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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ausgezogen und sich dann bäuchlings aufs Bett geworfen. Als sie hereinkam, hob er nicht einmal den Kopf. »O Harrison, Ihr Rücken sieht ja schrecklich aus!« Sie setzte sich auf die Bettkante und tätschelte ihn sanft. »Adam schickt Ihnen eine Salbe, die wird Ihre Muskeln lockern. Soll ich sie auf Ihren Schultern verreiben?«
    Seine Hinterbacken hätten das Heilmittel noch dringender gebraucht, aber es wäre unschicklich gewesen, darauf hinzuweisen. »Ja, bitte.«
    »Sie sind ziemlich erledigt, was?«
    Diese Frage beantwortete er nicht. Sie öffnete das Fläschchen, goss etwas kalte Flüssigkeit auf seinen Rücken, dann begann sie ihn zu massieren.
    »Um Himmels willen, was stinkt denn hier so schrecklich?«
    »Die Salbe«, erklärte sie.
    »Das ist ja widerlich!«
    »Den Pferden scheint’s zu gefallen.«
    Abrupt hob er den Kopf. »Sie behandeln auch die Pferde mit diesem Zeug?«
    Sie drückte seinen Kopf ins Kissen zurück. »Den Menschen hilft’s auch. Bald wird der Geruch verfliegen. Versuchen Sie sich zu entspannen und lassen Sie mich die Salbe in Ihre Muskeln kneten. In wenigen Minuten werden Sie sich besser fühlen.«
    Das bezweifelte er. Seine Kehrseite schmerzte immer noch. »Lassen Sie die Flasche hier. Wenn Sie etwas nützt, werde ich – meine Beine damit einreiben.«
    »Ja, natürlich«, versprach sie. »Schließen Sie die Augen und ruhen Sie sich aus.«
    Wenig später glaubte Harrison, er wäre gestorben. Ihre Hände schienen seine Muskeln zu verzaubern. Rasch verebbten die Schmerzen, aber Mary Roses Nähe erregte ihn kein bisschen, also musste er tot sein.
    Sie dachte, er würde schlafen. Sein Gesicht war zur Tür gewandt. Und er sah so friedlich aus, so attraktiv. Das Haar hing ihm in die Stirn, Bartstoppeln bedeckten seine Wangen. Plötzlich erwachte Mary Roses Neugier, und sie wollte herausfinden, wie sie sich anfühlten. Da er tief und fest schlief, würde er ihre Kühnheit nicht bemerken. Zuerst berührte sie seine Stirn, entdeckte einen blauen Fleck an der Schläfe und umkreiste ihn vorsichtig mit einer Fingerspitze. Seine Haut war warm und glatt.
    Langsam zeichnete sie sein Profil nach, die klassisch geformte Nase, die Backenknochen. Die Bartstoppeln kitzelten sie. Ganz zart ließ sie ihre Finger über seine Lippen gleiten. Alles an diesem Mann gefiel ihr. Seine äußere Erscheinung ebenso wie seine gütige Seele.
    Sie beugte sich hinab, küsste seine Stirn und wusste nicht, woher sie den Mut dazu nahm. Normalerweise war sie sehr reserviert, was Männer betraf, sogar schüchtern. Aber heute Abend – so nahe bei Harrison …
    Seufzend küsste sie seine Wange, dann richtete sie sich auf und begann wieder seine Schultern zu massieren. Was für seltsame Gefühle er in ihr weckte … In ihrer Unerfahrenheit wusste sie nicht, was sie dagegen tun sollte. Ein eigenartiges Prickeln erfasste ihren ganzen Körper.
    Und als sie überlegte, ob sie ihn noch einmal küssen sollte …
    »Was treibst du da mit einem halb nackten Mann, Mary Rose? Hast du den Verstand verloren?« Wütend rannte Cole zum Bett.
    »Nicht so laut!«, wisperte sie. »Er schläft. Da ich die Tür offen gelassen habe, ist es keineswegs unschicklich, wenn ich seine misshandelten Schultern massiere.«
    »So was tut eine Lady nicht. O Gott, wie naiv du bist!«
    »Wenn du diese Ansicht vertrittst, solltest du mir vielleicht ein paar Fakten erklären.«
    »Später, Mary Rose.«
    »Das sagst du immer. Aber keine Bange, das alles habe ich mir schon selber zusammengereimt.«
    Um das Thema zu wechseln, kauerte sich Cole neben Harrison, spähte ihm ins Gesicht, dann richtete er sich wieder auf. »Atmet er überhaupt noch?«
    »Natürlich.«
    »Er sieht wie tot aus.«
    »Aber er lebt. Vorläufig. Wann werdet ihr ihn endlich in Ruhe lassen, du und Douglas?«
    »Wir bringen ihm nur bei, was er wissen muss, wenn er ein Rancher werden will.«
    »Und dabei bringt ihr ihn um.«
    »Unsinn! Er ist ein zäher Bursche und kann einiges vertragen.«
    »Schafft er’s mittlerweile, die Mustangs zuzureiten?«
    »Das hat Douglas behauptet. Aber ich finde, er stellt sich genauso dumm an wie am Anfang. Außerdem ist er nicht ganz richtig im Kopf.«
    »Wieso glaubst du das?«
    »Er redet mit den Mustangs und erklärt ihnen, was er vorhat. Dann klettert er in den Sattel und erwartet, sie würden ihn verstehen und mit ihm zusammenarbeiten. Niemals schreit er sie an, und er flucht erst, wenn er abends Schluss macht. Komm jetzt mit mir ins Haus zurück. Es ist

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