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Rosenherz-berbKopie

Titel: Rosenherz-berbKopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gemeinsam hinfahren?»
    «Ganz
gewiss nicht», sagte Marthaler. «Wir treffen uns um sechzehn Uhr
fünfzig in Danzwiesen. Wenn ich Sie richtig verstanden habe,
ist das Haus ja nicht zu verfehlen.»
    Er
öffnete die Wagentür. Bevor er ausgestiegen war, hatte Grüter sich
bereits eine Zigarette angesteckt. Marthaler hörte den Reporter
noch husten, als er selbst den Eingang des Weißen Hauses schon fast
erreicht hatte.
    Er
hob beide Hände, als er Charlotte von Wangenheim und Arthur Sendler
an der Tür des Besprechungsraums stehen sah. Er versuchte, den
Vorwürfen der beiden zuvorzukommen.
    «Ich
weiß», rief er, «ihr seid sauer auf mich. Ich bin euch Erklärungen
schuldig. Ich habe eigenmächtig gehandelt. Ich habe euch in
Verlegenheit gebracht, und letzte Nacht war ich schuld daran, dass
ihr nicht zum Schlafen gekommen seid ...»
    «Kommen
Sie», sagte Sendler, «ich habe Ihnen etwas mitzuteilen.»
    «Ja»,
sagte Marthaler. «Ich ahne, um was es geht. Sabato hat mir erzählt,
dass ich suspendiert werden soll. Über all das können wir in fünf
Minuten reden. Ich muss nur rasch ein Telefonat führen, dann bin ich
wieder bei euch.»
    Die
beiden sahen sich an und schüttelten gleichzeitig die Köpfe.
    Ohne
eine weitere Erklärung verschwand Marthaler in seinem Büro.
Elvira war nicht an ihrem Platz, und er war froh, nicht auch noch mit
seiner Sekretärin sprechen zu müssen. Er setzte sich auf die Kante
seines Schreibtischs und wählte die Nummer von Annas Mobiltelefon.
Er wollte bereits wieder auflegen, als sie sich endlich meldete. Ihre
Stimme klang, als sei sie außer Atem.
    «Anna,
hör mir jetzt bitte genau zu. Sag nichts, frag nichts! Tu einfach,
was ich dir sage! Wir müssen uns in einer Dreiviertelstunde
treffen, nein, sagen wir in einer Stunde. Komm mit deinem Wagen zur
Aral-Tankstelle auf der Friedberger Landstraße. Du kannst sie nicht
verfehlen, sie liegt stadtauswärts auf der rechten Seite ...»
    «Gegenüber
vom Hauptfriedhof, ich weiß, Robert!»
    «Gut!
Du musst das Foto mitbringen, auf dem Karin Rosenherz mit
Philipp Lichtenberg zu sehen ist. Und wir brauchen die
Kontoauszüge mit den Überweisungen an Hannelore Wilke. Hast du
verstanden?» «Rooobert!»
    «Jetzt
kommt das Wichtigste: Du musst unbedingt versuchen, Fausto
Albanelli zu erreichen. Er soll seinen Laden dichtmachen und mit dir
zu der Tankstelle kommen.»
    Anna
schwieg.
    «Was
ist los, Anna? Meinst du, das kriegst du hin?»
    «Ich
... ich bin gerade bei ihm», sagte sie.
    Marthaler
stutzte. «Also ... habe ich euch gestört?»
    Anna
lachte verlegen. «Kann man so sagen. Wir waren gerade dabei ...»
    «Bitte,
Anna! Verschon mich mit Einzelheiten! Frag ihn einfach, ob er bereit
ist.»
    «Okay»,
sagte Anna, «eine Minute!»
    «Nein,
Moment noch. Lass uns umdisponieren! Wir müssen etwas besprechen.
Wir treffen uns nicht an der Tankstelle, sondern im Cafe
Schneider. Es
liegt gegenüber vom Frankfurter
Hof, keine
fünfzig Meter von der Kirchnerstraße entfernt.»
    «Ich
weiß», sagte Anna. «Wirhaben vorhin dort gefrühstückt.»
    Marthaler
wartete. Ohne ihre Worte zu verstehen, hörte er, wie Anna und
Albanelli sich unterhielten.
    «Ja»,
sagte sie, als sie wieder am Telefon war. «Er fragt sich zwar genau
wie ich, was du eigentlich vorhast. Aber wir sind bereit.»
    «Perfekt,
also bis dann! In einer Stunde!»

    Sendler
und Charlotte standen noch immer auf dem Gang. Schweigend und mit
ernsten Mienen schauten sie ihm entgegen.
    «Entschuldigt
bitte», sagte Marthaler. «Wo waren wir stehengeblieben ...
Sabato hat mir bereits den Kopf gewaschen. Er hat mir mehr oder
weniger die Freundschaft gekündigt. Ich kann euch um Entschuldigung
bitten, aber ich kann nicht...»
    Charlotte
von Wangenheim lächelte zuerst. «Steh wieder auf!», sagte sie.
«Schüttel dir die Asche vom Haupt! Das alles ist wahr, und es galt
bis heute Morgen. Aber es gibt neue Entwicklungen, Robert.»
    «Neue
Entwicklungen?»
    «Ja!
Komm, lass uns reden!»
    Sie
hielt die Tür zum Besprechungszimmer auf und wartete, bis die
beiden Männer an ihr vorbeigegangen waren und sich gesetzt hatten.
Sie selbst stellte sich ans Fenster. Sie schaute hinaus und schien
nach den richtigen Worten zu suchen, um das Gespräch zu
beginnen.
    «Ich
weiß, dass du diese Dinge am liebsten mit dir alleine abmachst,
aber ich möchte dir sagen, wie froh wir alle sind, dass es Tereza
bessergeht. Sabato hat vor einer halben Stunde hier angerufen und
berichtet, was er von dir erfahren hat. Er hat uns

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