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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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lernen.«
    »Das will ich versuchen.«
    »Übrigens, Cole bat mich, mit dir über Männer und Frauen zu reden. Das tat ich schon vor vielen Jahren. Aber er scheint zu glauben, du hättest das alles nicht richtig verstanden.«
    »Oh, du hast dich sehr klar ausgedrückt und alle meine Fragen geduldig beantwortet. Nur was du sagtest, ergab einen Sinn. Travis erzählte mir irgendwas von Blumen und Bienen, dann führte er Gleichnisse aus der Bibel an, und als er von der wunderbaren Brotvermehrung sprach, war ich völlig verwirrt. Er erklärte, eines Tages würde ich mich auch so vermehren. Und als ich fragte, auf welche Weise, schickte er mich zu Douglas.«
    »Und wie hat sich Douglas aus der Affäre gezogen?«, fragte Adam amüsiert.
    »Er war schrecklich verlegen, wich meinem Blick aus und meinte, da ich auf einer Ranch lebe, müsste ich mich nur umsehen, dann könnte ich mir selber alles zusammenreimen. Da antwortete ich, schon seit Jahren würde ich mich umschauen, aber nichts begreifen. In seiner Verzweiflung zeigte er auf die Pferde und behauptete, ich sei wie eine Stute. Und später würde ein Mann zu mir kommen wie ein Hengst.«
    Da lachte Adam, bis ihm die Tränen kamen. »Und wie hat dir das gefallen?«
    »Überhaupt nicht. Natürlich war ich gekränkt und angewidert. Weil er sich nicht anders zu helfen wusste, schickte er mich zu dir.«
    »Aber wenn du dich an unser Gespräch erinnerst – warum hast du dann Cole um eine Erklärung gebeten?«
    »Ich finde es so lustig, wenn er rot wird. Das sieht ihm gar nicht ähnlich.«
    »Allerdings nicht. Aber jetzt wollen wir über Harrisons Küsse reden.«
    Bereitwillig und unbefangen schilderte Mary Rose, was sie empfunden hatte. Mit Adam komme sie über alles reden, und sie vertraute blindlings seinem Urteil. Nun wollte er verhindern, dass sie sich vor ihren eigenen Gefühlen fürchtete. Oft wurde die Leidenschaft missdeutet, und was man nicht richtig verstand, konnte einem Angst machen. Aber Mary Rose sollte Freude am Leben finden und sich nicht davor verstecken, so wie er selbst in all den Jahren. »Manche Männer wollen mit einer Frau schlafen, ohne sie zu lieben. Begreifst du das?«
    »Natürlich. Und eine Frau kann auch solche Wünsche verspüren, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Du willst mir erklären, die Begierde sei nicht immer mit Liebe verbunden?«
    »Genau.«
    »Sicher machst du dir Sorgen um mich, weil ich unschuldig bin. Aber Unschuld und Dummheit ist nicht ein und dasselbe.«
    »Das stimmt.«
    Eine Zeit lang unterhielten sie sich noch, dann gab Mary Rose ihrem Bruder einen Gutenachtkuss. »Oh, ich wünschte, Mama wäre hier. Ich vermisse sie so.«
    »Eines Tages wird sie zu uns ziehen«, versprach Adam. »Allzu lange kann ihr Albtraum nicht mehr dauern. Vielleicht besinnt sich Mistress Livonia anders und lässt sie gehen. Aber solange die Mistress am Leben ist, wird Mama sie nicht verlassen. Die Frau ist völlig von ihr abhängig.«
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man erblindet. Aber ich glaube, ich wäre nicht so gemein wie Livonia.«
    »Jedenfalls braucht sie deine Mama dringender als du, Mary Rose.«
    »Sind ihre Söhne so grausam, dass sie der eigenen Mutter den Rücken kehren?«
    »Um an Livonias Geld zu kommen, würden sie alles tun. Jetzt wohnt sie mit Mama Rose in einem Cottage hinter dem Anwesen, das die Söhne bereits verkauft haben. Und solange sie von den Schurken in Ruhe gelassen werden, ist alles in Ordnung.«
    »Du schickst Mama Rose regelmäßig Geld, nicht wahr?«
    »Nun, wir tun, was wir können. Geh jetzt ins Bett. Ich möchte dieses Kapitel über die Verfassung zu Ende lesen und morgen mit Harrison darüber diskutieren. Darauf muss ich mich gründlich vorbereiten.«
    »Bevor ich schlafen gehe, will ich noch einen Brief an Mama schreiben und ihr von Harrison erzählen. Sicher will sie alles ganz genau wissen.«
    »Ich dachte, du hättest ihr schon von ihm geschrieben.«
    »Ja, aber das war vor dem ersten Kuss. Seither ist alles anders. Gute Nacht. Ich liebe dich.«
    »Und ich liebe dich auch, mein Schwesterchen.«
    Eine halbe Stunde später kroch sie ins Bett, und bevor sie einschlief, dachte sie lächelnd, wie wundervoll das Leben doch war. Sie lebte in einem schönen Tal, zusammen mit ihren großartigen Brüdern, und jetzt hatte sie auch noch einen hübschen Verehrer.
     
    17. Mai 1863
    Liebe Mama Rose, wir hören so viele widersprüchliche Berichte über den Krieg, und nun wissen wir nicht mehr, was wir

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