Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rosenherz-berbKopie

Titel: Rosenherz-berbKopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Baby?»
    Dr.
Schaper presste die Lippen zusammen. «Auch dazu kann ich Ihnen noch
nichts sagen.»
    «Und
wann können Sie etwas sagen?»
    «Es
kann zu der Situation kommen, dass wir abwägen müssen.»
    «Was
heißt das: Sie müssen abwägen?»
    «Es
könnte passieren, dass wir zwar das Leben Ihrer ... Ihrer Frau
retten können, aber nicht das des Fötus.»
    Marthaler
fühlte sich wie betäubt. Er schloss die Augen und massierte mit
allen zehn Fingerspitzen seine Stirn.
    «Würde
es etwas nützen, wenn ich versuche, mir Geld zu leihen, wenn sie in
eine andere Klinik verlegt würde? Vielleicht gibt es irgendwo
Spezialisten oder Geräte, die es hier nicht gibt.»
    Der
Arzt lächelte. «Nein», sagte er. «Wirsind bestens ausgestattet.
Alles ist auf dem neuesten Stand. Vertrauen Sie uns, bitte. Wirsind
gut ausgebildet und haben Erfahrung. Wir tun alles, was getan werden
kann. Jeder Transport würde sie unnötig gefährden.»
    «Aber
wann wissen Sie etwas? Wann kann ich mehr erfahren?»
    «Sie
dürfen jederzeit kommen. Wir werden uns immer bemühen, Ihre Fragen
zu beantworten.»
    «Aber
eigentlich würde ich nur im Weg herumstehen und die Leute hier von
ihrer Arbeit abhalten?»
    «So
sehen wir das nicht.»
    «Aber
es ist so.»
    «Wir
haben viel zu tun. Wenn es Ihnen ausreichen würde, gelegentlich
anzurufen, wäre das hilfreich für uns.»
    «Danke»,
sagte Marthaler. «Danke, dass Sie so offen sind.
    Gehen
Sie wieder an Ihre Arbeit. Und nehmen Sie sich Zeit für Tereza.»
    «Da
dürfen Sie sicher sein.»
    Marthaler
war aufgestanden und hatte die Tür geöffnet. Noch einmal gab ihm
der Arzt die Hand, drei Sekunden später war sein weißer
Kittel bereits hinter einer anderen Tür verschwunden.
    Die
Stationsschwester rief Marthalers Namen. «Darf ich Sie noch einmal
an Frau Prohaskas Versichertenkarte erinnern?»
    «Entschuldigung,
ja», sagte er. «Ich habe sie dabei.» Gerlinde Leutheuser stellte
eine Plastiktüte auf den Tresen.
    «Was
ist das?»
    «Ihr
Schmuck und ihre Kleidung. Wir haben ihr die Sachen ausgezogen.
Ich dachte, sie wollen sie vielleicht mitnehmen. Die Salbe
gegen den Juckreiz habe ich ebenfalls reingepackt.»
    Marthaler
stand vor der Stationsschwester und sah sie an. «Ich wünschte, ich
könnte ihr helfen. Ich wünschte, ich könnte irgendetwas tun»,
sagte er.
    «Denken
Sie an sie!», sagte Gerlinde Leutheuser. «Denken Sie einfach
oft an Ihre Frau!»

    Marthaler
ging über den Parkplatz zu seinem Wagen. Er schwitzte. In der
Klinik war es angenehm kühl gewesen, aber hier reflektierte der
Asphalt die Hitze der Mittagssonne. Es war fast windstill, die Luft
war feucht. Für den Abend wurden Gewitter erwartet, aber die
hatte der Wetterdienst auch schon für die letzten Tage angekündigt,
ohne dass der Fall eingetreten war.
    Marthalers
Mobiltelefon läutete, als er gerade seine Jacke ausziehen wollte.
    Er
schaute auf das Display, aber es wurde keine Nummer angezeigt.
Trotzdem nahm er das Gespräch an.
    «Legen
Sie jetzt nicht wieder auf, Marthaler. Es geht um die Sache im Wald;
ich habe Informationen für Sie!»
    Es
war Grüter.
    «Woher
haben Sie meine Handynummer?» Marthaler sprach langsam und leise.
Seine Stimme klang bedrohlich.
    «Nein,
hören Sie, das ist nicht die Frage. Es ist egal, woher ich Ihre
Nummer habe. Wir müssen uns treffen. Es ist in Ihrem ...»
    «Grüter,
ich will wissen, wer Ihnen meine Handynummer gegeben hat!»
    «Ich
bin Journalist, Marthaler. Ihr Polizisten müsst nicht glauben, dass
ihr die Einzigen seid, die in der Lage sind, Ermittlungen
anzustellen.»
    Grüter
hatte recht. Es gehörte zum täglichen Handwerkszeug eines
Reporters, eine geheime Telefonnummer herauszubekommen. Pech
für Marthaler, dass es diesmal seine war.
    «Ich
habe Ihre Nummer schon lange», sagte Grüter. «Da ich bisher noch
keinen Gebrauch von ihr gemacht habe, können Sie mir
vielleicht diesmal vertrauen. Was ich Ihnen zu sagen habe, ist
wichtig.»
    Marthaler
lachte. «Ihnen vertrauen? Sie machen wirklich Witze. Sie sind eine
Ratte, Grüter. Sie haben mich schon einmal reingelegt, warum sollte
ich Ihnen vertrauen? Und nichts, was Sie mir zu sagen haben, kann
wichtig sein, da ich grundsätzlich davon ausgehe, dass Sie lügen,
sobald Sie den Mund aufmachen. Und damit ist dieses Gespräch
beendet.»
    «Tereza»,
stieß Grüter hervor, als sei dies das Zauberwort, das Marthaler
zwingen würde, ihm weiter zuzuhören. «Es geht um Tereza. Sie
wollen, dass die Leute gefunden werden, die ihr das angetan

Weitere Kostenlose Bücher