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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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fragen.« Er blickte hinüber zu der Palisade, einer Holzbarriere, die den Turnierplatz begrenzte und hinter der sich die Menge der Frauen schaulustig versammelt hatte. »Seht nicht hin, aber Euer Bastard-Bruder beobachtet uns.«
    Robert grinste. »Wir wollen ihm einen kleinen Vorgeschmack verpassen.«
    Lionel grinste zurück. »Hugh! Richard! Laßt uns den Damen einmal zeigen, wie wir eine Lanze werfen!«
    Die beiden jungen Männer galoppierten ungefähr hundert Yards den Platz hinunter. »Welchen willst du?« fragte Hugh.
    »Was, zum Teufel, macht das schon für einen Unterschied? Wir werden doch alle beide vom Pferd fallen. Warum kämpfen diese beiden verdammten Riesen nicht gegeneinander?« brummte Richard.
    »De Beauchamp ist viel zu stolz, um vom Pferd geholt zu werden, und zu schlau, um Prinz Lionel zu übertrumpfen«, erklärte Hugh weise. »Ich nehme den Ochsen.« Das war der Name, den die Männer des Prinzen ihm hinter seinem Rücken gegeben hatten, wegen seines dicken Kopfes.
    Hawksblood betrachtete die beiden mit den Augen eines Kenners. Für einen so großen Mann duckte sich Lionel recht geschickt und ritt auch gut - doch wenn es dann ums Zustechen ging, verließ er sich auf seine Körpergröße und sein Gewicht statt auf sein Können. Beide Lanzen zersplitterten bei dem Anstoß, doch der kleinere Mann wurde aus dem Sattel geworfen.
    Knappen liefen auf das Feld, um die zerbrochenen Lanzen wegzuräumen, während Robert de Beauchamp und Richard sich bereit machten, mit den Lanzen unter den Armen. Ein Turniermarschall senkte den weißen Stab, doch Robert war schon losgeritten, ehe der Stab gesenkt wurde, was ihm einen Vorteil verschaffte und einen längeren Galopp. Die Wucht des Aufpralls würde ihm genügen, um seinen Gegner zu Boden zu werfen. Roberts Lanze zersplitterte mit einem ohrenbetäubenden Krach, doch die Wucht des Aufpralls hatte genügt, um seinen Gegner zu stürzen.
    Wenn de Beauchamp geglaubt hatte, seinen Bruder beeindrucken zu können, dann war ihm das allerdings nicht gelungen. Hawksblood schüttelte den Kopf. Wie könnten sie im Kampf einen Sieg erringen, wenn sie nicht einmal ihre Lanzen beherrschten?
    Christian fühlte Brianna, noch ehe er sie sah. Er wandte den Kopf und schaute ihr entgegen. Sein Körper reagierte sofort auf ihren Anblick. Was für ein Kleid sie auch wählte, jedesmal sah sie noch schöner aus als bei ihrer vorigen Begegnung. Die Farbe Gelb besaß mystische Eigenschaften. Heute sah sie aus wie die ägyptische Göttin Isis.
    Er lächelte, als er an ihr letztes Treffen dachte. Es war ihr nicht klar, aber als sie ihn gebissen hatte, waren sie gleich mehrere Schritte weitergekommen auf ihrem Weg zur Intimität. In Wirklichkeit gehörte Beißen bereits zum Vorspiel.
    Hawksblood erinnerte sich an Edwards Brief, als er Joan neben Brianna entdeckte. Ganz plötzlich löste Joan sich von der Freundin und kam auf ihn zugelaufen. Gerade wollte sie sich nach dem Prinzen erkundigen, als er ihr den Brief in die Hand drückte, und ihr wurde klar, daß Edward ihr eine Entschuldigung geschrieben hatte. Joan zog den gefalteten Ärmel aus ihrem Mieder und schmuggelte ihn in Christians Hand. »Würdet Ihr ihm bitte diese Gunstbezeigung überbringen, mein Lord.«
    »Das werde ich, Demoiselle«, versprach er ihr und begriff, warum Prinz Edward von dieser engelhaften Gestalt so bezaubert war.
    Brianna beobachtete die beiden mit Bestürzung, Enttäuschung, Bedauern und Ernüchterung - all das fühlte sie und noch mehr! Sie war verärgert über Joans Unwiderstehlichkeit. Erbitterung stieg in ihr auf, daß Christian Hawksblood Joan ein Liebesbriefchen zusteckte, wo er sie doch hatte glauben lassen, sein Herz gehöre ihr, Brianna! Eine kleine Stimme in ihrem Inneren sagte ganz deutlich: Das ist kein Ärger, das ist Eifersucht!
    »Unsinn!« erklärte sie laut. Sie entdeckte Robert und winkte ihm fröhlich zu. Auf der Stelle verließ er Prinz Lionel und kam zu ihr herübergeritten. Er zog seinen Helm und fuhr sich mit der Hand durch die zerzausten blonden Locken. Als sie zu ihm aufblickte, mußte sie zugeben, daß er ein herrliches Bild abgab auf seinem hohen Schlachtroß. Und als er sie dann angrinste, sah er so jungenhaft aus, daß sie sich einzureden versuchte, er sei ein wahrer Schatz. »Königin Philippa hat mich beurlaubt, um nach Hause nach Bedford zu reisen«, sagte sie in einem Atemzug. »Allerdings muß ich Adele und einige Dienerinnen mitnehmen, der Schicklichkeit wegen.«
    »Das ist

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