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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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wieder zu Enzo um, der noch immer bis zum Bauch im Teich stand. »Der Hund ist weg, komm jetzt da raus.«
    Von Schlingpflanzen und Algen bedeckt, stieg Enzo aus dem Teich, ein schauerliches Ungeheuer im Mondlicht.
    »Setz dich!« Matilda wies mit dem Strahl der Lampe auf die Steinbank.
    Im Nachbarhaus ging das Licht an und wenig später krächzte Herr Diedloff: »Was ist denn da drüben los?«
    »Gar nichts«, rief Matilda zurück. »Alles in Ordnung.«
    »Aber der Hund hat so gebellt!«
    »Da war nur eine Katze. Entschuldigen Sie die Störung.« Matilda machte die Taschenlampe aus.
    Der Nachbar ging zurück ins Haus, wobei er vor sich hin schimpfte: »Eine Unverschämtheit, so einen Krach zu machen, mitten in der Nacht. Das wird noch Folgen haben!«
    Enzo setzte sich artig auf die Steinbank und versuchte, sich von den langen Stängeln der Seerosen zu befreien, die ihn umschlungen hielten.
    Matilda musste bei seinem Anblick beinahe lachen. »Was tust du denn mitten in der Nacht in unserem Garten?«
    Enzo sah sie von unten herauf an und wich dann ihrem Blick aus. »Enzo passt auf«, murmelte er schließlich.
    »Du passt auf? Auf wen?«
    »Frau nicht da. Miguel nicht da. Enzo muss aufpassen.«
    Langsam kapierte Matilda. »Du hast schon öfter im Garten gestanden und aufgepasst, nicht wahr?«
    Enzo nickte. »Enzo muss aufpassen«, wiederholte er.
    »Weiß deine Mutter das?«
    Sein massiger Kopf bewegte sich hin und her.
    »Keine Angst, ich sage ihr nichts.« Enzo tat ihr leid. In seiner naiven Art hatte er es ja nur gut gemeint. Matilda wollte nicht, dass er Ärger mit Angela bekam.
    »Mann böse«, Enzo wies auf Diedloffs Haus.
    »Die Leute wollen nur ihre Nachtruhe.« Plötzlich fiel Matilda noch etwas ein. Sie flüsterte: »Enzo, sag mir die Wahrheit: Hast du letzte Woche Diedloffs Rosen im Vorgarten abgeschnitten und auf die Treppe gelegt?«
    Enzo antwortete nicht, aber das musste er auch gar nicht. Unfähig, sich zu verstellen, sprach sein Bernhardinergesicht Bände. »Matilda nett!«, murmelte er.
    »Du bist auch nett, Enzo«, versicherte Matilda. »Wie bist du ins Haus gekommen, war die Hintertür offen?« Oder hatte er seiner Mutter den Schlüssel geklaut?
    »Tür immer offen, immer offen«, sagte Enzo anklagend. »Enzo passt auf.«
    Matilda seufzte. »Du hast recht, wir waren sehr leichtsinnig. Aber das wird nicht mehr vorkommen. Du musst nicht mehr aufpassen, das macht jetzt der Hund.«
    »Hund böse.« Enzo riss die Augen so weit auf, dass das Weiß der Augäpfel das Mondlicht reflektierte.
    »Nein, der Hund ist nicht böse. Der passt auch nur auf.« Matilda suchte Enzos Blick, dann lächelte sie ihn an. »Danke fürs Aufpassen, Enzo. Am besten, du machst dich jetzt mit dem Gartenschlauch sauber und gehst nach Hause, bevor deine Mutter noch was merkt.«
    Enzo lächelte unsicher zurück, dann stand er auf. Schmutzig wie er war, ging er durch den Garten und dann die Straße hinunter. Matilda überlegte einen Moment lang, wie er seiner Mutter wohl das grüne Zeug an seiner Kleidung erklären würde. Raffinierte Lügen waren ja nicht gerade sein Ding. Andererseits war das sein Problem. Und vielleicht schadete es auch nicht, wenn Angela in Zukunft etwas besser darauf achtete, dass Enzo nicht in fremden Gärten herumgeisterte. Die musste ja einen guten Schlaf haben, wenn sie von den nächtlichen Eskapaden ihres Sohnes noch nie etwas mitbekommen hatte.
    Matilda wollte gerade ins Haus zurückgehen, da kam ihr Anna entgegen, den Schürhaken noch immer in der Hand.
    »Mensch, es hat ewig gedauert, bis ich Harri einigermaßen beruhigt hatte. Alles in Ordnung?«
    »Ja«, sagte Matilda. »Das war der Sohn von Angela. Er ist geistig behindert, aber ein ganz Lieber. Er wollte mich beschützen.«
    Aufgekratzt, wie sie waren, gingen sie in die Küche und schenkten sich ein Glas Limonade ein. Harri wuselte unruhig um ihre Beine herum. Matilda gab ihm einen Kauknochen, woraufhin er sich mit seiner Beute ins Wohnzimmer verzog.
    »Bei euch ist ja echt was los«, stellte Anna kopfschüttelnd fest.
    »Siehst du, ich hab dir nicht zu viel versprochen.« Matilda grinste.
    »Vielleicht solltet ihr Zimmer vermieten. Nächtliche Spukvorstellung des Gärtners inbegriffen. Manche Leute zahlen viel Geld für so was.«
    »Enzo hat übrigens auch zugegeben, dass er es war, der letzten Mittwoch die Rosen auf die Treppe gelegt hat.«
    »Der ist wohl in dich verknallt«, stellte Anna fest und kicherte: »Du hast wirklich tolle Verehrer, das

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