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Rosentod: Thriller (German Edition)

Rosentod: Thriller (German Edition)

Titel: Rosentod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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sollten Sie versuchen, Ihre Emotionen aus dem Spiel zu lassen.“
    Eine Zigarette. Die braucht der Major jetzt ganz dringend. Ob eine Untersuchung auf Fingerabdrücke da nicht sehr sinnvoll wäre, fragt er zwischen zwei Lungenzügen und deutet auf den Zettel.
    Ulla nickt.
    Ein kurzes Telefonat, und schon wird der Brief abgeholt.
    Bevor sie geht, schlägt die Chefinspektorin vor, Judith Amras unter Personenschutz zu stellen. Der Major erinnert sie an die angeordneten Sparmaßnahmen. „Eine Bewachung bedeutet Überstunden. Wer soll das bezahlen? Aber ich werde es mir überlegen. Sie hören von mir.“
    Es folgt der Spruch des Tages. Dann hat sie das Gespräch überstanden.
    Im Korridor fällt ihr Frank Heilig ein. Dass sie es schaffte, den abzuservieren, rechnet sie sich hoch an. Aus einem Impuls heraus telefoniert sie nach einem Taxi und fährt zur nächsten Mazda-Werkstätte. Ein kurzer Streifzug durchs Freigelände und schon findet sie, wonach sie sucht. Franks Flitzer ist außen und innen frisch geputzt und für 21.000 Euro zu haben. Mit ihrem Charme gelingt es ihr, den smarten Verkäufer in Jeans und Sakko derart aus der Fassung zu bringen, dass sie den Wagen für 17.000 abstaubt. Wenn alles gut läuft, ist der RX 7 schon am späten Nachmittag auf sie zugelassen.
    Eine Stunde später sitzt sie dann wieder im Büro und gießt ihre Zimmerlinde. Die sieht jetzt eigentlich gar nicht mehr so schlecht aus.
    Ein Telefonanruf reißt sie aus ihren Gedanken. Jemand atmet ins Telefon. Hechelt wie ein Hund. Das ist alles. Verärgert schmeißt sie den Hörer auf die Gabel, ruft der Reihe nach alle örtlichen Polizeiinspektionen an und urgiert die Meldungen zur Prüfung des Handschellenbestands. Von auswärts liegen bereits ein paar Berichte vor. 11 der 16 Bezirkspolizeikommandos haben die Überprüfungen abgeschlossen. Nichts fehlt.
    Mittagessen in der Kantine. Maringer hat die Nähte an seiner Platzwunde entfernen lassen. Er sitzt nahe der Eingangstür, Koschinsky an einem der hinteren Tische. Ulla geht zu Joe und setzt sich zu ihm.
    „Ist etwas?“, fragt sie misstrauisch und lässt ihre Blicke zwischen den beiden Kollegen hin und her pendeln. „Gibt es Streit?“
    Er nippt bloß stumm an seinem Bier und weicht ihrem Blick aus, doch sie gibt keine Ruhe. Schließlich hat sie ein Recht auf Information.
    „Der Grazer Kollege hat ein äußerst loses Mundwerk“, meint Maringer schließlich mürrisch. „Das habe ich ihm gestopft.“
    „Nein.“
    „Doch.“
    „Da steckt doch was dahinter. Du hast dich wegen mir geschlagen?“
    Er nickt ganz verlegen.
    „Mein Gott.“ Ulla fällt vor Erstaunen fast vom Stuhl. Wie aufregend. So etwas ist ihr noch nie passiert. Das kennt sie ja nur aus dem Film. Am liebsten würde sie Joe auf der Stelle küssen, aber eine Polizeikantine ist öffentlicher Raum. Feindesland.
    „Ich bin sprachlos“, sagt sie stattdessen mit hochrotem Kopf und drückt ihm dankbar die Hand.
    Die Kollegen vom Nebentisch beobachten sie. Einer von ihnen lacht und sie zeigt ihm die Zunge.
    Vorsichtshalber wechselt Joe jetzt das Thema und schildert Aschenbrenners Festnahme. Sie hört zu und lächelt still. Aber kaum ist er mit seinem Bericht durch, springt sie auf, schnappt sich ein Tablett und holt Essen für zwei.
    Es gibt gebackenen Leberkäse mit Kartoffeln, Salat und Schokoladenpudding als Nachtisch. Schmeckt ganz ordentlich. Zwei Gläser Mineralwasser dazu, garniert mit verliebten Blicken. Zufrieden schaufelt Joe das Essen in sich hinein und zwinkert ihr listig zu, als er den leeren Teller zurückschiebt.
    „Aschenbrenner leugnet natürlich“, erzählt er beim Kaffee. „Er hat keine Frau vergewaltigt oder ermordet.“
    Die Chefinspektorin überrascht das nicht. Leute wie Aschenbrenner gestehen nicht. Er muss es aber gewesen sein. Bitte, lieber Gott.
    „Angeblich kennt er weder Elke Röhm noch Judith Amras“, setzt Maringer fort. „Zu Rosen und zum Internet fehlt ihm auch jede Beziehung.“
    Ulla hört es mit zunehmender Verdrossenheit.
    „Morgen bekommen wir die Ergebnisse der DNA-Proben“, sagt Joe und gähnt. „Dann sehen wir weiter.“
    Telefon. Ullas Mutter will mit ihr essen. Ist ja Ostern. Also Treffpunkt Sonntag um zwölf. Ulla würde lieber mit Joe zusammen sein. Trotzdem sagt sie widerstrebend zu.
    Mama komme in Begleitung. Ob das Töchterchen eine Idee habe, wo man gut speisen könne?
    „In Bruck an der Mur kenne ich ein ausgezeichnetes Restaurant“, sagt Ulla. „Sensationelle Küche,

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