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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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meiner Mutter und sind dort so sicher, wie sie nur sein können.
    Aber mein Mann zieht in den Krieg, und ich habe genauso trainiert wie er. Warum soll ich hier sitzen und warten?« Ceara streckte die Hände aus. »Soll ich nähen oder Unkraut jäten, während er kämpft? Ihr habt gesagt, es muss jeder bereit sein, Geall und die anderen Welten zu verteidigen. Ich bin bereit. Euer Majestät, Mylady, ich bitte Euch, mich morgen Früh mit meinem Ehemann ziehen zu lassen.«
    Schweigend stand Moira auf. Sie trat ans Fenster und blickte in die Dunkelheit. Der Regen hatte endlich aufgehört, und Dunstschwaden stiegen auf.
    »Hast du mit ihm darüber gesprochen?«, fragte Moira nach einer Weile.
    »Ja, und sein erster Gedanke galt meiner Sicherheit. Aber er versteht, dass ich entschlossen bin, und warum.«
    »Und warum bist du entschlossen?«
    »Er ist mein Herz.« Ceara stand auf und legte sich die Hand auf die Brust. »Ich würde meine Kinder nie schutzlos zurücklassen, aber ich vertraue darauf, dass meine Mutter alles für sie tut, was sie kann. Mylady, haben wir, wir Frauen, denn nur die ganze Zeit trainiert und uns im Schlamm gewälzt, um am Feuer zu sitzen?«
    »Nein. Nein, das habt ihr nicht.«
    »Ich bin nicht die einzige Frau, die kämpfen möchte.«
    Moira drehte sich um. »Du hast mit anderen gesprochen.« Sie blickte Dervil und Isleen an. »Ihr beiden wollt ebenfalls kämpfen?« Sie nickte. »Es war wohl unrecht von mir, euch zurückzuhalten. Wir werden Vorbereitungen treffen. Ich bin stolz darauf, eine Frau von Geall zu sein.«
    Aus Liebe, dachte Moira, als sie sich hinsetzte, um eine weitere Liste zu schreiben.
    Aus Liebe ebenso wie aus Pflicht. Die Frauen würden für Geall kämpfen, aber sie griffen ihrer Ehemänner und Geliebten, ihrer Familien wegen zum Schwert.
    Für wen kämpfte sie? Wer gab ihr Wärme und einen Grund zum Kämpfen?
    Die Tage verstrichen, und Samhain hing wie eine blutige Streitaxt über ihren Köpfen. Und sie saß hier alleine, war jede Nacht alleine. Sollte sie ein Buch zur Hand, sich eine Landkarte, noch eine Liste vornehmen? Oder sollte sie noch einmal durchs Schloss laufen, in die Gärten und den Hof und sich wünschen …
    Er, dachte sie. Sie wünschte sich, er würde sie noch einmal berühren, damit sie sich wieder so lebendig und erfüllt fühlte. Sie wünschte, er würde sich ihr gegenüber so zeigen wie in der Nacht, als er die Viella gespielt und damit ihr Herz wie ihr Blut aufgewühlt hatte.
    Sie hatte gekämpft und geblutet und würde wieder kämpfen und bluten. Sie würde als Königin in die Schlacht ziehen, mit dem Schwert der Götter in der Hand. Und hier saß sie, allein in ihrem stillen Zimmer, und wünschte sich wie ein errötendes Mädchen, dass der Einzige sie berührte, der ihr Herz jemals schneller hatte schlagen lassen.
    Sie war eine alberne Person. Eine Beleidigung für Frauen in allen Welten.
    Nachdenklich ging sie auf und ab. Ja, es war beleidigend und engstirnig. Es waren die gleichen Gründe, warum sie den Frauen verwehrt hatte zu kämpfen. Der Tradition nach ging der Mann auf die Frau zu, der Mann musste sie beschützen und verteidigen.
    Aber die Zeiten hatten sich geändert, oder?
    Hatte sie nicht Wochen in einer Welt und einer Zeit verbracht, in der Frauen wie Glenna und Blair ihr Leben selbst in die Hand nahmen? Wenn sie also wollte, dass Cian sich ihr näherte, dann würde sie auch dafür sorgen müssen, dass er es tat.
    Sie wollte das Zimmer schon verlassen, als ihr einfiel, wie sie aussah. Das konnte sie doch besser. Um einen Vampir zu verführen, musste sie sich gut bewaffnen.
    Sie schlüpfte aus ihrem Kleid. Sie hätte gerne ein Bad genommen – oder, oh, diese wundervolle Dusche in Irland –, aber für jetzt musste sie mit dem Becken mit duftendem Wasser vorlieb nehmen.
    Sie cremte sich ein, wobei sie sich vorstellte, wie Cians lange Finger über ihre Haut glitten. In ihrem Bauch breitete sich bereits Hitze aus, und ihre Finger zitterten, als sie ihr bestes Nachtgewand anlegte. Als sie sich die Haare bürstete, wünschte sie sich einen Moment lang, sie hätte sich von Glenna das Schminken zeigen lassen. Andererseits waren ihre Wangen hübsch gerötet, und ihre Augen glänzten. Sie biss sich auf die Lippen, bis sie schmerzten, damit sie voll und verführerisch wirkten.
    Dann trat sie einen Schritt zurück und musterte sich aus jedem Blickwinkel. Hoffentlich sah sie begehrenswert aus.
    Sie ergriff eine Kerze und verließ das Zimmer, entschlossen, nicht

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