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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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arrangiert wurde, geriet ich in Lebensgefahr. Sie schmuggelte mich nach Jerusalem und gab mich in die Obhut der Kreuzritter.« Er hielt inne, weil die Erinnerungen ihn zu überwältigen drohten, doch dann sprach er weiter. »Sie hat mir deinen Namen genannt, an dem Abend, als ich in den geheimen Orden aufgenommen wurde. Ab meinem zehnten Geburtstag wurde ich von normannischen Rittern zum Krieger erzogen.«
    Das sagte alles. Und doch nichts.
    »War der geheime Orden der Orden der Malteser, der Geheimorden der Templer?« fragte Warrick höchst interessiert.
    »Der geheime Orden hat überlebt wegen der Geheimhaltung«, war alles, was Hawksblood darauf antwortete.
    »Wie bist du zu dem Namen Hawksblood gelangt?«
    Der Mann, der Christian gegenübersaß, klang so, als würde ihm etwas an ihm liegen. »Ich mußte ganz allein, ohne Waffen, in die Rub ’al-Khali gehen, die leere Wüste.«
    Warrick nickte. »Das ist der ganz besondere Schlupfwinkel der Djinns, Dämonen und anderer böser Geister.«
    »Ich habe überlebt, indem ich Adler getötet und gegessen habe.«
    »Wie?« fragte Warrick ein wenig skeptisch.
    Christian zeigte ihm seine Hände. Es war eine so schlichte Geste, daß die ganze Wahrheit darin steckte. Warrick erkannte, daß er nur mit Hilfe seiner nackten Hände zu überleben vermochte. Dies also war sein erstgeborener Sohn. Sein legitimer Sohn. Die Prinzessin hatte damals einer christlichen Eheschließung zugestimmt. Warrick fühlte sich niemals schuldig, seine englische Frau betrogen zu haben, indem er sie in dem Glauben an ihre legitime Ehe beließ. Es hatte ihr nie geschadet, in keiner Weise. Aber jetzt überkam ihn ein tiefes Schuldgefühl bei dem Gedanken, daß Robert glaubte, er sei sein Erbe, wo er doch eigentlich einer Zweitehe entstammte.
    »Du hast dir den Namen Hawksblood verdient. Aber dir steht auch der Name Beauchamp zu.« Es war eine Feststellung. Er fragte nicht, ob er ihn überhaupt haben wollte. Hawksblood war froh. Er wußte noch nicht, ob er diesen Namen benutzen würde. Wahrscheinlich schon, wenn es seinen Zielen diente...
    »Hast du deine Mutter nie wiedergesehen?«
    »Als ich sechzehn war, wurde ich Janitschar, damit ich sie ab und zu besuchen konnte. Ihr Vater, der Sultan, und auch ihr Mann waren tot, also bestand keine so große Gefahr mehr. Ihre beiden Brüder hatten das väterliche Reich unter sich aufgeteilt und das Corps d’Elite der ottomanischen Armee gegründet. Etliche der Janitscharen sind Christen.«
    Sogar Warrick war beeindruckt von der Tatsache, daß sein Sohn in die Reihen der Janitscharen aufgenommen worden war. Ihnen ging der Ruf voraus, noch nie eine Schlacht verloren zu haben. Sie waren die Eroberer des ganzen byzantinischen Reiches. »Warum bist du dort weggegangen?«
    Wieder breitete sich Schweigen zwischen ihnen aus. Wenn er das verriet, würde er seine verwundbare Stelle verraten.
    Sei es drum!
    »Weil wir die Menschen, die wir gefangengenommen haben, als Sklaven benutzten.«
    Stille senkte sich über den Raum. Diesmal war es Warrick, der sich davor fürchtete, seine schwache Seite zu zeigen.
    »Wie geht es Prinzessin Sharon?« Meiner Rose von Sharon, flüsterte sein Herz.
    »Es ging ihr gut, als ich sie verließ. Man machte ihr wieder den Hof.«
    »Den Hof?« brüllte Warrick empört.
    »Sie ist außergewöhnlich schön«, erklärte Hawksblood und rieb Salz in die Wunde, die er offensichtlich bloßgelegt hatte.
    »Wie lange schon?«
    »Ich habe Arabien vor über drei Jahren verlassen und habe mein Schwert an den Meistbietenden verkauft, dann landete ich in Frankreich. Ich mußte in dem bevorstehenden Krieg die Seite wählen und habe mich für England entschieden.«
    Warrick nickte befriedigt. »Du kommst gerade rechtzeitig zum Turnier.«
    Zum ersten Mal hob Hawksblood die Stimme. »Turnier? Du lieber Gott, ist das alles, an das man hier denken kann? Philipp von Valois hat über einhundertfünfzig Schiffe zusammengezogen.«
    »Gerüchte... unbestätigte Gerüchte.«
    »Die ich aber bestätige! Ich habe sie gesehen«, erklärte Hawksblood schlicht.
    Warricks Gesicht verlor alle Farbe. Seine blauen Augen glitzerten gefährlich. »Komm mit!«
    Sie liebten einander sicherlich nicht, aber als Krieger respektierten sie sich.
    Sowohl der Wachraum als auch das Audienzzimmer des Königs waren leer.
    »Wo ist der König?« wollte Warrick von einem der Knappen wissen.
    »Er ist in den Park gegangen, um den Turnierplatz zu inspizieren, mein Lord.«
    »Sag ihm, ich bringe

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