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Rosengift - Die Arena-Thriller

Rosengift - Die Arena-Thriller

Titel: Rosengift - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Lichtblick in dem ganzen Chaos war Christopher. Direkt nach dem Frühstück – Anna hatte sich mit Harri in den Garten verzogen – rief Matilda ihn an, um ihm zu sagen, dass sie sich gerne am Freitag mit ihm treffen würde.
    »Das Auto ist leider bei meiner Mutter, die braucht es diese Woche. Wollen wir uns in der Stadt treffen?«
    »Kein Problem.« Sie verabredeten sich für Freitagabend acht Uhr am Denkmal von König Ernst August vor dem Hauptbahnhof.
    Da Angela die Beleidigte spielte und offenbar nicht vorhatte, etwas zu kochen, inspizierte Matilda gegen Mittag die Vorräte. Sie war noch dabei zu überlegen, was man aus Nudeln, Reis und Dosenfisch wohl zaubern könnte, als Kommissarin Gerres auf ihrem Mobiltelefon anrief.
    »Gibt es was Neues?« Matilda hätte am liebsten gehört, dass man Patrick in U-Haft genommen hatte, machte sich aber diesbezüglich immer weniger Hoffnungen.
    »Ja, allerdings«, antwortete Petra Gerres. »Wir haben den Besitzer des Handys ausfindig machen können, von dem man dir die letzte SMS nach London geschickt hat.«
    »Ist es Patrick?«
    »Nein, es ist nicht Patrick«, antwortete die Kommissarin. »Kennst du einen Christopher Wirtz, Wirtz mit tz am Ende?«
    Die Worte trafen Matilda wie eine Faust in den Magen. Sie musste sich hinsetzen.
    »Hallo? Matilda?«, hörte sie die Stimme von Petra Gerres.
    Matilda war nicht in der Lage, der Polizistin zu antworten. Tausend Gedanken rasten durch ihr Hirn. Christopher? Ausgerechnet Christopher? Das musste ein Irrtum sein! Warum sollte der so etwas tun? Welchen Grund hätte er, ihr Droh-SMS zu schicken? War er ein Sadist? Spielte er ein perfides Spielchen mit ihr? Erst nach einigen furchtbaren Sekunden kam ihr der rettende Gedanke: der Nachmittag an den Ricklinger Teichen. Das Handy, das Christopher beim Aufbruch vergeblich in seiner Tasche gesucht hatte. Patrick hatte sie vor dem Haus wegfahren sehen. Er musste ihnen unbemerkt gefolgt sein, durch den Stadtverkehr war das mit dem Rad kein Problem, zumal sie ja auch noch an der Tankstelle angehalten hatten. Wahrscheinlich hatte er sie den ganzen Nachmittag beobachtet, hatte gesehen, wie sie mit Christopher auf der Decke gelegen hatte… Es war kein Kunststück, sich später, als es dunkel geworden war und alle um das Lagerfeuer herumgesessen hatten, zu den Taschen zu schleichen und das Handy zu stehlen. Aber woher hatte er gewusst, welche Tasche die von Christopher war? Andererseits – wenn er sie die ganze Zeit beobachtet hatte, hatte er bestimmt gesehen, wie Chris seine Tasche abgestellt oder mal etwas rausgenommen hatte. Vielleicht war es auch reiner Zufall, dass Patrick ausgerechnet Christophers Handy erwischt hatte, vielleicht war er einfach nur auf ein fremdes Handy aus gewesen, das er für seine widerlichen Zwecke benutzen konnte.
    »Matilda? Ist alles in Ordnung? Bist du noch dran?«
    Die Stimme der Kommissarin klang besorgt. Matilda bemerkte erst jetzt, dass sie das Telefon noch immer in der Hand hielt.
    »Ähm… ja. Ich rufe gleich zurück.« Sie legte auf. Ihr war heiß geworden.
    Was jetzt? Die Polizei würde nun glauben, dass Christopher hinter alldem steckte. Sie würden ihn verhören. Sie musste der Polizistin unbedingt sagen, wie Patrick zu dem Handy gekommen war. Aber noch wichtiger: Sie musste Christopher vorwarnen! Er würde nicht begeistert sein über den Besuch der Polizei. Womöglich würden die Beamten bei dieser Gelegenheit auf seine Grasvorräte stoßen und dann bekäme er ihretwegen eine Menge Stress. Verdammt, sie hätte ihm schon längst von Patrick erzählen sollen! Das hatte sie nun von ihrer Geheimniskrämerei: nichts als Probleme. Das Handy klingelte. Matilda erkannte die Nummer der Polizistin und starrte regungslos auf den Apparat, bis das Klingeln aufhörte. Dann klickte sie sich hektisch durch das Menü, bis sie bei Christopher Wirtz angekommen war. Es klingelte, klingelte… »Verdammt, geh ran, geh schon ran!«, flehte Matilda.
    Es meldete sich nur die Mailbox. Matilda blieb nichts anders übrig, als dort eine Nachricht zu hinterlassen: »Hier ist Matilda. Ich wollte dir nur schnell sagen, dass es sein kann, dass die Polizei bei dir anruft. Mit dem Handy, das dir am See geklaut worden ist, habe ich komische Nachrichten erhalten. Ich erkläre es dir später. Ich wollte nur, dass du vorbereitet bist, falls die Polizei zu dir in die Wohnung kommt! Und… ich hoffe, wir sehen uns am Freitag.« Sie legte auf.
    Hoffentlich hörte er die Nachricht rechtzeitig ab.

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