Rosentraeume
warf er ihr vor. »Gib es zu, das hast du absichtlich eingefädelt!«
Joan wollte seinen Vorwurf soeben vehement abstreiten, als ihr klar wurde, was er damit meinte.
»Prinzessin Isabel hat dich dazu überredet, mich hierher zu locken, du kleines Biest!«
»Wenn du nicht mit ihr allein sein möchtest, dann geh doch einfach zum Tanz zurück!« Beinahe hätte Joan aufgelacht.
»Es freut mich, wenn ich dich belustige. Wie, zum Teufel, soll ich Isabel wieder loswerden? Ich habe um zehn Uhr eine Verabredung mit einer Dame.«
»Du würdest doch deine Zeit nicht mit irgendeiner Dame verschwenden«, hänselte Joan ihn.
»Edmund, ich habe schon überall nach Euch gesucht«, meinte Isabel mit einem glücklichen Lächeln.
»Und ich nach Euch, Euer Hoheit. Ihr habt versprochen, mir einen Tanz freizuhalten.«
»Und wann sollte ich das getan haben, Sir?« fragte sie geziert.
»Als wir beide allein waren, in den Ställen in Berkhamsted«, behauptete er kühn.
»Edmund, Ihr seid ja verrückt!« Sie ließ den Arm ihres Bruders los und griff nach Edmunds Arm.
Der Prinz von Wales blinzelte dem Grafen von Kent zu. »Nur einen Augenblick, Bella. Ich denke, ich sollte dich nicht mit diesem Mann allein lassen.«
Isabel verzog schmollend den Mund. »Edward, bitte, nur einen Tanz?«
Der Graf von Kent legte eine Hand auf sein Herz. »Einen Tanz nur, das schwöre ich bei meiner Ehre als Gentleman!«
Während Edward hinter dem Paar hersah, das durch die Galerie zum Bankettsaal schritt, griff er nach Joans Hand und zog sie durch die Tür. Sie schlüpften die Treppe hinauf in das Sonnenzimmer, das zu dieser Stunde verlassen war. Es wurde hauptsächlich an Tagen benutzt, wenn die großen Fenster den Sonnenschein ungehindert hereinließen. Keine Kerzen brannten, nur das Mondlicht erhellte den Raum und warf seinen silbernen Schein auf Joans Haar und ihr Kleid.
»Du bist so überirdisch schön«, murmelte Edward und strich mit einem Finger über den weichen weißen Hermelin auf ihren Schultern.
Joan legte die Hände auf seine breite Brust und strich über die kräftigen Muskeln. Die Hitze seines Körpers übertrug sich auf sie, und sie fühlte, wie sein Herz stark und kräftig unter ihrer Berührung schlug.
Edward stöhnte auf. Er vergrub seine Finger in ihrem Haar und umfaßte dann ihr Gesicht, als hielte er einen kostbaren Kelch in Händen. Ganz langsam hob er ihr Gesicht zu seinen Lippen. »Drei Stunden habe ich auf dieses Glück gewartet.« Sein Mund paßte sich dem ihren perfekt an, und er küßte sie langsam und genußvoll. Dann verstärkte sich der Druck seiner Lippen; seine Daumen strichen über die Stelle, an der ihre Lippen einander berührten und schoben sie langsam auseinander, damit seine Zunge in ihren Mund eindringen konnte.
Joan keuchte auf, als seine Zunge sich in ihrem Mund versenkte.
Mit seinen kräftigen Armen umschlang er ihren Körper, dann hob er sie zu sich hoch. Seine Schenkel waren fest und kräftig, und sein Penis, der sich gegen die zarte Haut ihres Bauches drängte, pulsierte vor Verlangen.
Sie bog sich ihm entgegen und schloß die Arme um seinen Hals. Er hatte beide Hände unter ihr Gesäß gelegt, um sie zu halten, und dieses Gefühl war so beseligend, daß sie ihren Mund von seinem löste und vor Verlangen aufschrie.
»Süß, süß«, murmelte Edward an ihrem Hals. »Jeanette, ich kann dich heute nacht nicht wieder gehen lassen. Ich möchte dich lieben, bis morgen früh.«
»Nein, Edward, das geht nicht. Ich muß Jungfrau bleiben, denn sonst bin ich wertlos für deinen Vater.«
Er stellte sie wieder auf die Füße. »Du würdest einen anderen heiraten?« fragte er ungläubig.
»Der König wird mich verehelichen, und es gibt nichts, was ich dagegen tun könnte!«
Gerade in diesem Augenblick drängte der König Katherine de Montecute, mit ihm zu tanzen. Die Gräfin von Salisbury fürchtete den Klatsch, wenn sie miteinander tanzten. Mit Hilfe der Gräfin von Pembroke überzeugte er sie jedoch. »William wird von mir erwarten, daß ich mich ihrer annehme, nicht wahr, Lady Pembroke? Kommt, tanzt mit mir, Katherine, ich habe Neuigkeiten, die Euch Mut machen werden.«
»Edward, du besitzt überhaupt kein Schamgefühl«, flüsterte sie ihm zu, als sie allein waren.
»Katherine, wenn es um dich geht, bin ich zu allem bereit.« Er drückte heimlich ihre Hand. »Aber ich habe überdies Neuigkeiten für dich. Dein Mann ist in Paris. Er ist Gast am französischen Hof, bis das Lösegeld für ihn bezahlt
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