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Rosenmunds Tod

Rosenmunds Tod

Titel: Rosenmunds Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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wahr.«
    »Kommen wir doch mal zur letzten Woche, zum Mord an Svenja. Wo waren Sie am Mittwoch, zwischen 20.00 und 21.00 Uhr?«
    »Zu Hause, wo sonst?«
    »Haben Sie dafür Zeugen?«
    »Natürlich, meine Frau war ebenfalls da. Halt, genau, und um kurz vor halb neun hab ich mit meiner Schwester telefoniert, etwa zwanzig Minuten lang.«
    De Vries nickte. Belda war nicht der Mörder, aber das war ihr schon vorher klar gewesen. Die Beschreibung des Täters passte nicht auf ihn, die Größe stimmte zwar in etwa, aber er schleppte mindestens zwanzig Kilo zu viel auf den Hüften mit sich herum.
    »Gehörten noch andere zu Ihrer Gruppe?«, fragte sie. »Oder nur die Personen, die Sie genannt haben?«
    »Nur wir vier«, nickte Belda.
    »Haben Sie in den letzten Tagen zu einem der Mädchen Kontakt gehabt?«
    »Nein«, sagte Belda tonlos. »Allerdings. von Illing hat da so eine Bemerkung gemacht. Als wir das Ferienhaus durchsucht haben.«
    »Ja?«, lauerte de Vries.
    »Na ja, ich hab mir Sorgen gemacht, dass die Mädchen vielleicht zur Polizei gehen könnten. Und er antwortete, das würde bestimmt nicht passieren, nicht wahr. Er würde schon dafür sorgen. So oder ähnlich hat er das jedenfalls gesagt.«
    De Vries verzog die Augenbrauen und stand auf. »Mir reicht es fürs Erste.«
    »Kann ich jetzt gehen?«, fragte Belda treuherzig.
    »Sie gehen nirgendwohin«, raunzte Weyers aufgebracht. »Wir kümmern uns jetzt erst noch mal um die Wirtschaftssachen und dann geht es hurtig in die Zelle.«
    De Vries nickte den Männern zum Abschied zu. Auf dem Flur atmete sie tief durch. Endlich war sie einen Schritt weiter.
    Die Staatsanwältin klemmte ihre Unterlagen in die Armbeuge, da hörte sie hinter sich klackende Schritte.
    »Hallo, wie geht’s?«
    Carla op den Hövel eilte, wieder in einem atemberaubenden Kostüm, über das Linoleum und lächelte gewinnend.
    »Hervorragend«, krächzte de Vries mühevoll. Jedes Mal, wenn ihr die junge Anwältin über den Weg lief, zog sich ihr Magen zusammen.
    »So sehen Sie aber gar nicht aus«, schmunzelte op den Hövel gut gelaunt. »Stress?«
    »Haben wir den nicht immer?«, fragte de Vries zurück und lehnte sich gegen die Wand. Ihre Knie waren merkwürdig weich.
    »Kommt darauf an, ob man genug Ausgleich hat. Haben Sie es sich mal überlegt?«
    »Was?«, fragte de Vries äußerst begriffsstutzig.
    »Ob wir mal zusammen etwas unternehmen. Ich habe da gestern Abend ein reizendes kleines Restaurant entdeckt.«
    Die Staatsanwältin holte tief Luft. »Im Prinzip gerne, aber sollten wir nicht lieber warten, bis unser Fall entschieden ist? Es könnte sonst zu. Missverständnissen kommen.«
    Op den Hövel strich mit ihrem Zeigefinger über das dezente Kettchen in ihrem Dekolletee und seufzte. »Eigentlich habe ich keine Schwierigkeiten, Dienst und Privatleben zu trennen. Außerdem kann das ja dann noch lange dauern, bis wir Zeit füreinander haben.«
    »Vielleicht auch nicht. Uns liegen Zeugenaussagen vor, an denen Ihr Mandant schwer zu knabbern haben wird.«
    »Nun«, meinte op den Hövel ungerührt, »ich werde ja vermutlich noch früh genug davon hören. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte, ich habe viel zu tun. Und überlegen Sie es sich. Für Sie habe ich immer Zeit.«
    De Vries nickte stumm und starrte ihr noch eine Weile hinterher.

31
    Wielert lehnte sich an die Seite des Dienstwagens, schlürfte Kaffee aus seinem Plastikbecher und starrte finster vor sich hin. Sollte der Killer in dem Tempo weitermachen, würde die Bochumer Kindergeldkasse bald mit ihren Überschüssen den Stadthaushalt sanieren.
    »Kein schöner Anblick, was?«, murmelte Gassel und quetschte sich neben seinen Chef.
    Nach einer ersten flüchtigen Inspektion des Fundortes waren sie von den Kollegen der Kriminaltechnik hektisch verscheucht worden. Wie Riesenheuschrecken waren die Erkennungsdienstler in das kleine Waldstückchen eingefallen. Zwischen den krüppeligen Baumstämmen erkannten die Kripoleute, wie sich die Figuren in ihren weißen Overalls vorsichtig hin und her bewegten.
    »So ein Mist«, fluchte Wielert und trank den restlichen Kaffee mit einem Ruck. »Wer hat die Leiche gefunden?«
    »Eine Gruppe Schulkinder. Die hatten wohl noch einen Wandertag zu verbraten und haben hier in der Ecke eine Schnitzeljagd veranstaltet. Und dabei sind sie über die Tote gestolpert.«
    »Und haben bestimmt sofort alle verwertbaren Spuren zertrampelt«, unkte der Leiter des KK 11 und schüttelte enttäuscht den Kopf. »Zum Kotzen ist

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