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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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er!«
    Lionel hob den Kopf und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht.
    »Macht, Lionel! Macht ist das einzige, was zählt. Ohne Macht seid Ihr gar nichts. Die Schlußrunde, die dem Turnier folgt, wo alle gegen alle mit den Speeren kämpfen, ist eine gottgegebene Gelegenheit, Euer Schicksal in die eigenen Hände und Euer Ziel aufs Korn zu nehmen!«
    Mit glasigen Augen starrte Lionel Robert an. »Ich... ich kann das nicht.«
    »Aber ich! Ihr braucht es mir nur zu sagen.«
    Lionel hatte einen dicken Kloß im Hals, er brachte kein Wort heraus.
    »Gebt mir ein Zeichen!« drängte Robert ihn.
    Lionel nickte mit dem Kopf.
    Endlich hatte Robert ihn in der Hand. Prinz Lionel würde Thronerbe werden und dann König von England - durch seine jetzige Zustimmung würde Lionel ihm nie wieder etwas abschlagen können, für den Rest seines Lebens nicht! Robert behielt den Plan, sich seines Bruders zu entledigen, für sich. Er hatte das Gefühl, daß ihm endlich das Schicksal doch noch winkte.
    Alle, die an dem Turnier teilnehmen würden, verbrachten die letzte Nacht in ihren Pavillons, damit sie gleich in der Morgendämmerung aufstehen und mit ihren Vorbereitungen beginnen konnten. Wieder standen Prinz Edwards und Christian de Beauchamps Zelte nebeneinander. Diesmal hatte jedoch Hawksblood mehr Herausforderungen bekommen, als er annehmen konnte. Wegen der großen Anzahl der Teilnehmer beschränkte der Marschall für jeden die Kämpfe auf drei.
    Der Kampf aller gegen alle am Ende des Tages, an dem jeder Kandidat teilnehmen konnte, wurde offiziell zur Hastilude erklärt: das bedeutete, Gruppenkampf mit Speeren. Es war die Idee des Königs, weil seine Männer in der wirklichen Schlacht den Sieg gekostet hatten und weil bei einem allgemeinen Freilauf die gefährliche Erregung wegfiel.
    Randal Grey kam in das Zelt Prinz Edwards, atemlos, weil er so schnell gerannt war. Sein rotes Haar stand zu Berge, und die Sommersprossen auf seiner Nase hoben sich dunkel in seinem kreidebleichen Gesicht ab. »Euer Hoheit, Ihr seid in Gefahr! «
    John Chandos hob ihn hoch und trug ihn nach draußen vor das Zelt. »Prinz Edward hat keine Zeit für solche Scherze, Junge.«
    Randal fluchte unflätig. »Laßt mich mit ihm sprechen.«
    »Er ist gerade dabei, seine Rüstung anzulegen, und verspätet sich, wenn du störst.«
    Randal hatte keine Zeit für lange Diskussionen. Er rannte in Hawksbloods Zelt, wo er mit Paddy zusammenstieß, der ihn genauso behandeln wollte wie Chandos. Randal duckte sich jedoch unter Paddys Arm hindurch und begann, nach Hawksblood zu rufen. Christian zog seinen Helm vom Kopf, damit er hören konnte, was der Page auf dem Herzen hatte.
    »Es geht um Prinz Edward! Sie wollen ihn umbringen!«
    »Wer will ihn umbringen?« wollte Hawksblood wissen.
    »Ich weiß es nicht. Einige Männer drüben auf der Wiese. Sie haben darüber gesprochen!«
    »Komm mit.« Hawksblood ging in Edwards Zelt, Randal folgte ihm. »Der Junge hier hat gehört, wie einige Männer Ränke schmieden, jemanden umzubringen. Er glaubt, Ihr seid derjenige, den es betrifft, Sire.«
    Randal rief: »Es stimmt! Ich würde Euch doch nicht anlügen, Hoheit!«
    »Das hoffe ich nicht, Randal«, meinte der Prinz. »Erzähle uns, was du gehört hast.«
    »Ich war drüben auf der Wiese im Osten... in der Morgendämmerung. Zwischen den Zelten habe ich nach einem Schwert gesucht oder einer Waffe, die niemand vermissen würde, und da habe ich gelauscht.«
    »Du wolltest stehlen«, beschuldigte Chandos ihn.
    »Nein... ja«, gab Randal zu, er wußte, er mußte bei der Wahrheit bleiben, wenn man ihm Glauben schenken sollte.
    »Wie viele Männer waren es?« fragte Edward.
    »Ich weiß es nicht genau... drei verschiedene Stimmen ungefähr.«
    »Hast du eine davon erkannt?«
    »Ich bin nicht sicher, ich glaube nicht. Sehen konnte ich sie nicht... denn ich durfte ja nicht von ihnen entdeckt werden.«
    »Was hast du gehört?« wollte Edward wissen.
    »Sie sagten, es sei ganz einfach. Niemand würde eine Absicht vermuten. Sie meinten, in einem solchen Durcheinander würden oft Unfälle geschehen. Es hieß, derjenige, der die schwarze Rüstung trägt, müsse sterben.«
    Hawksblood und Edward warfen einander einen Blick zu. »Danke für die Warnung, Randal. Wir werden uns darum kümmern. Aber du darfst niemandem davon erzählen.«
    »Können wir ihm glauben?« fragte Paddy skeptisch, als Randal gegangen war.
    »Wir sollten es auf keinen Fall ignorieren«, warnte Hawksblood.
    »Nun ja,

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