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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Holland. Doch eigentlich bewohnte der Haushofmeister diesen Flügel ganz allein, während Joan und Edward den Rest des geräumigen Hauses für sich hatten.
    Bei seiner Rückkehr nach Calais tobte der König, als er erfuhr, | daß die Stadt sich der Belagerung noch immer widersetzte. Er berief sofort eine Versammlung ein. Warrick hatte etwas zu sagen. »Ich habe achtzig Schiffe, die den Hafen blockieren. In der letzten Woche hat Philipp vierundzwanzig Schiffe geschickt, die die Stadt mit Lebensmitteln versorgen sollten. Wir haben sie entweder gekapert oder versenkt. Eines ist sicher: In Calais gibt es weder Wein noch Fleisch, noch Korn, und ich glaube, sie haben auch keine Katzen, Hunde oder Pferde mehr. In mindestens drei Tagen wird unsere Geduld belohnt werden.«
    »Ich könnte einige meiner vertrauenswürdigen Cornwall-Leute mitnehmen und in die Städte der Umgebung schlüpfen, um zu sehen, welche Stimmung herrscht«, schlug Hawksblood vor.
    »Ich werde mitkommen«, bot sich Prinz Edward an.
    Hawksblood war der Meinung, daß Joan und Edward ihre Flitterwochen haben sollten. »Man könnte Euch erkennen, Sire. Es ist besser, wenn Ihr Euch um die Belagerung der Stadt kümmert. Sie kann nicht mehr lange widerstehen.«
    Robert de Beauchamp knirschte vor Wut mit den Zähnen, als er erfuhr, daß Brianna unter den Hofdamen der Königin fehlte. Doch weder von seinem Bruder noch von Prinz Edward versuchte er, eine Erklärung zu bekommen. Die beiden hatten sich unmißverständlich gegen ihn verbündet. Statt dessen wandte er sich an Joan von Kent und befragte sie mit beißender Stimme.
    Joan wand sich heraus. »Ich war genauso überrascht wie Ihr, Robert. Meiner Ansicht nach befand sie sich auf einem der anderen Schiffe. Ich... ich bin frisch verheiratet, und an dem Tag, als wir abreisten, hatte ich sehr viel zu tun.«
    Robert verfluchte innerlich die kleine Schlampe. Er hätte wissen sollen, daß er von ihr keine vernünftige Antwort bekäme. Schließlich ging er zur Königin, doch Philippa war mit den Jahren diplomatisch geworden. »Es tut mir so leid, Sir Robert, wir hatten einfach keinen Platz, um alle Damen mitzubringen; also habe ich zunächst einmal die ausgewählt, die Erfahrung in der Kindererziehung haben. Ich kann verstehen, wie ungeduldig Ihr seid, endlich heiraten zu können, aber wenn erst Calais einmal gefallen und Prinzessin Isabel mit Graf Louis von Flandern verheiratet ist, werden wir sehr bald nach Windsor zurückkehren.«
    Damit mußte sich Robert zufriedengeben, also wandte er all seine Energie dafür auf, die Stellung von Prinz Lionel zu festigen und damit gleichzeitig seine eigene.
    Die Engländer wußten, daß es den Bürgern von Calais unmöglich war, entscheidend durchzuhalten. Und doch taten sie das, bis lange in den Winter hinein. Die Laune des Königs wurde immer schlechter, schließlich grollte er diesen störrischen französischen Hunden zutiefst, die ihm Woche um Woche widerstanden und Jas »gottverdammte Calais«, wie er es nannte, verteidigten.
    Inzwischen war Graf Louis von Flandern immer weniger begeistert von dem Abkommen, Prinzessin Isabel zu heiraten. Und obwohl ihre Mutter und ihr Vater mit allem diplomatischen Geschick versuchten, die Wahrheit vor ihr zu verheimlichen, indem sie ihr erklärten, daß so etwas stets seine Zeit brauche, wurde die
    Prinzessin gereizt und machte ihren Damen das Leben zur Hölle. Glücklicherweise hatten die Ritter des Königs und auch die Hauptleute nur wenig zu tun während der Warterei auf den Fall der Stadt; deshalb vertrieb sich der gesamte Hof die Zeit mit Tanzen und Unterhaltungen in heiterer Ausgelassenheit, um die Langeweile zu vertreiben.
    Als Hawksblood von seiner Mission, die umliegenden Städte auszuforschen, zurückkam, beriet er sich mit dem König. »Philipp hat verzweifelt versucht, Adlige und Truppen zusammenzuziehen, doch er ist nicht sehr beliebt wegen seiner unglaublich hohen Steuerforderungen. Augenblicklich versteckt er sich in Paris, das scheint die einzige Stadt zu sein, die ihn noch unterstützt.«
    An einem kalten Morgen, wenige Tage später, schickte der Gouverneur von Calais eine Botschaft, daß er bereit war zu Verhandlungen.

29
    Das Pergament von Sir John de Vienne empörte König Edward. »Calais gehört mir! Wie kann er es da wagen, Bedingungen zu stellen! Diese Hafenstadt ist seit Jahren Zufluchtsstätte für Piraten gewesen. Es hat mich Waffen, Geld, Männer und Zeit gekostet, Calais in die Knie zu zwingen. Ich werde alle

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