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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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hat dir wohl missfallen, meine Süße.«
    Doch sie war viel zu zufrieden, um auf diese Bemerkung einzugehen. »Was wolltest du mir vorhin sagen?«
    »Wir müssen über unsere Zukunft reden.«
    »Einverstanden.«
    »Die nächsten Monate könnten sehr schwierig für dich werden.«
    »Willst du mir Schwierigkeiten machen?«
    »So hab ich’s nicht gemeint.«
    »Ich liebe dich, Harrison.«
    »Und ich dich, Mary Rose. Bald muss ich nach England zurückkehren, und du sollst mich begleiten.«
    »Warum musst du zurückfahren?«
    »Weil ich verpflichtet bin, etwas zu beenden, das ich begonnen habe.«
    »Wirst du lange in England bleiben?«
    »Das hängt von dir ab.«
    Diese Antwort verstand Mary Rose nicht. »Sehnst du dich immer noch nach dem schottischen Hochland?«
    »Ich möchte mit dir Zusammensein. Wo ich lebe, ist unwichtig.«
    »Früher hast du’s wichtig gefunden.«
    »Ja, früher schon«, stimmte er lächelnd zu. Er war geradezu besessen von dem Gedanken gewesen, ins Hochland heimzukehren. Aber die Liebe zu Mary Rose hatte seine Pläne geändert. Mit ihr konnte er überall auf der Welt glücklich sein.
    »Wann willst du abreisen?«, fragte sie.
    »Übermorgen – mit dir.«
    Verwirrt runzelte sie die Stirn Sie sollte ihre Brüder verlassen und nach England fahren, zur anderen Seite eines riesigen Meeres? Mussten sie in der Großstadt leben? Könnte sie das aushalten? Die Menschenmassen würden ihr den Atem nehmen. Und wenn sie aus dem Fenster schaute, würde sie nur Häuser und Straßen sehen und sich nach ihrem Paradies sehnen. Aber hier zurückzubleiben, ohne Harrison? Nein, das wäre unerträglich.
    »Ich weiß, du brauchst Zeit, um darüber nachzudenken, meine Süße.«
    »Ja … O Harrison, ich wünschte … Könntest du hier in Montana leben?«
    »Wenn es möglich wäre.«
    »Und ist es möglich?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Und wenn ich nicht mit dir nach England fahre?«
    »Dann komme ich zurück und hole dich.«
    »Ich will jetzt nicht an die Zukunft denken. Morgen werden wir unsere Pläne schmieden und Entscheidungen treffen. Küß mich wieder und liebe mich.« Mary Rose stützte sich auf einen Ellbogen und schaute in seine Augen. »Bitte – ich möchte dich wieder in mir spüren«, flüsterte sie.
    »Es ist zu früh, mein Schatz, und es würde dir weh tun.«
    Doch das kümmerte sie nicht. Ihre Sehnsucht nach Harrison war größer als die Angst vor Schmerzen. Lächelnd neigte sie hinab, und ihre Lippen streiften seine. »Lass mich dich küssen, nur ein einziges Mal, und danach höre ich auf, wenn du’s willst. Das verspreche ich.«
    »Wie nett, meine eigenen Worte aus deinem Mund zu hören …« Er umarmte sie, und sie streckte sich auf seinem Körper aus. »Möchtest du mich küssen, bis du mich in dir spürst?«
    »O ja …«
    Und das waren die letzten zusammenhängenden Worte, die sie beide für lange Zeit hervorbrachten. Später schliefen sie ein, eng umschlungen.
     
    5.April 1868
    Lieber, Mama Rose, gestern wurde Adam in einen Kampf verwickelt. Es war meine Schuld, weil mein schönes blondes Haar den Indianern so gut gefällt. Ich stecke eine Locke ins Kuvert, damit Du sehen kannst, wie hübsch es ist. Die Indianer waren so begeistert davon, dass sie’s abschneiden wollten. Und dann sagte einer, sie würden mich mitsamt dem Haar mitnehmen. Da wurde Adam wütend. Cole und Douglas waren nicht da, und als Travis aus dem Stall kam, hatte Adam alle Rothäute niedergeschlagen. Dein Sohn holte sich eine blutige Nase, und die Indianer schliefen sehr lange in unserem Garten, als er mit ihnen fertig war.
    Solche Kämpfe sind sehr schlimm, Mama. Sogar Adam hat das gesagt, aber nun glaubt er, die Indianer werden mein Haar in Ruhe lassen. Hoffentlich.
    Deine Tochter Mary Rose

15
    Kurz bevor der Morgen graute, kehrte sie in ihr Schlafzimmer zurück. Sie fand es erstaunlich, dass Harrison nicht erwacht war, als sie sich aus der Baracke geschlichen hatte. Normalerweise weckten ihn die leisesten Geräusche. Wahrscheinlich fühlte er sich nach dieser Liebesnacht völlig erschöpft – ein Gedanke, der Mary Rose zutiefst befriedigte.
    Noch war sie nicht bereit, den neuen Tag zu begrüßen, und sobald ihr Kopf das Kissen berührte, schlummerte sie ein. Gegen zehn Uhr öffnete sie die Augen. Erst beim Dinner sollte sie Harrison wiedersehen. Travis erzählte ihr in der Küche, Dooley sei zur Ranch herausgeritten, um ein Telegramm abzuliefern.
    »Und für wen war’s?«
    »Für Harrison natürlich. Wär’s an

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