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Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05

Titel: Rosenberg, Joel - Hüter der Flamme 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis des Kriegers
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Sklaven aus diesem Pferch - Laheran mußte wegen der genauen Anzahl in den Akten nachsehen - waren entkommen, außerdem hatten sie sämtliche Pferde mitgenommen sowie alle Geldmittel, die die Gilde zur Abwicklung ihrer Geschäfte in Erifeyll deponiert hatte.
    Wie auch immer, die beiden Männer und das Mädchen konnten ihm nichts erzählen, was er nicht schon wußte. Sie hatten nichts weiter gesehen als den Zwerg, der sie durch das rückwärtige Fenster des Sklavenzwingers nach draußen schob.
    Der Soldat schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Lord Kuryil - er ist der Besitzer des Zwingers - bekundete ein Interesse an der Kleinen.«
    »Dann hätte er soviel Verstand haben sollen, sie besser zu pflegen«, bemerkte Laheran mit steifen Lippen. »Vorläufig steht sie nicht zum Verkauf. Bring sie zum Schiff, Kelimon, alle drei. Wir werden sie im Gildehaus in Pandathaway abliefern.«
    Unter normalen Umständen hätte Laheran die Bemerkung des Soldaten zum Anlaß genommen, mit Verhandlungen zu beginnen, doch wenn Kuryil den schlechten Zustand des Mädchens mit Absicht herbeigeführt hatte, um ihren Wert zu mindern, mußte ihm eine Lektion erteilt werden. Abgesehen davon war er über diesen Vorfall mehr als verärgert. Er war aufrichtig genug einzugestehen, daß er hauptsächlich aus diesem Grund Kuryil vor den Kopf stieß - nicht um dem Fürsten eine Lektion zu erteilen und auch nicht, weil er vermutete, daß ein Bad, etwas Pflege und einige Zehntage freundlicher, wenn auch strenger Behandlung, den Wert des Mädchens um einiges vergrößern würden.
    Der graugekleidete Magier und sein Lehrling standen ein paar Schritte abseits, beider Gesichter eine Maske der Gleichgültigkeit. Der Lehrling sah aus wie ein Jugendbildnis seines Meisters, Laheran konnte sehen, wo sich um seine Augen die ersten Krähenfüße einprägten.
    »Soll ich den Bann jetzt aufheben?« wollte der Magier wissen. »Oder müssen wir den ganzen Tag in der heißen Sonne stehen?«
    Laheran trat vor die Tür zu dem Sklavenzwinger. Wieder das rätselhafte Gekrakel in der Fremden Sprache und darunter die Symbole - Schwert, Dolch, Axt -, doch die abschließenden Worte waren in Erendra geschrieben.
    Der Krieger lebt, verkündeten sie.
    Und: Diese Tür nicht öffnen. Eine auf Sklavenhändler gemünzte Überraschung wartet dahinter. Verderbt sie ihnen nicht.
    Laheran richtete den Blick auf den Magier und die Wachen. »Ihr nehmt Befehle von Karl Cullinane entgegen, etwa nicht?« fragte er, eigentlich mehr rhetorisch.
    Einer der Männer verkniff sich eine Erwiderung.
    »Nun?« schnappte Laheran. »Heraus damit.«
    »Es kostete Lord Erif eine beträchtliche Summe, durch einen Zauberbann hier alles unverändert zu erhalten, Meister Laheran«, sagte der Mann. »Er tat es für Euch, um seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Gilde zu bekunden, nicht weil er Befehle von Karl Cullinane entgegennimmt oder von irgend jemandem sonst.«
    Laheran nickte. »Ich sprach unüberlegt. Vergebung.« Er legte die flache Hand auf das gesplitterte Holz der Tür, aber sie rührte sich nicht. Er drückte fester und fester, doch gänzlich ohne Erfolg, er spürte nicht einmal das unmerkliche Nachgeben einer verriegelten Tür.
    Er ging zu einem Fenster, dessen Läden geschlossen waren, schob die Hand zwischen Wand und Laden hindurch und zog.
    Auch das Fenster ließ sich nicht öffnen; der Zauberbann bewahrte das Gebäude in genau dem Zustand, wie die Mörder es verlassen hatten.
    Er seufzte. Genug; irgendwann mußte es getan werden.
    »Löst den Bann«, sagte Laheran.
    Der Magier trat an die Tür und berührte sie leicht mit einem gesplitterten Fingernagel, wobei er mit gedämpfter Stimme und sorgfältig artikulierend drei Silben sprach, die, kaum vernommen, wieder verflogen, ohne auf der Zunge oder dem Gedächtnis zu verweilen.
    Der Fensterladen öffnete sich mit einem heftigen Ruck und verfehlte nur um Haaresbreite Laherans Nase. Als er krachend gegen die Mauer prallte, zuckten Hände nach den Schwertern.
    Auch Laheran zog sein Schwert, nahm vorsichtig neben dem Fenster Aufstellung, schob die Klinge in den Raum dahinter und bewegte sie hin und her. Nichts geschah.
    Einer der Soldaten trat vor. »Ich verstehe den Grund für dieses Zögern nicht«, sagte er, tat noch einen Schritt und stieß mit der Hand gegen die Tür.
    Laheran stürzte sich mit einem raschen Sprung auf ihn und gemeinsam stürzten sie zu Boden, eben als die Tür aufschwang.
    Man konnte den dumpfen Schlag hören, mit dem der

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