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Rosenherz-berbKopie

Titel: Rosenherz-berbKopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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essen.»
    Sabato
drehte sich zu ihm um. «Es ist niemandem gedient, wenn du zum
Asketen wirst. Es hilft Tereza nicht, wenn du jetzt verhungerst.»
    «Von
verhungern kann keine Rede sein», sagte Marthaler. «Und dir würde
es auch nicht schaden, mal wieder ein paar Pfund abzunehmen.»
    Sabato
fuchtelte mit der Fleischgabel vor Marthalers Gesicht herum:
«Weißt du, was Paul Bocuse gesagt hat, als man ihn fragte, was er
von der Diät-Küche hält? Seine Antwort: Arzt.> Und jetzt angele dir bitte den Korkenzieher aus der
Schublade und mach uns eine Flasche Wein auf. Gläser stehen drüben
im Schrank. Und das Besteck liegt auch noch nicht auf dem Tisch. Ich
finde wirklich, du könntest dich ein bisschen nützlich
machen, wenn du hier schon bekocht wirst.»
    Für
den Moment war Marthaler über das harmlose Geplänkel froh. Er
wusste, dass Sabato ihn von seinen Sorgen ablenken wollte. Dennoch
saß er zehn Minuten später am Tisch und stocherte lustlos in
seinem Fleisch herum.
    «Robert,
ich kann nur ahnen, wie es dir geht. Du hast das Gefühl, aus der
Welt gefallen zu sein. Im Moment können wir nur warten. Alles ist
möglich, auch das Schlimmste. Was auch kommt, Elena und ich werden
für dich da sein. Es gibt nur einen Rat, den ich dir geben kann
...»
    Marthaler
sah ihn fragend an.
    «Sitz
nicht rum. Tu irgendwas. Stürz dich in die Arbeit. Lenk dich ab!»
    Marthaler
lachte. Aber es war ein bitteres Lachen. «Nichts würde ich lieber
tun. Aber weißt du, was Kerstin Henschel und Sven Liebmann zu mir
gesagt haben?»
    Sabato
wischte seine Frage mit einer Handbewegung beiseite:
«Natürlich! Sie wollen dich nicht mitspielen lassen, und das
kränkt dich. Du kommst dir abgeschoben vor. Aber sie haben recht
damit. Sie können gar nicht anders. Wenn herauskäme, dass du
in diesem Fall ermittelst, wäre die Hölle los ...»
    «Ich
weiß, das haben die beiden auch gesagt ... Und das LKA würde die
Ermittlungen übernehmen.» «Willst du das?» «Natürlich nicht.»
«Na also!»
    «Na
also was?», sagte Marthaler. «Ich soll nicht rumsitzen, aber ich
darf nichts tun. Ich soll mich in die Arbeit stürzen, aber ich habe
Berufsverbot. Oder glaubst du im Ernst, dass ich im Moment die
Geduld aufbringe, an irgendeinem alten, längst vergessenen Fall zu
basteln? Ich will, dass die Tater aus dem Stadtwald gefunden werden.
Ich will, dass dieser Fall so schnell wie möglich gelöst wird. Ich
will, dass die, die Tereza das angetan haben, hinter Gitter kommen.»
    Sabato
war aufgestanden und lief jetzt unruhig in der Wohnküche auf und
ab.
    «Robert,
deine Leute sind gut. Lass sie machen. Es sind allesamt
hervorragende Ermittler. Vielleicht die besten, die wir in der Stadt
haben. Und du hast sie dazu gemacht. Trotzdem ...»
    «Trotzdem?»
    «Trotzdem
solltest du dich nicht auf sie verlassen.» Marthaler schaute Sabato
irritiert an. «Ich soll mich nicht auf sie verlassen?»
    «Das
habe ich gesagt!»
    «Aber
ich soll ihnen auch nicht ins Zeug pfuschen?» «Genau!»
    «Entschuldige,
aber jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Was soll ich denn nun
deiner Ansicht nach tun?»
    «Es
gibt nicht immer nur zwei Möglichkeiten. Du sollst nicht
stillhalten. Aber genauso wenig sollst du mit dem Kopf durch die
Wand. Die Wand ist diesmal stärker als dein
    Kopf!
Du musst dich schlau verhalten! Mach dich unsichtbar! Agier aus
dem Hintergrund! Du weißt doch, wie man recherchiert! Sieh zu, was
du über andere Kunstdiebstähle herausbekommst. Es wird Fälle
geben, die ähnlich abgelaufen sind. Du kannst dich schlau
machen. Du kannst den Kollegen Material an die Hand geben, das ihnen
bei ihrer Arbeit helfen wird.»
    «Du
meinst, Hauptsache, ich stehe ihnen nicht im Weg herum. Hauptsache,
ich bin beschäftigt.»
    «Scheiße,
Robert. Du willst es nicht verstehen.»
    «Doch!
Ich verstehe, dass ich mich verkriechen soll. Aber das bin ich
nicht. Ich kann Zeugen vernehmen, Verdächtige verhören, Leute
beschatten, Klinken putzen. Ich gehöre auf die Straße, nicht ins
Büro.»
    Sabato
lachte. «Okay. Fangen wir anders an. Was weißt du über
Kunstdiebstähle?»
    Marthaler
schüttelte verärgert den Kopf, gab aber keine Antwort.
    «Ich
weiß wenig darüber», sagte Sabato. «Dann weißt du immer noch
mehr als ich», erwiderte Marthaler.
    «Was
meinst du, warum jemand ein wertvolles Gemälde stiehlt?»
    «Wahrscheinlich,
weil er es verkaufen will.»
    «Ja.
Aber ein wertvolles Bild ist meist auch ein bekanntes Bild. Jeder,
dem der Dieb es anbieten

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