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Rosen lieben Sonne

Rosen lieben Sonne

Titel: Rosen lieben Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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Joels C-Special bedeutete, daß wir unser Zimmer nicht bezahlen mußten, ein Service, den manche Hotels ihren großzügigsten Gästen anbieten. Um diese Vorstellung aufrechtzuerhalten, drückte ich jedem sichtbaren Hotelangestellten Trinkgeld in die Hand, sogar der Statist aus dem Bettelstudenten kriegte diesmal einen Fünfer dafür, daß er uns ein Taxi heranpfiff. Zum Teufel, entweder man hat’s, oder man hat’s eben nicht.
    Auf dem Rückflug gab’s Zeitungen aus L. A., und der >Times< konnte ich entnehmen, daß sich seit gestern nicht allzuviel getan hatte. Ein paar mehr überflüssige Hotels waren gebaut worden, genau wie ein oder zwei Vororte, eine Bank hatte pleite gemacht, und weitere 20 000 sensationslüsterne Idioten waren in die Stadt ihrer Träume gezogen, auf der Suche nach Abenteuern. Die Dodgers hatten schon wieder verloren mit mehr Fehlversuchen als Treffern auf ihrem Konto, und die Nutten waren vom Strip verscheucht worden, was eigentlich alle ziemlich unpraktisch fanden. Ein Erdrutsch in Malibu hatte elf Häuser zu Vergangenheit gemacht, das Feuer in Nord Topanga war noch immer nicht unter Kontrolle, und zwei unterprivilegierte Jungs hatten in East L. A. einen Friseur erschossen und den gesamten Kasseninhalt mitgehen lassen — sieben Dollar. Plus $a change, wie jemand mal so schön gesagt hat. Ich weiß nicht genau, was das bedeutet, aber ich glaube, sie haben auch das Wechselgeld mitgenommen.
    Am Flughafen trennte ich mich von meiner Süßen, sie fuhr zu ihrem Blumengarten, und ich brezelte mich auf meine Couch, um mir eine Sportübertragung anzusehen. Ich fing gerade an, mich wohl zu fühlen, als jemand bei mir klingelte. Ich riß das Fenster auf, sah hinunter und konnte es kaum glauben: die dumme Nudel winkte mir mit ein paar Zetteln zu. »Juhu«, rief sie. »Die Avon-Beraterin. Ist jemand zu Hause?«
    »O Gott«, sagte ich. »Wenn du schon da bist, kannst du auch hochkommen.« Ich summte ihr die Tür auf, öffnete meine Wohnungstür und beobachtete, wie sie die Treppe hochdonnerte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ihre schweren Arbeitsstiefel zu ihren Shorts, dem nabelfreien Top und dem jamaikanischen Kopftuch paßten, aber mein >Vogue<-Abo ist schon vor Jahren ausgelaufen.
    »Wo warst du, Paps?« nörgelte sie, als sie reinkam. »Hab versucht, dich anzurufen. Wie lange wohnst du schon in diesem Altersheim?«
    »Willst du was Bestimmtes, Sara?« fragte ich. »Es ist nämlich Sonntag, und das ist mein freier Tag, und ich habe eine lange, anstrengende Woche hinter mir, ganz abgesehen Von dieser verdammten Fliegerei. Wenn du mich einfach nur belästigen wolltest, warum hast du nicht angerufen?«
    »Mann, Alterchen«, sagte sie und streckte sich auf die Zehenspitzen, um mir einen Kuß auf die Wange zu geben. »Du freust dich doch, mich zu sehen. Also warum gibst du’s nicht zu?«
    »Wer gibt hier was nicht zu?« fragte ich.
    »Da«, sagte sie und hielt mir ihre Zettel hin. »Der neueste Bericht von Agentin S. S.« Sie röchelte und zeigte mit einem dreckigen Finger auf ihren Mund. »Durst«, sagte sie. »Muß trinken. Muß Kaltes trinken.«
    »Im Kühlschrank steht ein Becher unheimlich gesunde Buttermilch«, sagte ich. »Bedien dich.«
    Sie verschwand in der Küche, ich kehrte zurück zu meinem Sofa, streckte meinen geschundenen Körper aus und begutachtete ihren neuesten kreativen Anfall.

    21. JULI
    REPORT NR. 12
    VON: AGENT S. S.
    AN: V. D. (ha ha)

    »12 Fujis« — ein weiterer gefährlicher Auftrag für Undercover-Agentin S. S. (Süß & Sexy).
    12 Fujis Klarname ist Arnold M., Adresse bekannt. Alter: 12.
    Nahm an, V. D.s Vorschlag, ich solle als >Punkopolitan<-Bildredakteurin gehen,
    War nur ein müder Scherz, kein konstruktiver Plan.
    So entwickelte ich, Sara die Große, einen eigenen Plan. Genannt S. S. S. — Sara Silvetti Schema.

    (Als ich so weit gelesen hatte, kam Süß & Sexy mit meinem letzten Corona in der Hand aus der Küche. In der anderen Hand hatte sie ein paar Cracker. Gewollt lässig ließ sie sich auf der Sofalehne neben meinem Kopf nieder und betrachtete mich verstohlen, während ich ihren Unfug las.)

    Fand heraus, wo M. wohnt, fuhr hin, spitzelte.
    Dann entfernte ich mich einen Block weit.
    Dann suchte ich eine funktionierende Telefonzelle auf.
    Dann rief ich bei M. an. Mutter M. nahm ab.
    Dann stellte ich mich vor als S. S., Kunst-Beauftragte für
    Das Gebiet, in dem Arnolds Schule liegt.
    Dann behauptete ich, in dem Gebiet, in dem Arnolds Schule liegt,
    Solle wie

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