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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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komme ich hierher und hole dich. Das sagte ich doch schon. Wenn’s sein muss, schleppe ich dich mit Gewalt nach England. Dooley erzählte mir, Richter Burns sei auf dem Weg nach Blue Belle. Er begleitet Belle nach Hause. Offenbar ist er in sie verknallt.«
    »Verknallt?«
    »So hat’s Dooley ausgedrückt«, erwiderte Harrison gähnend. »Vor meiner Abreise könnte Burns uns trauen.«
    »Ein Priester oder Rabbi wäre mir lieber. Ich finde es nicht besonders romanisch, wenn ein Mann, der normalerweise Leute aufhängt, unseren Ehebund schließt.«
    »Aber ich will nicht warten.«
    »Hast du Angst, ich könnte mich während deiner Abwesenheit anders besinnen?«
    »Dafür ist es ohnehin zu spät. Du gehörst zu mir, seit du gestern Nacht durch diese Tür kamst. Warum bist du später ins Haus zurückgelaufen?«
    »Wegen meiner Brüder.« Ihr Finger strich über Harrisons Brust. »Ich wollte ihnen nicht noch mehr Schande bereiten.«
    »Schande?« Er schrie beinahe. »Hältst du es etwa für eine Schande, dass du mit mir geschlafen hast?«
    »Bitte, versteh mich doch! Wir sind noch nicht verheiratet, und ich muss die Gefühle meiner Brüder berücksichtigen. Hätten sie uns zusammen im Bett ertappt, wären sie todunglücklich gewesen.«
    Das verstand er nicht. Er sprang aus dem Bett und griff nach seiner Hose. »Zieh dich an!«, befahl er.
    »Komm wieder ins Bett und lass mich erklären …«
    »Zieh dich an, Mary Rose, oder ich wickle dich in eine Decke und trage dich ins Haus hinüber. Sollen deine Brüder dich so sehen?« Sofort stieg sie aus dem Bett und begann sich anzukleiden. »Warum diese Eile?«
    »Das Wort ›Schande‹ missfällt mir!«, herrschte er sie an. »Nun werden wir mit deinen Brüdern reden. Trödle nicht herum, verdammt noch mal! Ich will mit Adam sprechen, bevor er ins Bett geht.«
    »O nein, du wirst nicht mit Adam reden. Ich gehe allein ins Haus. Wenn du glaubst, ich würde dir erlauben, meinen Brüdern zu erzählen, was wir soeben getan haben – vergiss es! Ich lasse mich nicht demütigen. Ist das klar?«
    Erbost schlüpfte sie in ihre Schuhe und konnte nicht fassen, dass dieser wunderbare Abend ein so schlimmes Ende finden musste. Was für ein zärtlicher, rücksichtsvoller Liebhaber war er gewesen … Und jetzt benahm er sich wie ein arroganter Rüpel. Sie wusste nicht, was den plötzlichen Stimmungsumschwung bewirkt hatte, fühlte sich aber nicht bemüßigt, Harrison zu beschwichtigen.
    Allein schon der Gedanke, Adam könnte von diesen leidenschaftlichen Liebesstunden erfahren, drehte ihr den Magen um. Niemandem würde sie erlauben, sie dermaßen zu erniedrigen, nicht einmal dem grässlichen Kerl, den sie liebte. Sie versuchte an ihm vorbeizugehen, aber er packte ihre Hand, zerrte sie durch den Hof und ins Haus.
    In der Halle trafen sie Cole, der Mary Rose forschend anstarrte. »Was zum Teufel ist mit dir passiert?« Sein Blick glitt über ihre zerzausten Locken, und sie benutzte ihre freie Hand, um sich das Haar aus der Stirn zu streichen.
    »Nichts!«, rief sie, während Harrison sie zur Bibliothek zog.
    Ohne anzuklopfen, stieß er die Tür auf und schob Mary Rose über die Schwelle. Dann blieb er hinter ihr stehen. Als sie die Flucht ergreifen wollte, versperrte ihr seine breitschultrige Gestalt den Weg.
    Verwirrt klappte Adam das Buch zu, das er gelesen hatte, und wollte aufstehen. Aber Harrison forderte ihn auf, sitzen zu bleiben. Dann führte er Mary Rose zum anderen Sessel und drückte sie hinein.
    »Also wirklich, Harrison, das ist einfach ungeheuerlich!«, flüsterte sie. »Wenn du ein einziges Wort sagst, dann tue ich irgendwas Schreckliches. Das schwöre ich dir.«
    Einen Arm um ihre Schultern gelegt, schaute er ihren Bruder an. »Adam, Mary Rose und ich müssen so schnell wie möglich heiraten. Morgen kommt Richter Burns nach Blue Belle. Wir sollten alle in die Stadt reiten und …«
    »Ich lasse mich nicht von einem besseren Henker trauen«, fiel sie ihm ins Wort. »Das würde gegen meine Prinzipien verstoßen.«
    »Harrison, schließen Sie die Tür«, schlug Adam vor. »Und würdet ihr beide bitte eure Stimmen senken? Was soll dieses Gerede vom Heiraten?«
    Wütend verschränkte Mary Rose die Arme vor der Brust. »Hör nicht auf ihn, Adam. Er fühlt sich nur elend, weil er abreisen muss.« Ohne Harrisons Finger zu beachten, die sich in ihren Oberarm bohrten, fügte sie hinzu: »Am besten regeln Harrison und ich die Sache unter uns. Du brauchst dich nicht einzumischen, Adam. Wenn

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