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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Erzählen von Geschichten und kann alle Anwesenden zu Tränen rühren.«
    »Tränen der Langeweile«, erklärte Isabel gereizt. »Du willst gar nicht mit mir tanzen«, warf sie ihm dann vor.
    König Edward tätschelte die Hand seiner Tochter. Die jungen Leute waren stets ungeduldig und ungestüm. Er winkte Godenal zur Empore, sprach kurz mit ihm und zog dann einen der Ringe von seinen Fingern. Ironischerweise empfing er für den Verzicht auf seinen Auftritt einen höheren Lohn als für seinen Gesang.
    Während die zusammenklappbaren Tische an die Wände gestellt wurden, um Platz zum Tanzen zu schaffen, zogen sich die Höflinge auf die Galerie zurück. Brianna gesellte sich zu Joan, und jetzt konnte sie ihr Geheimnis nicht länger für sich behalten. »Der König hat einen Mann für mich ausgesucht«, sagte sie atemlos.
    »Oh, Brianna, wer ist es?«
    »Robert de Beauchamp.«
    »Warricks Sohn? Meine Liebe, ihr werdet das schönste Paar am Königshof sein. Alle werden dich beneiden. Jede von den Damen ist verrückt nach ihm.«
    »Ich kann mein Glück auch noch nicht glauben.« Brianna wirbelte herum, als sie plötzlich eine Stimme hinter sich vernahm. »Darf ich mich zu Euch gesellen, Demoiselle?«
    Sie blickte auf in das Gesicht des blonden Riesen. Sicher war er der bestaussehendste Mann, dem sie je begegnet war. Ganz plötzlich überkam sie Schüchternheit, und ihre Beine drohten ihr den Dienst zu versagen. Doch Joan sprang geistesgegenwärtig in die Bresche. »Ich höre schon die Musiker. Der Saal ist sicher bereit, und der Tanz wird gleich beginnen.«
    Während sie über die Galerie schritten, hatte Brianna das Gefühl, als folgten alle Blicke im Saal ihr und ihrem großen Begleiter. Ihr Herz schwoll an vor Stolz. Mit Adeles Erscheinen fand sie endlich die Sprache wieder. »Darf ich dir Robert de Beauchamp vorstellen?« Der Name klang himmlisch. »Das ist meine Tante Adele.«
    Er beugte sich galant über Adeles Hand und zog sie an seine Lippen. Seine Augen blitzten schelmisch. »Ihr kommt mir reichlich jung vor für eine Anstandsdame!« Mit diesen Worten hatte er augenblicklich das Herz der Tante gewonnen. »Bekomme ich die Erlaubnis, Eure Lady um einen Tanz zu bitten?«
    Adele hätte ihm jegliche Erlaubnis gewährt in diesem Moment, ebenso wie Brianna.
    Isabel wurde vom König über die Tanzfläche gewirbelt, und nachdem sie ein paar Minuten allein getanzt hatten, war es auch den anderen gestattet, ihre Pirouetten zu drehen.
    Prinz Edward ging in einem großen Kreis durch den Saal, auf Joan von Kent zu. Doch William de Montecute hatte den direkten Weg eingeschlagen und kam als erster bei ihr an. Sie hatte jede Bewegung Edwards wahrgenommen. Jetzt lächelte sie Montecute an und reichte ihm ihren Arm. Heute morgen erst hatte sie erfahren, daß Edward wütend wurde, wenn sie ihre Gunst auch anderen erwies. Eifersucht war ein Stachel, der ihr gute Dienste leisten konnte. »Das Geschick Eures Vaters tut mir leid, William.«
    »Die gottverdammten Franzosen! Ich kann es kaum erwarten, über den Kanal zu kommen. Eine kriegerische Zurechtweisung ist die einzige Antwort. Doch ehe wir abreisen, möchte ich Euch bitten, meine Werbung um Euch ernst zu nehmen. Joan, Ihr wißt, Ihr habt mein Herz erobert. Es gibt für mich niemand anderen als Euch. Ich denke Tag und Nacht an Euch.«
    Joan ließen seine Schmeicheleien und Erklärungen unsterblicher Liebe ungerührt. Es war normal für einen jungen Mann seine vollkommene Unterwerfung zu beteuern, wenn er doch in Wirklichkeit genau das Gegenteil bezweckte.
    »Woran ihr Tag und Nacht denkt, ist der Ruhm des Krieges.«
    Er grinste sie an. »Wenn ich mir meine Sporen geholt habe, dann werde ich Euch umwerben und gewinnen! Ich akzeptiere keinen Korb«, schwor er voller Leidenschaft.
    Prinz Edward hatte sich, als die Musik endete, in ihrer unmittelbaren Nähe postiert. »Nun, Cousine, möchtest du mit mir tanzen?» fragte er ganz nebenbei.
    »Wenn du keine andere Partnerin findest, werde ich mich deiner wohl erbarmen müssen, Euer Hoheit«, neckte Joan ihn.
    Als sie sich ein Stück entfernt hatten, meinte Edward: »Montecute schien es mit seiner Aufmerksamkeit dir gegenüber recht ernst zu meinen. Hat das für dich etwas zu bedeuten?«
    »Ich habe ihm gesagt, daß mir die Sache mit seinem Vater leid tut.« Sie verzog ein wenig ihren Mund. »Bist du eifersüchtig?«
    »Hat er dich geküßt?« wollte Edward wissen, und ein Muskel an seinem Kinn spannte sich an.
    Joan sah unter halb

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