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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Flusses, wo wir hinüberkönnen.«
    Der König und Warrick atmeten erleichtert auf. Robert de Beauchamp kämpfte gegen eine aufsteigende Panik. »Wenn das nun eine Falle ist? Hat irgend jemand das Geständnis des Franzosen mit angehört?«
    »Ich«, erklärte Prinz Edward ruhig.
    »Zeigt uns die Furt auf der Karte«, bat der König.
    Hawksblood trat vor und zeichnete mit dem Finger eine Linie durch die Somme. »Der Ort heißt Blanche Taque. Es ist möglich, die Furt bei Niedrigwasser zu überqueren.«
    »Blanche Taque bedeutet > Weißer Stein<«, meinte Harcourt nachdenklich. »Vielleicht ist Blanche Taque ja eine geographische Besonderheit.«
    König Edward hob beide Hände und bat so um Schweigen. »Es muß allen klar sein, daß wir es nicht mehr schaffen, uns mit unseren Verbündeten aus Flandern zu vereinen. Unsere einzige Hoffnung ist es jetzt, über den Fluß Somme unsere eigenen Provinz Ponthieu zu erreichen.«
    Die Grafen von Northumberland und Lancaster fügten hinzu: »Wir müssen in Ponthieu bleiben, bis unsere Schiffe ankommen und uns zurück nach England bringen.«
    König Edwards Blicke trafen sich mit denen des Schwarzen Prinzen; Warrick sah Hawksblood an. Sie wußten, der König würde Frankreich nicht verlassen, ehe er sich mit Philipp eine Entscheidungsschlacht geliefert hätte. Prinz Edward trat an die Seite seines Vaters. »Hawksblood und ich werden die Vorhut über die Somme führen.«
    Der König betrachtete seinen Sohn voller Stolz. Obwohl die Dunkelheit bereits angebrochen war, gab er den Befehl loszumarschieren. Um Mitternacht erreichte die Vorhut Blanche Taque. Die Flut stand hoch, und es war unmöglich, den Fluß zu überqueren. Während Hawksblood auf die Ebbe wartete, sprach er mit dem Prinzen. »Danke für Euer Vertrauen in mich, Euer Hoheit.«    
    »Ihr hattet eine Vision. Es ist eine Kraft, die nur wenigen Menschen geschenkt ist.« Er blickte über das brausende Wasser. »Ihr habt sie schon zuvor gehabt.« Es war keine Frage.    
    »Ja. Mein Wissen über die französische Flotte in Sluys habe ich durch eine Vision erhalten. Ich bin niemals dort gewesen«, gestand er.
    »Wußte Warrick davon?«
    »Ich habe niemandem etwas gesagt«, antwortete Hawksblood. »Wer würde mir schon glauben?«
    »Ich glaube Euch, mein Freund.«
    Sie wußten, sie hatten ein Band geknüpft, das sie ihr ganzes Leben miteinander verbinden würde, bis zum Tod.
    Nach und nach kam die Armee König Edwards an den Ufern der Somme an. Der Fluß war nicht nur unwahrscheinlich breit und tief, zweitausend Männer der Pikardie erwarteten sie auch noch seitlich flußabwärts. Die Truppe war angespannt, einige der Männer hatten alle Hoffnung aufgegeben. Viele erhoben aufgebracht die Stimmen, weil man sie an einen Ort geführt hatte, an dem sie entweder ertrinken oder in den umliegenden Mooren von Pfeilen durchbohrt würden. Sie waren müde und abgekämpft, und nachdem sie Blanche Taque gesehen hatten, resignierten sie vollends.
    Als die Morgendämmerung anbrach, ging die Flut zurück. Aufkeimende Hoffnung mischte sich mit Furcht auf den Gesichtern der Soldaten. Es war wie die Teilung des Roten Meeres in der Bibel, doch das Wasser stand immer noch hüfthoch, und das Gewicht der Pferde und der Wagen würde genügen, um sie unter die Oberfläche zu drücken.
    Der König und Warrick sahen erstaunt zu, wie Hawksblood und der Prinz von Wales ohne zu zögern in die Furt ritten. Die Hufe ihrer Pferde trafen auf den festen weißen Stein von Blanche Taque.
    Sofort schickte der König seine Bogenschützen hinterher. Sie trieben die Männer aus der Pikardie mit einem Sturm von Pfeilen zurück. Warrick befahl dem Rest der Armee, den Fluß zu überqueren, und sie marschierten über den festen weißen Stein, bis zu den Hüften im Wasser.
    Die Franzosen rückten ihnen nach, doch genau wie in der Bibel kam die Flut zurück, ehe sie ihrerseits hinübergelangten. Die einzigen Verluste der Engländer beliefen sich auf einige Wagen, die m französische Hände fielen.
    Alle Männer glaubten, ein Wunder miterlebt zu haben. Der König und seine Marschälle führten die Armee in das Dorf Crecy in der Nähe der Küste. Es war der fünfundzwanzigste August, und weil sie wußten, daß die Franzosen an diesem Tag den Fluß nicht überqueren konnten, dankten sie dem Himmel für diese Verschnaufpause.
    Jetzt tat König Edward das, was er am besten konnte. Er versammelte seine Armee um sich. Der Plantagenet-König war sehr prahlerisch, alles tat

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