelte Travis und wechselte einen Blick mit Cole. »Wahrscheinlich bleibt sie für immer hier.«
    »Verdammt, Adam, das hättest du mir sagen sollen, bevor ich sie geküsst habe!«, fauchte Cole. »So leichtsinnig wäre ich nie gewesen, wenn ich’s gewusst hätte. Jetzt muss ich wohl oder übel mit ihr über meine Absichten reden.«
    Douglas war ins Speisezimmer zurückgekehrt und hatte die letzten Worte gehört. »Du meinst deine mangelnden Absichten, was?« Dann schüttelte er den Kopf, als sein Bruder nickte. »Du solltest dich schämen! Wie kannst du nur so gewissenlos mit Eleanor herumspielen? Adam, bring ihr keinen Tee, bevor ich mein Spezialpulver gemischt habe. Davon gebe ich einen Löffel in ihre Tasse. Ich wünschte wirklich, du hättest ihr nicht gesagt, dass sie jammern soll. Das nutzt sie jetzt weidlich aus. Und Mary Rose ist auch schon ganz aufgeregt. Sie glaubt, sie

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