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Rosenfolter

Rosenfolter

Titel: Rosenfolter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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Van.
    »Ich bin nicht
besonders geschickt vorgegangen«, ärgerte sich Sabine und schlang ihr Haar im Nacken
zu einem Pferdeschwanz zusammen.
    »Ziemlich unwahrscheinlich,
dass er den Tipp gegeben hat, wie man ins Haus einbrechen kann«, sagte Katinka.
»Meinst du nicht?«
    »Aber Kriwanek
war es nicht. Er schwört Stein und Bein.«
    »Vielleicht lügt
er.«
    »Mag sein, dass
alles nur ein Fantasiegebilde ist und überhaupt niemand einen Tipp gegeben hat.«
    Sie beobachteten, wie Birk in einen Smart stieg und Richtung Bamberg davonfuhr.
    »De facto wissen wir nur, dass es einen Einbruch gab«, überlegte Katinka
laut. »Einen Einbruch in eine Villa, die gesichert ist wie Robben Island. Deswegen
steht der Gedanke im Raum, dass jemand aus Insiderkreisen Hinweise gestreut hat,
wie man die Videokameras ausschaltet und das elektronische Schloss steuert. Kriwanek
steht mit den Doggen auf gutem Fuß. Linda Roose sagte mir, er hätte die Viecher
von ihr und ihrer Freundin weggezogen, als die beiden angegriffen wurden. Birk bestätigt
das, indem er erzählt, der Gärtner wäre zuständig gewesen, die Tierchen im Zwinger
einzuschließen, solange Fremde im Haus waren.«
    »Eben. Das ist der Punkt!« Sabine schlug mit beiden Händen aufs Lenkrad.
»Ein Einbrecher musste an den Hunden vorbei. Die Doggen sind ja nicht vergiftet
worden. Es spricht im Grunde genommen alles dafür, dass Kriwanek eingebrochen ist.«
    »Aber du denkst,
es ist unwahrscheinlich?«
    »Ist es. Warum
sollte er es tun?«
    »Um sich was dazuzuverdienen.
Er steckt einem Kumpel, dass es bei Korin was zu holen gibt, und verlangt eine Beteiligung.
War also nicht der Einbrecher, sondern der Wegbereiter.«
    »Wir haben Kriwaneks
Konten überprüft. Er hat ein gigantomanisches Gehalt bei Korin. Seit mehr als zehn
Jahren ist er Gärtner auf dem Anwesen. Er fing mit monatlich 4.000 D-Mark an. Mittlerweile
liegt er bei knapp 4.000 Euro.«
    Katinka nickte
langsam. »Dann gebe ich dir recht. Er hat keinen Grund, seinen Job aufs Spiel zu
setzen.«
    »Aber jemand anderes,
ich meine, außer uns, hatte den gleichen Verdacht und hat Kriwanek ein Ohr abgeschnitten.«
    »In bestimmten Milieus ist das schlicht eine Warnung.«
    »Aber hirnrissig.
Wenn wir darauf kommen, dass es nicht Kriwanek war, sollte Korin auch so schlau
sein.«
    Katinka sah Sabine
zweifelnd an. »Du glaubst, Korin steckt hinter den abgeschnittenen Körperteilen?«
    »Zumindest bei
Kriwanek.«
    »Aber Theo Bauer?
Der Rentner? Der hat garantiert nichts mit einem Milieu zu tun.«
    »Das ist es ja.
Es hakt an allen Ecken und Enden. Über Ethelbert Schneider wissen wir nichts Neues.
Vielleicht ist er grundlos auf Kohlschwabs Liste gelandet.«
    Katinka malte Rhomben
in den Staub auf dem Armaturenbrett. »Birk könnte einen Tipp gegeben haben. Oder
eine der beiden Frauen.«
    »Die eine habe
ich gestern befragt«, wandte Sabine ein. »Nichts Brauchbares. Die andere ist seit
Ende März im Urlaub und nicht erreichbar. Katinka, ich kann mir einfach nicht vorstellen,
dass eine Putzkolonne so tiefen Einblick in die Schutzmechanismen einer Millionärsvilla
bekommt, dass sie die gewinnbringend weiterverkaufen können. Mein nächster Schritt
ist, bei Vogts Catering nachzufragen. Allerdings habe ich wenig Hoffnung, denn Korin
bestellte sie laut deren Auftragsbuch zum letzten Mal vor Weihnachten. In der Zwischenzeit
wurde der Code an seiner Haustür bestimmt zigmal geändert.«
    »Mag sein. Aber vielleicht hatte jemand Einblick in das Prinzip, wie der
Code programmiert wird? Dante hat gesagt, Korin hätte ein Faktotum, eine Art Samsonite-Koffer.«
    »Samsonite-Koffer?«,
fragte Sabine verblüfft.
    »Dante bezog sich
damit auf die Statur dieses Herrn. Birk hat ihn doch auch erwähnt. Könnt ihr rauskriegen,
wer das ist? Ich muss weiter. Um 12 Uhr steht Personenschutz auf dem Programm, und
davor habe ich was abzuklären.« Katinka öffnete die Autotür. Die kühle Morgenluft
ließ sie frösteln. »Haltet mich auf dem Laufenden!«
    »Klar. Mach’s gut.«
    Während sie Sabine
nachwinkte, klingelte ihr Handy.
    »Frau Palfy? Linda
Roose hier.«
    »Ach, hallo. Wenn
Sie wegen dem Haus anrufen, Herr Wellmann …«
    »Vergessen Sie
Wellmann! Sie haben alle Zeit der Welt, sich zu entscheiden. Ich dränge Sie nicht,
wollte nur fragen, ob Sie Lust haben, bei mir zum Tee vorbeizukommen.«
    »Allenfalls zum
Kaffee«, konnte Katinka sich nicht zu sagen verkneifen.
    »Auch gut.«
    »Hören Sie, Frau
Roose, ich habe enorm viel um die Ohren

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