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Rosenmunds Tod

Rosenmunds Tod

Titel: Rosenmunds Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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das.«
    »Der Fall geht dir an die Nieren, nicht wahr?«
    »Als meine Tochter in dem Alter war, hab ich mir kaum Gedanken gemacht, ob sie einem Triebtäter in die Hände fallen könnte. Aber Fakt ist, dass du heutzutage froh sein musst, wenn dein Kind mittags von der Schule nach Hause kommt.«
    »Übertreib nicht so maßlos. Solche Fälle hat es immer gegeben, nur konzentrieren sich die Medien jetzt ziemlich stark auf dieses Thema. In den letzten Jahren ist die Anzahl getöteter Kinder sogar gesunken.«
    »Für Bochum stimmt das jetzt nicht mehr. Sieh mal, unsere Ausflügler kommen.«
    An der Art und Weise, mit der der Vectra die letzte Kurve vor dem kleinen Parkplatz nahm, erkannten Wielert und Gassel, wer am Steuer saß. Hofmann hätte das Auto lieber um die Kurve getragen, anstatt die Fliehkräfte derart auszutesten.
    »Morgen, ihr Langschläfer«, meinte Gassel, als sich Thalbach und Hofmann aus dem Wagen schälten. »Kurze Nacht gehabt?«
    »In jeder Hinsicht«, grinste Hofmann.
    »Wann wart ihr denn gestern wieder in Bochum?«
    »Nix gestern«, erwiderte Katharina müde. »Heute Morgen, kurz nach halb zwei. Auf der A 5 hat es dermaßen geknallt, wir standen drei Stunden auf einer Stelle.«
    »Blaulicht aufs Dach, Sirene an und ab durch die Mitte«, meinte Gassel amüsiert.
    »Klugscheißer. Versuch das mal, wenn vier Wracks auf der Standspur stehen. Da ging nichts mehr. Noch einmal mach ich so eine Ochsentour nicht an einem Tag.«
    »Tröste dich, wenigstens hat sich eure Fahrt gelohnt. Und die Überstunden werden angerechnet.«
    Hofmann steckte sich ein Pfeifchen an und wies fragend mit dem Kopf zur Seite. »Und was haben wir hier? Wir haben nur was von einem Leichenfund gehört.«
    »Ein etwa vierzehnjähriges Mädchen. Vermutlich handelt es sich um Mara Nowitzkowski.«
    »Dauert das noch lange? Oder können wir gleich loslegen?«
    »Rex und seine Leute haben versprochen, sich zu beeilen«, gab Wielert zurück. »Euer Ausflug hat uns übrigens einen riesigen Schritt weitergebracht.«
    »Erzähl«, bat Hofmann.
    »Dieser Belda, den die tote Svenja in ihrem Tagebuch namentlich genannt hatte, ist zusammengebrochen. Swoboda hat zusammen mit drei seiner Mitarbeiter die Taten begangen, von den Videoaufnahmen wussten seine Kumpane allerdings nichts, behaupten sie zumindest übereinstimmend.«
    »Habt ihr alle gekascht?«
    »Augenblicklich, sitzen in U-Haft. Aber der Mörder ist wohl leider nicht dabei.«
    »Die Täterbeschreibung?«, riet Hofmann.
    »Exakt. Auf keinen der drei Männer passt die Beschreibung, die dieser Jugendliche gegeben hat. Habt ihr das noch mal überprüft?«
    »Natürlich. Aber er bleibt dabei. Der Täter hat direkt neben dem Opfer gestanden, aus dem Grund kann Monka die Größe des Mörders ziemlich exakt benennen.«
    »Der große Unbekannte? Geht mir nicht in den Kopf.«
    »Hat sich Swoboda denn inzwischen geäußert? Oder spielt der immer noch Hase?«
    »Keinen Ton, auf die ersten Fragen kommt die monotone Leier, er verweigere die Aussage, schließlich verstummt er völlig.«
    »Aber das bringt ihm doch jetzt nichts mehr«, erregte sich Katharina. »Die anderen Kinderschänder haben wir gefasst, einer hat sogar gestanden, die Wirtschaftsdelikte können ebenfalls lückenlos nachgewiesen werden. Mit den Morden kann er nichts zu tun haben, da saß er bereits in U-Haft. Warum verrät er nicht endlich, wie er an die Mädchen kam?«
    »Ich befrag mal mein Orakel«, stöhnte Wielert. »Swoboda hat auf irgendwelche obskuren Kanäle zurückgreifen können, seine Komplizen wussten anscheinend auch nicht, woher er die Mädchen besorgte. Es ist doch denkbar, dass er aus Angst vor diesen Leuten nicht sagt, wie er an die Mädchen kam. Und es ist doch ebenso denkbar, dass diese. Kinderhändler versuchen, ihre Spuren zu verwischen und deshalb die Mädchen aus dem Weg räumen.«
    Aus der Gruppe der Kriminaltechniker löste sich ein Overall und kam auf sie zu.
    »Jungfräulich«, schnaubte Rex, der Chef der Spurensicherung wütend. Seinen Spitznamen verdankte er weniger seinem sprichwörtlichen Spürsinn als der Tatsache, dass er meistens mit einem traurigen Hundeblick durch die Gegend lief. »Und damit meine ich nicht das Mädchen. Bis jetzt haben wir nichts Verwertbares.«
    »Gar nichts?«
    »Ich kann dir höchstens bestätigen, Fundort ist nicht gleich Tatort. Aus nördlicher Richtung führt eine Schleifspur bis zur Leiche, auf der anderen Seite des Waldes gibt es einen kleinen Feldweg. Offensichtlich hat

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