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Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken

Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken

Titel: Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Ellis
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es ja massenhaft trockenes Bettzeug. Und wenn das nicht klappt, bleibe ich eben ein paar Tage mit bei Casey, damit wir vor dem Schulstart noch ein bisschen chillen können.
    Irgendwann rufe ich dann doch mal lieber bei Bones an.
    Â»Wir haben hier ein Problem«, sagt sie. »Du musst sofort wieder herkommen. Stephanie ist verschwunden.«
    Â»Klar, ist ja nichts Neues.«
    Â»Nein, diesmal ist sie wirklich weg.«
    Â»Sie versteckt sich doch bloß wieder«, widerspreche ich. »Sie weiß genau, dass heute das Camp zu Ende ist. Und da nutzt sie die Chance, uns noch mal richtig zu nerven.«
    Â»Als die anderen aus Gruppe 3 heute Morgen aufgewacht sind, war sie schon nicht mehr da. Wir suchen jetzt zwei Stunden nach ihr. Sie ist spurlos verschwunden und es hört nicht auf zu regnen.«
    Ich will noch einwerfen, dass Stephanie wahrscheinlich warm und trocken in der Vorratskammer des Speisesaals hockt und händeweise Müsli in sich hineinstopft – dabei hatten wir sie tatsächlich schon erwischt. Aber Bones lässt mich gar nicht zu Wort kommen, sondern sagt nur: »Du wirst hier gebraucht«, und legt auf.
    Ich knalle den Hörer auf das Münztelefon. Ich habe es kein bisschen eilig, zurück ins Camp zu kommen. Denn dort bekomme ich sicher sofort eine Arbeit zugeteilt oder muss sogar mit nach Stephanie suchen und dann den Kindern aus meiner Gruppe beim Packen helfen, bevor die Eltern sie abholen.
    Die Uhr zeigt 8.45 an. Wenn ich zurückkomme, ist das Frühstück schon vorbei und weggeräumt. Daher entschließe ich mich, im Krankenhaus zu frühstücken.
    Ich schlendere durch die Stationen und entdecke irgendwo einen Servierwagen mit vollen Tabletts. Die Krankenschwestern sind alle beschäftigt. Ich inspiziere ein paar Tabletts, finde ein einigermaßen ansehnliches und nehme es mit. Unterwegs entsorge ich das Namensschild. Dann setze ich mich wieder auf mein Plastiksofa von vorhin. Das Rührei leuchtet fast genauso orange.
    Â»Sieht irgendwie krank aus«, murmele ich, esse es aber trotzdem und bestreiche dann den Toast mit der Marmelade aus den kleinen Päckchen. In aller Ruhe trinke ich noch den Apfelsaft aus und wasche danach sogar noch in der Damentoilette ab. Ich bin fest davon überzeugt, dass Stephanie längst wieder da sein wird, wenn ich zurück ins Camp komme.
    Ich nehme das alles kein bisschen ernst.
    Es regnet jetzt noch stärker und es ist empfindlich kühl geworden. Der Sommer ist vorbei, denke ich auf dem Weg zum Auto. Als ich im Camp ankomme, hole ich erst mal meine Regenjacke aus der Hütte und werde dann eingeteilt, mich mit um das Aufräumen nach der Freiluftübernachtung zu kümmern.
    Casey steht mit ein paar Leuten zusammen, die alle sehr besorgt aussehen. Mrs Keefer telefoniert auf dem Handy. Casey ist trotz Regensachen total durchnässt und sieht genauso gequält aus, wie ich mich fühle.
    Â»Dann hast du sie also endlich um die Ecke gebracht, was?«, frage ich sie lachend.
    Casey grinst und antwortet: »Und die Leiche hab ich in ’nen hohlen Baum gestopft.«
    Als nach dieser Bemerkung irritiertes Schweigen herrscht, ärgere ich mich, dass ich meinen Mund nicht halten konnte, vor allem weil in der besorgten Runde auch ein Polizeibeamter steht. Aber da eine Erklärung alles nur noch schlimmer gemacht hätte, räuspere ich mich und versuche, mich für die Suchaktion zu motivieren.
    Wir suchen den ganzen Vormittag und werden dabei immer nasser und missmutiger, weil Regen und Temperatur immer weiter fallen. Das ist alles andere als ein sommerlicher Schauer, es ist schon ein richtig heftiger Herbstregen. Immer mehr Polizisten beteiligen sich an den Suchmaßnahmen. Es ist auch die Rede davon, Spürhunde einzubeziehen, aber aufgrund des starken Regens ist das momentan nicht möglich.
    Um die Mittagszeit sind Casey und ich wutentbrannt. Wir machen draußen eine kurze Pause mit Kakao aus einer Thermoskanne und belegten Broten, die von den Küchenhilfen rausgebracht wurden. Obwohl wir die Brote schnell aufessen, werden sie klitschnass vom Regen.
    Â»Ich hasse diese Göre«, sage ich. »Jetzt hat sie allen auch noch den letzten Tag im Camp verdorben.«
    Â»Wenn wir sie lebendig finden, werde ich sie höchstpersönlich umbringen«, murmelt Casey, verstummt aber unvermittelt und starrt mitten im Kauen mit offenem Mund über meine linke Schulter.
    Ich drehe mich um. Hinter mir

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