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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verdammen, dass er eine Unschuldige verführt hat?«
    Blair fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Du warst in seinem Zimmer. Ich glaube nicht, dass er dich dort hineingelockt hast, damit du dir seine Zeichnungen anschaust.«
    Zufrieden schlug Moira mit der Hand auf den Tisch. »Seht ihr! Ich wusste doch, dass Frauen mehr Verstand haben – und auch ein bisschen mehr Respekt vor meinem Verstand. Und du?« Sie wandte sich an Glenna. »Hast du gar nichts dazu zu sagen?«
    »Ihr werdet beide verletzt, und das wisst ihr auch schon. Deshalb kann ich nur sagen, ich hoffe, ihr schenkt euch so viel Glück wie möglich.«
    »Danke.«
    »Geht es dir denn gut?«, fragte Glenna. »Das erste Mal ist oft schwierig oder ein wenig enttäuschend.«
    Moira lächelte. »Es war wunderschön, viel schöner, als ich es mir vorgestellt hatte.
    Nichts, was ich mir vorher ausgemalt hatte, ist der Wirklichkeit auch nur im Entferntesten nahe gekommen.«
    »Wenn ein Mann nach Hunderten von Jahren Übung nicht wirklich gut ist«, warf Blair ein, »dann ist er ein hoffnungsloser Fall. Und Larkin … er ist bestimmt ausgeflippt.«
    »Er hat Cian ins Gesicht geboxt, aber sie haben sich wieder vertragen. Männer eben.
    Wir haben uns darauf geeinigt, dass es meine Entscheidung ist, mit wem ich ins Bett gehe, und jetzt ist alles wieder in Ordnung.«
    Einen Moment lang schwiegen die drei Frauen.
    »Wir haben nur noch wenig Zeit, bis wir die Sicherheit des Schlosses verlassen müssen. Aber nach Samhain ist ja hoffentlich noch genug Zeit, um über meine Entscheidung zu debattieren.«
    »Ja, ich mache mich jetzt auch mal auf den Weg«, erklärte Blair. »Larkin und ich wollen versuchen, ob wir ein paar Drachen rekrutieren können. Er ist immer noch nicht begeistert von der Idee, aber er will es immerhin versuchen.«
    »Wenn es möglich wäre, dann gäbe uns das einen großen Vorteil.« Nachdenklich stützte Moira das Kinn in die Hand. »Wir sollten uns auf jeden Fall nur die stärksten aussuchen, auf denen zum Beispiel Bogenschützen reiten könnten.«
    »Mit brennenden Pfeilen«, sagte Blair und nickte.
    »Sie dürfen allerdings nicht uns treffen«, warf Glenna ein. »Viel Zeit zum Trainieren bleibt uns nicht, aber einen Versuch ist es wohl wert.«
    »Ja, Feuer«, stimmte Moira zu. »Das ist eine starke Waffe, und umso stärker, wenn es aus der Luft kommt. Schade, dass du die Sonne nicht auf eine Pfeilspitze bannen kannst, Glenna. Das wäre wirklich das Beste.«
    »Ich sehe mal, ob ich Larkin irgendwo finde.« Blair stand auf, zögerte jedoch noch.
    »Beim ersten Mal war ich siebzehn. Der Typ hatte es eilig, und hinterher dachte ich: Das war es also? Es hat seine Vorteile, wenn man von jemandem entjungfert wird, der ein gewisses Stilgefühl hat.«
    »Ja, genau.« Moira lächelte zufrieden. »Das ist der Fall.« Sie spürte, dass Blair und Glenna über ihren Kopf hinweg Blicke wechselten, trank aber ruhig ihren Tee weiter.
    Als Blair das Zimmer verlassen hatte, fragte Glenna: »Liebst du ihn, Moira?«
    »Ich glaube, ich habe in gewisser Weise mein ganzes Leben darauf gewartet, das zu empfinden, was ich für ihn empfinde. Es ist dasselbe Gefühl, was meine Eltern füreinander empfunden haben oder was du für Hoyt empfindest. Glaubst du, ich bilde es mir nur ein, weil er ein Vampir ist?«
    »Nein, nein, das nicht. Ich habe selbst starke, aufrichtige Gefühle für ihn. Aber, Moira, du wirst nie mit ihm leben können, und das hat etwas damit zu tun, dass er ein Vampir ist. Und keiner von euch kann etwas daran ändern.«
    »Ich habe mir alles angehört, was Blair und er uns über … sagen wir … seine Art berichtet haben.« Und sie hatte zahllose Bücher darüber gelesen, dachte Moira. »Ich weiß, dass er nie altert. Er wird immer so sein wie in dem Moment, als er verwandelt worden ist. Jung, stark und vital. Ich werde mich verändern. Alt, gebrechlich, grau und faltig werden. Ich werde Krankheiten bekommen, er jedoch nie.«
    Sie stand auf und trat ans Fenster. »Selbst wenn er mich so liebte wie ich ihn, könnten wir nicht miteinander leben. Er kann nicht hier stehen und sich von der Sonne das Gesicht wärmen lassen. Wir hätten immer nur die Dunkelheit gemeinsam. Er kann keine Kinder zeugen, und noch nicht einmal das bliebe mir von ihm. Ich könnte natürlich denken, ein Jahr oder fünf oder auch zehn mit ihm zusammen. Das könnte ich mir vorstellen und wünschen«, murmelte sie. »Aber wie egoistisch meine eigenen Bedürfnisse auch sein mögen, ich

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