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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Harrison.«
    »Und wie nahe haben Sie sich herangewagt?«
    »Nur bis zur Lichtung. Dann schoß sie mir vor die Füße. Aber sie verfehlte mich absichtlich. Sie wollte mir nur klar machen, dass ich verschwinden soll.«
    »Und was taten Sie dann?«
    »Ich erklärte ihr, wer ich bin und dass ich eben erst von ihr gehört hätte. Außerdem erwähnte ich, wie schwierig es gewesen sei, die Hütte zu finden. Die liegt ziemlich versteckt. Dann erzählte ich von meiner Familie. Natürlich musste ich schreien, damit sie mich verstehen konnte. Ich fragte, ob ich den Korb mit der Marmelade und dem Brot und dem Kuchen auf die Wiese stellen dürfte. Und ich bat sie, meine Beweggründe nicht zu missdeuten. Denn ich wollte ihr keine Almosen anbieten, nur meine Freundschaft – und sie keinesfalls beleidigen. Ich glaube, das hat sie begriffen. Also ließ ich den Korb stehen und versprach, bald wiederzukommen, mit weiteren Geschenken. Dann ersuchte ich sie noch, den leeren Korb auf die Lichtung zu stellen.«
    »Möchten Sie jeden Tag hingehen?«
    »Nein, dafür habe ich keine Zeit. Wenn Corrie anfängt, mit mir zu reden, und wir uns besser kennen, werde ich sie wahrscheinlich einmal in der Woche besuchen. Sicher schließen wir bald Freundschaft.« Nach einer kleinen Pause fügte Mary Rose hinzu: »Sie haben mir noch nicht geantwortet. Essen Sie am Sonntag mit uns?«
    »Natürlich, wo Sie doch was Besonderes kochen wollen. War Adam böse, weil Sie zu Corrie gegangen sind, obwohl er’s verboten hat?«
    »Nicht böse, nur enttäuscht«, seufzte sie. »Und das ist viel schlimmer. Hätte er mich angeschrien, würde ich mich nicht so schuldig fühlen.«
    »Haben Sie mit ihm besprochen, dass Sie diese Frau öfter besuchen wollen?«
    »Ja, und er ist einverstanden. Natürlich muss ich ihn nicht ständig um Erlaubnis bitten. Ich bin durchaus fähig, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Das weiß er, und er ermahnt mich nur zur Vorsicht. Und ich musste ihm versprechen, Corrie nie mehr allein zu besuchen. Ziehen Sie jetzt ein Hemd an, Harrison, sonst erkälten Sie sich. Gute Nacht.«
    Sie wandte sich zur Tür, aber er hielt sie am Arm fest. »Warten Sie!«
    »Ja?«
    »Noch nie habe ich ein Mädchen wie Sie kennen gelernt.« O Gott, warum redete er solchen Unsinn? Er kam sich vor wie ein Einfaltspinsel. »Sie sind sehr gütig.«
    Zerknirscht erinnerte sie sich an ihr Gespräch mit Cole, an die schrecklichen Dinge, die sie über Catherine Morrison gesagt hatte. »Nein, das bin ich nicht. Ich versuch’s, aber manchmal kann ich sehr grausam sein.«
    Harrison zog sie näher zu sich heran und wusste, dass er den Verstand verloren hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben gehorchte er nicht der Vernunft, auf die er doch so großen Wert legte.
    »Was tun Sie?«, flüsterte sie verwirrt.
    »Ich möchte Sie küssen.«
    Erstaunt hob sie die Brauen. »Meinen Sie das ernst?«
    »O ja.«
    Beinahe entlockte ihr seine leise, verführerische Stimme einen Seufzer.
    »Wollen Sie’s nicht?«, fragte er.
    »Darauf kommt’s nicht an. Die ganze Woche haben Sie kaum mit mir gesprochen und mir nur selten einen Blick gegönnt – und jetzt möchten Sie mich plötzlich küssen? Das finde ich unlogisch.«
    »Das ist es ja auch.«
    »Und warum wollen Sie mich küssen?«
    »Weil ich sehr viel von Fairness halte.« Er zog sie an seine Brust, küsste ihre Stirn, dann ergriff er ihre Arme und legte sie um seinen Nacken. »Vorhin haben Sie mich geküsst. Ein paarmal, wenn ich mich recht entsinne. Jetzt bin ich dran. Das ist doch nur fair, oder?«
    »O Gott, Sie haben nicht geschlafen?« Verlegen starrte sie seine Brust an, und er hob ihr Kinn. Behutsam küsste er sie auf die Wange, auf die Nasenspitze. »Und jetzt wollen Sie nur meine Küsse zurückgeben?«, wisperte sie. »Offenbar haben sie Ihnen gefallen.«
    »Keineswegs.«
    »Warum nicht?«
    »Weil Sie wie ein kleines Mädchen küssen.«
    Ihre Finger begannen mit seinem Haar zu spielen, und sie staunte, weil es sich so seidig anfühlte. Stöhnend schmiegte sie sich an ihn, genoss die Wärme seines Körpers, seine Kraft. »Zeigen Sie mir, wie man richtig küsst, Harrison.«
    Da nahm er sie fest in die Arme und bat sie, den Mund zu öffnen. Warum?, wollte sie fragen, doch sein Kuss verschloss ihr die Lippen, und sie vergaß alles andere. Ein wohliger Schauer rann ihr über den Rücken, instinktiv presste sie sich an ihn.
    Nie zuvor hatte sie einen so wunderbaren Kuss bekommen. Fordernd und sanft zugleich schob sich seine

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