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Rosen lieben Sonne

Rosen lieben Sonne

Titel: Rosen lieben Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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und ein wundervoller, liebenswerter Hund zu Tode geknüppelt wurde, und alles, woran du denkst, sind ein paar miese Mäuse an Spesen.«
    »Plus meinen üblichen Satz«, sagte die Nervensäge frech. »Und das, was du mir noch von Sonntag schuldest, zehn Dollar fünfundneunzig. Macht insgesamt zwanzig Dollar und vierzig Cents, wobei ich nur fünf Dollar die Stunde berechne, und das ist ein echter Witz, selbst Babysitter kriegen mehr.«
    »O Gott«, sagte ich genervt und holte meine Brieftasche heraus. »Hier sind zehn, und nun laß mich in Ruhe, ich habe zu tun.«
    »Du bist nicht der einzige, der was zu tun hat«, sagte sie und griff sich den Zehner. »Ich muß jetzt üben.« Sie hielt den Geldschein gegens Licht und beäugte ihn sorgfältig, nur um mich zu ärgern. Als ich mich nicht ärgerte, sagte sie: »Vergiß nicht, dich mit Willy zu treffen«, winkte mir zum Abschied zu und machte endlich die Fliege.
    Ich erledigte meinen üblichen Papierkram, dann fuhr ich raus nach Burbank. Ich hatte Willy vorher angerufen, aber er hatte gesagt, daß er mir das, was er mir zeigen wollte, nicht am Telefon zeigen konnte, weswegen ich schließlich doch fahren mußte.
    Als ich dort ankam, zeigte mir das rote Warnlicht über der Garagentür, daß die Kinder bei der Arbeit waren und fleißig Abzüge abzogen. Willy und Cissy arbeiteten im Garten hinter dem Haus; sie pflückte sorgfältig die welken Blüten aus einer Reihe Stiefmütterchen oder Petunien oder Geranien oder was auch immer für Blumen, und er bastelte an irgend etwas in der Nähe des Komposthaufens herum. Als er zu mir herüberkam, grinste er selbstzufrieden. Ich gab ihm den Zettel, auf dem ich sorgfältig die Entfernungen von Marcos Apartment zu den verschiedenen Stellen draußen in Topanga notiert hatte. Er warf einen Blick darauf, zerriß ihn in kleine Fetzen, streute sie mir über das müde Haupt und sagte: »Schönes neues Jahr.«
    »Cissy«, rief ich. »Mit deinem Mann stimmt was nicht. Er muß mal wieder ins Irrenhaus.«
    »Paß auf«, sagte Willy. »Paß gut auf.« Er krempelte sorgfältig beide Ärmel seines Jeanshemdes hoch. »Ich habe nichts in den Händen. Nichts in den Manschetten versteckt. Nun widme deine Aufmerksamkeit doch bitte der Stelle, an der Cis arbeitet, und dann läßt du deinen Blick etwas nach links schweifen und sagst Bescheid.«
    Ich sah Willy an, dann guckte ich hinüber zu Cissy und ein Stück nach links, aber ich konnte nur zwei Blechdosen sehen, die verkehrtherum auf dem Boden standen, ungefähr einen Meter voneinander entfernt. Na, egal. »Bescheid«, sagte ich. Ich hörte einen gedämpften Knall, und beide Dosen flogen meterhoch in die Luft. Willy sah mich an.
    »Sehr interessant, Herr Doktor«, sagte ich. »Offenbar irgendeine ferngesteuerte Explosion. Ich nehme an, Miss Unschuldig dort drüben tut nur so, als unterhalte sie sich mit ihren Stiefmütterchen, aber in Wahrheit zündet sie Bomben.«
    »Falsch«, sagte Willy zufrieden. Er zog etwas aus seiner Hemdtasche, das aussah wie ein Klumpen Knete oder Kitt. Es war auch formbar wie Knete.
    »Plastik?«
    »Plastique«, verbesserte er mich. Aus seiner anderen Hemdtasche zauberte er etwas, das wie eine dieser kleinen Sicherungen im Auto aussah, eines dieser Glasröhrchen, die vielleicht zwei Zentimeter lang und so dick wie ein Thermometer sind. »Der Zünder.«
    »Und in deiner linken Hosentasche steckt wahrscheinlich ein Sender«, sagte ich. »Ich habe gesehen, daß du deine Hand da hattest. Kein Problem, durch den Stoff hindurch einen Schalter zu betätigen. Gute Arbeit, Doktor. Woher hast du das ganze Zeug?«
    »Benny hat mir den Plastiksprengstoff besorgt«, sagte er und spazierte mit mir um das Haus herum zur Küchentür. »Er hat mir allerdings nicht gesagt, wo er ihn her hat.«
    »Wahrscheinlich aus seiner Kommode, neben den Socken«, sagte ich.
    »Und dann sind wir losgezogen und haben den Rest in diesem Laden in Glendale gekauft, in der Nähe der Brand.«
    »Den kenne ich gut«, sagte ich. In der Küche begrüßte ich Maria, dann setzte ich mich auf einen Stuhl am großen Holztisch. Willy holte uns einen Krug mit frischgepreßtem Orangensaft und goß drei große Gläser ein.
    »Erst wollte ich die Dinger nehmen, die so aussehen wie Legosteine, nur größer und mit spitzen Enden, wie sie Saboteure benutzen«, sagte er. »Aber die sind zu problematisch, und außerdem konnte Benny keine besorgen, und uns fehlt die Zeit, damit rumzubasteln. Mit dem Tacho oder dem Kilometerzähler

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