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Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben

Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben

Titel: Rosen und das Leben nach dem Tod u Rosen und zwei Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans
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eben dieser Vamp entschied, wer ihm folgen durfte. Mr. Smith nickte. „Hervorragende Wahl“, sagte er und schob mir ein Glas Wein hin.
    „Ich habe bereits einige Anrufe getätigt“, fuhr er fort. „Mr. Linney wird heute Abend im „ Close Corporation “ anzutreffen sein.“ Mr. Smith sah mich an und als er merkte, dass mir der Name nichts sagte, holte er etwas aus. „Ein etwas exklusiverer Klub an der Shaftesbury Avenue . Verschwiegen, natürlich. Upper-Class-Publikum. Eine kleine Bühne, ein Restaurant in der oberen Etage. Eigentlich macht es eher den Eindruck eines Zigarren-Klubs als eines Etablissements für gewisse Vorlieben.“
    „Komm ich da rein?“ Mr. Smith schmunzelte. „Es ist alles vorbereitet.“ Ich nickte und ging hinüber in den Saal zur Rechten des Eingangs. Dieses erzwungen Geheimnisvolle war mir schon bei meinem Erstkontakt fürchterlich auf die Nerven gegangen. Nichtsdestotrotz musste ich für den Fall der Fälle – auch dieses Vage hatte mich tierisch gestört, niemals konnte ich sagen, was mich als Nächstes erwartete – einige Vorbereitungen treffen. Sie waren so einfach wie effektvoll.
    Zwei Stühle, die sich gegenüberstanden, wirkten in dem großen Raum zwar etwas verloren, würden aber ihren therapeutischen Effekt nicht verfehlen. Einige weitere Accessoires legte ich daneben. Man wusste ja nie, wie sich diese Gespräche mit Tiefgang entwickeln würden. Kurz darauf saß ich in der dunklen Limousine eines Londoner Taxis und fuhr in Richtung Soho. Innerlich versuchte ich mich auf das vorzubereiten, was mich in diesem Klub erwarten würde. Meine Hände wurden vor Nervosität feucht und ich hatte keinen Blick für die Schönheit der Stadt bei Nacht. Die Lichter flogen an mir vorbei, ohne, dass sie mich erreichten. Mein Herz schlug so heftig, dass es fast schmerzte. Worauf hatte ich mich da eingelassen? Der Wagen entließ mich in einer Seitenstraße. Der Klub war hinter einer viktorianischen Fassade versteckt. Niemand würde vermuten, was hinter diesen altehrwürdigen Mauern vor sich ging Um zum Eingang zu gelangen, musste man eine Treppe hinaufgehen, was mich sehr erstaunte. In allen Filmen ging es immer abwärts, wenn es um die dunklen Seiten der menschlichen Lust ging. Die Tarnung begann also schon vor der Tür.
    Nach kurzem Läuten ließ man mich ein, reichte mir einen Drink und führte mich hinunter in den Keller. Also doch: Der Abgrund menschlicher Fantasie führte nach unten. Die weibliche Angestellte, die mich begrüßte und nach unten geleitete, trug ein schwarzes Ensemble, das ich eher in einem Vorzimmer eines Unternehmens erwartet hatte. Allerdings war dieses Ensemble aus feinstem, weichem Leder und aus dem Ausschnitt ihres Oberteils blitzte ein Bondage hervor. „Aha“, schoss es mir durch den Kopf. So machte man das. Verstecken, aber auffällig verstecken. Die Dame führte mich an einen Tisch in einer Nische, von dem aus ich den ganzen Raum beobachten konnte. Bereits zu dieser frühen Stunde, war der Klub gut besucht und auf der Bühne vollführte ein Pärchen einige seltsame Verrenkungen, bevor es zum eigentlichen Thema der Vorführung kam. Er, der offensichtlich den dominanten Part übernommen hatte, schwang eine Gerte und ließ diese auf dem Hintern seiner Partnerin niedersausen. Zustimmendes Gemurmel untermalte die leise Musik, die zu dieser Vorstellung lief. Ich versuchte, die Gesichter der Menschen zu sehen, wollte erkennen, was sie fühlten bei dem was sie da sahen. Doch die schwache Beleuchtung des Klubs verzog die Schatten in den Gesichtern der Besucher zu mimiklosen Fratzen, die im wahren Leben niemals so gierig blicken konnten. Und noch etwas fiel mir auf.
    Russel schien mich gut konditioniert zu haben. Ich hatte kaum die Gerte gesehen, da spürte ich, wie mein Blut in Wallung geriet und meine Fantasie mir vorgaukelte, dass ich diejenige sein würde, die diese Tortur genüsslich aushalten wollte. Die Gerte war gleich Lust. Unbefriedigte Lust, zumindest in meinem Fall. Ich schüttelte den Kopf so, als könne ich damit die aufkeimende Erregung abschütteln, und sah mich weiter um. Es war schwieriger als ich erwartet hatte, Russel in diesem Halbdunkel auszumachen. Fast wollte ich die Hoffnung, ihn hier zu finden, schon aufgeben. Doch dann sah ich einen dunkelhaarigen Mann, der gelangweilt an einem Tisch – keine drei Meter von mir - entfernt saß. Russel.
    Vor ihm stand ein Glas, ein Aschenbecher und eine glimmende Zigarette lag darin. Diese Accessoires ließen

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