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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Lady«, begann Mr. Burke vorsichtig.
    Sie lachte unbekümmert. »Er hat so sehr nach mir verlangt, daß er mich einfach mitnahm. War das nicht kühn und sehr romantisch? Ah, James, ich glaube, ich habe meinen Mann gefunden.«
    Mr. Burke starrte sie an. Rhianna hatte ihn immer wieder James genannte, und das rote Nachtgewand an ihrer Tochter sah aus wie eine Beschwörung der Vergangenheit. »Er ist weg, meine Lady«, erklärte ihr Mr. Burke.
    »Weg? Aber wohin?« wollte sie wissen.
    »Zur Belagerung von Calais, glaube ich.«
    Alles Blut wich aus Briannas Gesicht. Sie lief zurück zu ihrem Zimmer und schlug die schwere Tür hinter sich zu. Dann, in einem Anfall von blinder Wut, zerriß sie das Nachthemd in Fetzen und fiel schluchzend auf das Bett... verzweifelt!
    Am Morgen, als Brianna aufwachte, fiel ihr erster Blick auf die Fetzen des Gewands. Alles stürmte wieder auf sie ein. Sie war so wütend auf Christian Hawksblood gewesen, daß sie die Tür vor ihm verbarrikadiert hatte. Und dann, von dem Kleidungsstück ihrer Mutter eingehüllt, waren wieder einmal, wie schon zuvor, ihre Gefühle und ihr Benehmen einer drastischen Wandlung anheimgefallen. Sie analysierte, was geschehen war. Natürlich wurde sie nicht zu Rhianna, doch wenn sie Dinge ihrer Mutter trug, teilte sich ihr auch etwas von deren geheimnisvollen Kräften und ihrem Wissen mit. Dieses Wissen erlaubte ihr, die Wahrheit zu sehen. Sie gestand sich ihre Gefühle für Christian ein und argwöhnte, daß diese sie nie wieder verließen; doch war sie seinem Bruder Robert versprochen, und sie wollte ihre Pflicht erfüllen und ihm eine treue Gemahlin sein. Beim Donner des Himmels, es war gut, daß sich Hawksblood noch gestern abend davongemacht hatte, denn vor einigen Stunden wäre sie in der Tat zu ihm ins Bett gekrochen!
    Ebenfalls untersuchte sie ihre Gefühle hinsichtlich des Wohnungswechsels nach Frankreich. Sie wollte in dieses Land reisen, doch gleichzeitig wäre ihr eine Schonfrist recht gewesen, ehe sie Robert heiratete. Sie seufzte. Jetzt war ihr diese Zeit beschert worden. In ihr Laken gewickelt, läutete sie nach einer Dienerin. »Ich fürchte, ich brauche etwas anzuziehen. Eine einfache Tunika wird genügen. Vielleicht könnte eine der Jungfern so großzügig sein, mir etwas zu leihen.«
    Später am Tag, als Adele mit dem Gepäck eintraf, war das Problem ihrer Kleidung gelöst. Einen Augenblick lang dachte sie daran, Paddy zu befehlen, sie umgehend zurück nach Windsor zu bringen, doch dann ergab sie sich in ihr Schicksal. Vielleicht sollte dieser Aufenthalt in Bedford ja sein!
    Paddy fuhr gleich wieder ab, und Brianna nahm Adele dankbar in den Arm. »Ich bin so froh, dich zu sehen. Dieser Teufel von Hawksblood hat mich hierhergebracht, damit ich nicht mit dem Hof nach Frankreich reisen konnte. Was hat denn die Königin gesagt, als sie von meinem Verschwinden hörte?«
    »Ich bin zu ihr gegangen mit allen möglichen Entschuldigungen, die ich mir ausgedacht hatte. Philippa ist eine weise Frau. Sie meinte, du brauchtest vielleicht ein wenig mehr Zeit, um dich an den Gedanken einer Ehe zu gewöhnen. Und dann gab es für sie anderweitig alle Hände voll zu tun. Sie war gründlich beschäftigt mit Isabel und der ganzen königlichen Sippe sowie ihrem Gepäck.«
    Brianna öffnete eine der Truhen und wählte ein Reitkleid. »Vielleicht können wir uns glücklich schätzen, daß wir all dem entkommen sind. Ich werde es genießen, eine Zeitlang uneingeschränkte Herrin zu sein.«
    Joan war außer sich, als sie vernahm, daß Brianna nicht mitkommen würde nach Frankreich. Brianna war mehr als nur eine Freundin, sie war ihre Vertraute, ihre Schwester und Mutter in einer Person. Joan überlegte, ob auch sie in England bleiben konnte, doch unter den gegebenen Umständen war das unmöglich. Als Lady Holland gehörte sie an die Seite ihres Mannes, und außerdem hieß schließlich ihr Hauptgrund, warum sie überhaupt Lady Holland geworden war, Prinz Edward!
    Die Reise verging recht angenehm. Der Schwarze Prinz segelte auf einem anderen Schiff als der König und die Königin, und da John Holland in seinen Diensten stand, waren dieser und seine junge Frau natürlich auf dem gleichen Schiff. Joan sah wenig von Holland, doch sehr viel von ihrem Geliebten, was ihr außerordentlich gefiel und sie mit einem heißen Glücksgefühl erfüllte.
    Als sie in Calais ankam, nahm sich Prinz Edward ein großes Haus außerhalb der Stadt, mit einem separaten Flügel für Lord und Lady

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