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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Neuigkeiten. Und sag ihm, es ist dringend!«
    Der Knappe rannte los, so schnell er konnte, seine Miene zeigte ein gesundes Maß an Furcht vor Warrick.
    Christian sah sich in dem üppig eingerichteten Gemach um. »Ich habe erwartet, alles hier sei etwas spartanischer. Angeblich schuldet der König den Bardi beinahe eine Million, nur für den letzten Kriegszug.«
    »Das stimmt.« Warrick grunzte. »König Edward ist ein Optimist. Wenn ein Feldzug fehlschlägt, dann macht er sich keine Sorgen um Kleinigkeiten, er geht gleich zu dem nächsten über.«
    »Wie kann er so verschwenderisch leben?«
    »Er borgt sich das Geld. Genausogut könnte er Steuern erheben, aber das tut er nicht. Deshalb ist er ja auch so beliebt. Nur den Zehnten nimmt er, der ihm zusteht, aber das reicht bei weitem nicht, deshalb borgt er riesige Summen aus den verschiedensten Quellen. Du wirst dir bald selbst ein Bild von ihm machen können.«
    Hawksblood fragte sich, ob der König wohl auf ein Kommando von Warrick hören würde. Vielleicht war er ja nur ein Marionettenkönig? Er brauchte sich nicht lange zu fragen. Zwei
    Männer trabten mit entschlossenem Schritt über die Schwelle. Der König war nach der neuesten französischen Mode gekleidet, in eine enge Strumpfhose und ein kurzes Wams, das ihm nur bis zu den Hüften reichte. Die Farben waren strahlendes Azur und Gold. Bis auf den goldenen Bart sah der zweite Mann genauso aus. Erst als er näher kam, wurde der Altersunterschied deutlich. Eindeutig handelte es sich bei dem schwarz gekleideten jungen Mann um den Prinzen von Wales.
    Die blauen Augen des Königs, denen nichts entging, erfaßten Christian, dann erscholl seine Stimme: »Bei allen Heiligen, den könnt Ihr aber nicht verleugnen, Warrick, auch wenn seine Haut dunkel ist.«
    »Nein, Sire, ich habe keineswegs die Absicht. Dies ist mein ältester Sohn, Christian Hawksblood de Beauchamp.«
    Die blauen Plantagenet-Augen betrachteten ihn eingehend. »Beauchamp.« Der König nickte. »Und hier ist mein ältester Sohn, Edward, Prinz von Wales.«
    Hawksblood verbeugte sich. »Eure Majestät, Eure Hoheit!«
    Die jungen Männer musterten einander ganz offen und schätzten sich gegenseitig ab. Sie waren beinahe gleich gebaut, besaßen die gleiche Größe, die gleichen langen Arme und Beine, die gleichen athletischen Körper in ausgezeichneter Verfassung. Jedem von beiden gefiel, was er sah.
    »Eure Neuigkeiten?« wandte sich der König an Warrick.
    »... sind die Neuigkeiten meines Sohnes. Er kommt soeben aus Frankreich.«
    »Philipp hat eine Flotte von ungefähr einhundertfünfzig großen Schiffen zusammengezogen. Und zusätzlich stehen noch unzählige kleine Schiffe aus der Normandie und der Bretagne bereit.«
    Ein wildes, siegessicheres Leuchten trat in die Augen des Königs. »Das habt Ihr gesehen? Ihr wißt, wo diese Flotte ankert?«
    Hawksblood nickte. »Sie liegt vor der Küste von Helvoetsluys.«
    »Dieser gottverdammte Valois! Er nutzt die Küstengewässer von Flandern. Flandern sollte doch unser Verbündeter sein!«
    »Laßt sie uns aus dem Wasser blasen«, fuhr Prinz Edward dazwischen. »Du hast doch gesagt, daß Walter Manny dir siebzig Schiffe schickt.«
    »Die Themseflotte verfügt über fünfundzwanzig Schiffe«, warf Warrick ein.
    »Sie haben bereits drei unserer besten Schiffe gekapert, die Edward, die Rose und die Katherine. Wir wollen dafür sorgen, daß dies unsere letzten Verluste sind!« drängte Prinz Edward seinen Vater. Er hatte bis jetzt noch an keinem Feldzug teilgenommen, obwohl es ihm schien, als probe er schon sein ganzes Leben lang den Kampf gegen die Franzosen.
    Der König blickte zu Warrick. »Werdet Ihr dieses Unternehmen überwachen?«
    Warricks Blicke trafen sich mit denen seines Sohnes. Hawksblood nickte. Sie brauchten keine Worte. Jeder dachte insgeheim, daß es den idealen Test für Mut, Ehre, Moral und Fähigkeiten des anderen darstellte.
    Die Stimme des Königs klang zuversichtlich, er lachte laut auf. »Wir werden es tun! Das Turnier muß warten, bis wir zurück sind. Gott verdamme Valois dafür, daß er uns so viele Scherereien macht.«
    »Ich habe Gerüchte gehört, daß Philipp genuesische Bogenschützen angeheuert hat, die in den Ausgucken der Schiffe sitzen«, warnte Hawksblood. »Die Genueser sind die besten Bogenschützen der Welt, das weiß ich aus Erfahrung.«
    Prinz Edward, der König und Warrick warfen einander Blicke zu und begannen dann zu schmunzeln.
    Auf Hawksbloods Stirn erschien eine

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