Rot wie die Liebe
hell. Das strahlende Licht blendete sie, ihre Haut, ihr Herz. Sie bestand nur noch aus Gefühl, aus Lust. Sie war der Pfeil, den er vom Bogen hoch hinaus in den Himmel schoss.
Seine Hände beherrschten sie, und sie war seine Geisel. Halb wahnsinnig vor Begierde zerrte sie an seinem Hemd.
»Ich muss … ich will …«
»Ich weiß.« Er zog sein Hemd aus, damit sie auch ihn berühren und schmecken konnte. Ihr eifriges Erforschen bereitete ihm Lust, ihr warmer, rascher Atem an seiner Haut, ihre tastenden Hände. Als sie seine Hüften umfasste, half er ihr, sich auch seiner restlichen Kleidung zu entledigen.
Er wusste nicht genau, ob er geschmeichelt oder amüsiert reagieren sollte, als sie erstaunt die Augen aufriss.
»Ich … ich … das war mir nicht klar. Ich habe natürlich schon einmal einen Schwanz gesehen, aber …«
Er musste lachen. »Ach ja, tatsächlich?«
»Ja, natürlich. Die Männer baden hier im Fluss, und – na ja, da ich neugierig bin …«
»Du hast ihnen nachspioniert. Der Stolz eines Mannes ist nach einem Bad im kalten Fluss, nun, nicht gerade in Höchstform. Ich werde dir aber nicht wehtun.«
Aber das musste er wohl, oder, dachte Moira. Sie hatte von solchen Dingen schon gelesen, und sie hatte natürlich auch die anderen Frauen davon sprechen hören. Aber sie hatte keine Angst vor dem Schmerz. Jetzt fürchtete sie nichts mehr.
Sie legte sich auf den Rücken und wappnete sich für ihn. Aber er begann nur wieder, sie zu berühren und zu erregen, bis sie völlig aufgelöst war.
Er wollte sie nass und bereit haben, und ihr Körper, der vor Erwartung ganz steif geworden war, wurde erneut weich und warm.
»Sieh mich an. Moira, mo chroi. Sieh mich an. Sieh mir in die Augen.«
Das konnte er für sie tun. Er konnte diesen schmerzhaften Moment lindern und ihr Lust schenken. Als sich ihre großen, grauen Augen verschleierten, drang er in sie ein und füllte sie aus.
Ihre Lippen zitterten, und sie stöhnte leise und tief auf. Er hielt sie mit seinen Augen gefangen, während er langsam tief in sie hineinstieß.
Auch als er sie aus dem Zauber entließ und sie sich in seinem Rhythmus mit ihm bewegte, blickte sie ihn weiter unverwandt an. Ihr Herz schlug wie eine wilde Trommel gegen seine Brust, so lebendig, dass es ihm schien, als schlüge es in ihm.
Sie kam mit einem Schrei voller Staunen und Entzücken. Und dann endlich ließ er sich auch von seinem eigenen Verlangen überwältigen.
Sie schmiegte sich an ihn wie eine Katze, die Sahne geschleckt hatte. Später würde er sicher bereuen, was er getan hatte, aber für den Augenblick wollte er es ein wenig genießen.
»Ich hatte ja keine Ahnung, dass es so sein könnte«, murmelte sie. »So enorm.«
»Da ich so gut ausgestattet bin, bist du jetzt wahrscheinlich für jeden anderen verdorben.«
»Ich meinte nicht die Größe deines Stolzes, wie du ihn genannt hast.« Lachend blickte sie zu ihm auf. An seinem trägen Lächeln erkannte sie, dass er sie durchaus richtig verstanden hatte. »Über den Akt habe ich natürlich schon gelesen. Medizinische Bücher, Geschichten. Aber die persönliche Erfahrung ist wesentlich befriedigender.«
»Es freut mich, dass ich dir bei deinen Forschungen behilflich sein durfte.«
Sie warf sich auf ihn. »Bevor ich alles kenne, muss ich noch viel mehr Forschungen betreiben. Ich bin gierig nach Wissen.«
»Ach, verdammt, Moira«, sagte er seufzend und spielte mit ihren Haaren. »Du bist perfekt.«
»Ja?« Ihre Wangen wurden vor Freude noch rosiger. »Ich widerspreche dir nicht, da ich mich im Moment auch absolut perfekt fühle. Allerdings habe ich Durst. Gibt es hier irgendwo Wasser?«
Er löste sich von ihr und stand auf, um den Krug zu holen. Sie setzte sich auf, als er ihr einen Becher voll einschenkte, und ihre Haare fielen ihr über Schultern und Brüste.
Er dachte, wenn sein Herz schlüge, hätte es bei ihrem Anblick vielleicht ausgesetzt.
Er reichte ihr den Becher und setzte sich ihr gegenüber aufs Bett. »Das ist Wahnsinn, das weißt du.«
»Die ganze Welt ist wahnsinnig geworden«, erwiderte sie. »Warum sollten wir nicht auch daran teilhaben? Ich meine das nicht leichtfertig, Cian«, fügte sie hinzu und legte ihm die Hand auf den Arm. »Ich muss so vieles tun, bei dem ich keine Wahl habe.
Aber das hier war meine eigene Entscheidung.«
Sie trank und reichte ihm den Becher, damit er ebenfalls trinken konnte. »Wirst du bedauern, was uns Lust verschaffte und niemandem Schaden zugefügt hat?«
»Du
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