Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
Vom Netzwerk:
Ich weiß, daß Euch Loyalität über alles geht.«
    Hawksblood wendete sein Pferd und ritt zu Paddy und Ali.
    »Ich bin so bald wie möglich zurück.« Er deutete mit dem Kopf auf den Schwarzen Prinzen. »Beschützt seinen Rücken, als wäre es der meine.«
    Joan war entsetzlich erleichtert, als sie ihre Gemächer leer vorfand. Sie hoffte, daß Hollands Pflichten ihn für den Rest des Tages beschäftigten. Briannas Anwesenheit machte ihr Mut, und Joan schwor sich, lieber zu sterben, ehe sie sich Hollands Erniedrigung noch einmal unterwarf.
    Brianna ließ Gnasher von seiner silbernen Leine, damit er die neue Umgebung erkunden konnte, dann trug sie ihre Tasche in eines der Zimmer und hängte die mitgebrachten Kleider in den Schrank. Die beiden jungen Frauen unterhielten sich, während Brianna das Bett frisch bezog, in dem die Amme geschlafen hatte. Sie sprachen über ihre Sorge um Prinzessin Joanna und fragten sich, warum ausgerechnet die liebevollste der königlichen Schwestern krank werden mußte, während die andere, die jedem die Hölle heiß machte, unbeschadet davonkam.
    Ebenfalls gestanden sie sich ein, wie sehr sie es haßten, daß ihre Männer ständig in den Krieg reiten mußten, und daß sie jeden Abend um Frieden beteten. Sie sprachen von Adele und deren Baby; Brianna gestand, wie sehr sie Joan und Adele beneidete.
    Joans Augen füllten sich mit Tränen. »Ich habe dir noch gar nicht gesagt, womit Holland Jenna gedroht hat. Er sagte, wenn ich sie nicht in die Kinderstube zurückschicke, damit er mit mir allein sein kann, würde er ihr das Bein herumdrehen, damit sie für den Rest ihres Lebens ein Krüppel ist, oder er würde sie auf den Kopf fallen lassen.«
    »Mein Gott, der Mann hat den Verstand verloren! Wie konnte Edward dich nur mit einem solchen Greuel verheiraten?« Brianna wußte plötzlich Hawksbloods Fürsorge zu schätzen.
    »Edward hatte doch keine Ahnung, und ich möchte nicht, daß er es je erfährt. Ich wünschte, Holland wäre tot! Warum kriegt er nicht diese verdammte Pest und stirbt endlich?«
    Brianna legte einen Arm um Joans Schulter. »Das Leben nimmt nun einmal seinen Lauf. Mein Vater hat immer gesagt, wenn Wünsche Pferde wären, würden Bettler reiten. Und Gebete können Wünschen sehr ähnlich sein, fürchte ich. Ein göttliches Ein-greifen ist ein sehr seltenes Phänomen. Joan, auf der Welt gibt es Gutes und Schlechtes. Wenn wir unsere Kräfte vereinen und uns fest gegen Hollands Boshaftigkeit stellen, werden wir ihn überwältigen. Weichen wir hingegen zurück, sind wir verloren.«
    Joan nickte. »Brianna, ich liebe dich. Wie kann ich dir je dafür danken, daß du meine Freundin bist?«
    »Du hast Lachen und Freude in mein Leben gebracht. Dinge, die ich ohne dich nie kennengelernt hätte. Deine Freundschaft ist für mich sehr kostbar.«
    »Wir können einander alles erzählen, ganz gleich, wie schrecklich es auch ist, und wir wissen, daß nichts auf der Welt das zerstören kann, was wir füreinander fühlen, nicht wahr?«
    »Das ist unser Segen«, sagte Brianna und wischte Joans Tränen trocken.
    Königin Philippa konnte es nicht länger ertragen. Begleitet von ihrer Hofdame Marie machte sie sich auf den Weg zu dem großen, rosa gestrichenen Gebäude, in dem Prinzessin Joannas großer Haushalt sich eingerichtet hatte. Die Wachen an der Tür, die die Quarantäne aufrechterhalten sollten, zogen sich zurück, als sie sahen, daß es die Königin war, die Einlaß verlangte - sie wagten nicht, ihr den Zugang zu verwehren.
    Im Innern des Hauses schien alles unter Kontrolle zu sein. Ein halbes Dutzend Frauen war auf dem Weg von der Küche nach oben ins Krankenzimmer mit kochendem Wasser, Wischlappen und frischen Laken. Der Rest des Haushaltes saß hinter geschlossenen Türen in ihren eigenen Zimmern. Glynis kam aus der Küche mit einem heißen Breiumschlag, den sie vorbereitet hatte. Als sie die Königin sah, geriet sie beinahe in Panik. »Euer Majestät, ich bitte Euch zu gehen!«
    »Glynis, ich werde das gleiche Risiko eingehen, wie Ihr es getan habt. Ich muß meine kleine Joanna sehen!«
    Glynis wollte nicht, daß Philippa ihre Tochter in ihrer erbärmlichen Verfassung sah. Joanna hatte begonnen, unangenehm riechende Galle zu erbrechen, und sie hatte so hohes Fieber, daß sie ihre Umgebung nicht mehr erkannte. In ihrer Armbeuge hatte sich eine häßliche schwarze Geschwulst gebildet. Glynis wollte den Breiumschlag darauflegen, um das Gift aus dem Körper des jungen Mädchens zu

Weitere Kostenlose Bücher