Rot wie die Liebe
verhindern zu können. Tausend Jahre, dachte er, und Männer machten sich immer noch vor, sie könnten Frauen beherrschen.
Sie führte ihn und hatte ihn eigentlich schon vom ersten Augenblick an geführt. Und jetzt würde er nehmen, was sie ihm anbot, auch wenn dies ein egoistischer Akt war.
Aber er würde auch all sein Können einsetzen, um ihr zu geben, was sie verlangte.
»Es ist dumm von dir, deine Unschuld jemandem wie mir zu schenken.« Er fuhr mit der Fingerspitze über ihr Schlüsselbein. »Aber jetzt ist es zu spät, um noch einen Rückzieher zu machen.«
»Jungfräulichkeit und Unschuld sind nicht immer dasselbe. Meine Unschuld habe ich verloren, lange bevor ich dich kannte.« In der Nacht, als ihre Mutter ermordet worden war, dachte sie. Aber daran wollte sie heute Nacht nicht denken.
Heute Nacht wollte sie mit ihm zusammen sein.
»Soll ich mich für dich entkleiden, oder musst du das tun?«
Er lachte leise und ein wenig gequält auf. Dann ließ er seine Stirn an ihre sinken, eine Geste, die sie überraschend zärtlich fand. »So in Eile«, murmelte er. »Manche Dinge genießt man besser, anstatt sie hinunterzuschlingen, vor allem, wenn man sie zum ersten Mal probiert.«
»Siehst du. Jetzt habe ich schon etwas gelernt. Wenn du mich küsst, erwacht etwas in meinem Körper, etwas, das geschlafen hat, bis du kamst. Ich weiß nicht, was du fühlst.«
»Mehr als mir lieb ist.« Er fuhr mit den Fingern durch ihre Haare. Danach hatte er sich schon seit Wochen gesehnt. »Mehr, als für uns beide gut sein kann. Das hier …« – er küsste sie sanft – »… ist ein Fehler.« Noch einmal küsste er sie, dieses Mal leidenschaftlicher.
Sie schmeckte, wie sie duftete, nach Frühling, Sonnenschein und Jugend. Sie keuchte leise auf, als er mit den Zähnen ganz leicht an ihrer Unterlippe knabberte.
Seine Hände glitten durch ihre Haare und ihren Rücken hinunter.
Als sie erbebte, schob er ihr das Nachtgewand von den Schultern, um die zarte Haut dort für seine Lippen zu entblößen. Als sein Mund über ihre Kehle glitt, spürte er das verführerische Pulsieren des Blutes.
Sie zuckte nicht, als seine Zähne sie dort berührten, erstarrte aber, als seine Hand über ihre Brust streifte.
Noch nie hatte sie jemand so intim berührt. Die Hitze, die sie bei der Berührung seiner Hände durchströmte, war ein Schock, ebenso wie das Wissen, dass nur dünner Stoff zwischen seiner Hand und ihrer Haut war.
Und dann war auch diese Barriere entfernt, und ihr Nachtgewand lag zu ihren Füßen. Instinktiv hob sie die Hand, um sich zu bedecken, aber er ergriff sie nur und knabberte mit den Zähnen leicht an ihrem Handgelenk. Dabei beobachtete er sie aufmerksam.
»Hast du Angst?«
»Ein wenig.«
»Ich werde dich nicht beißen.«
»Nein, nein, davor habe ich keine Angst.« Sie drehte die Hand, die er festhielt, sodass ihre Handfläche seine Wange umschloss. »In mir tobt ein solcher Aufruhr. Es stürmt so viel Neues auf mich ein. So hat mich noch nie jemand berührt.« Sie nahm allen Mut zusammen und ergriff seine andere Hand, um sie auf ihre Brust zu legen.
»Zeig mir mehr.«
Er fuhr mit dem Daumen über ihren Nippel und beobachtete die Lust, die sich auf ihrem Gesicht abzeichnete. »Hör auf zu denken, Moira.«
Sie fühlte sich schon ganz benommen. Wie konnte sie bei diesem Ansturm von Gefühlen noch einen klaren Gedanken fassen?
Er hob sie hoch und küsste sie leidenschaftlich.
Wieso war auf einmal das Bett unter ihr? Hatte er sie durchs Zimmer getragen? Wie hatte … aber schon wieder versank alles um sie herum, als seine Hände wie flammender Samt über ihren Körper strichen.
Sie war ein Festmahl, und er hatte schon viel zu lange gefastet. Und doch machte er langsam, genoss ihren Duft, ihren Körper. Und mit jedem Seufzer, den sie ausstieß, mit jedem Schauer, der sie überlief, wuchs sein eigenes Verlangen.
Als ihre neugierigen Hände seine Selbstbeherrschung bedrohten, hielt er sie fest, während er langsam und gnadenlos ihre Brüste liebkoste.
Sie näherte sich dem Höhepunkt; er spürte, wie die Wellen sich in ihr aufbauten.
Und als er ihren Orgasmus auslöste, bäumte sie sich auf und stieß einen erstickten Schrei aus.
Dann erschlaffte sie unter seinen Händen.
»Oh.« Sie stieß die Luft aus. »Oh, ich verstehe.«
»Nein, das glaubst du nur.« Seine Zunge glitt über ihren Hals. Als sie aufseufzte, fuhr er mit seiner Hand zwischen ihre Beine in ihre nasse Hitze hinein.
Alles um sie herum wurde
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