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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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geklärt.«
    »Ach ja?« Sie zog die Augenbrauen hoch und warf ihm einen spöttischen Blick zu.
    »Das überrascht mich kaum. Männer klären meistens alles untereinander.«
    »Red nicht in diesem königlichen Ton mit mir.« Er ergriff sie am Arm und zog sie mit sich in einen der Gärten, damit er unter vier Augen mit ihr sprechen konnte. »Was hast du denn erwartet, wie ich reagieren würde, wenn ich sehe, dass du mit ihm zusammen warst?«
    »Vermutlich habe ich erwartet, dass du dich mit einer Entschuldigung zurückziehst, aber das scheint ja zu viel verlangt zu sein.«
    »Ja, genau. Wenn ich mir vorstelle, dass ein Mann mit fast ewiger Erfahrung dich verführt …«
    »Es war genau andersherum.«
    Errötend kratzte sich Larkin am Kopf. »Die Einzelheiten will ich gar nicht wissen.
    Ich habe mich bei ihm entschuldigt.«
    »Und bei mir?«
    »Was erwartest du von mir, Moira? Ich liebe dich.«
    »Ich erwarte, dass du verstehst, dass ich eine erwachsene Frau bin und selbst entscheiden kann, wen ich als Liebhaber möchte. Und zuck nicht zusammen, wenn ich das Wort ausspreche«, herrschte sie ihn ungeduldig an. »Ich kann regieren. Ich kann kämpfen, und ich kann auch sterben, wenn es sein muss. Aber bei dem Gedanken, dass ich einen Liebhaber habe, reagierst du empfindlich?«
    »Ja, aber ich gewöhne mich schon daran. Ich will ja nur, dass du nicht verletzt wirst.
    Weder in der Schlacht noch im Herzen. Verstehst du das?«
    Wie immer glätteten sich ihre Federn, und versöhnlich erwiderte sie: »Ja, das glaube ich dir. Mir geht es ja bei dir nicht anders. Larkin, würdest du sagen, dass ich Verstand und Willenskraft besitze?«
    »Manchmal sogar zu viel von beidem.«
    »Mit dem Verstand weiß ich, dass ich mit Cian nicht zusammenleben kann, und ich weiß ganz genau, dass es mir eines Tages Kummer und Schmerzen bringen wird. Aber in meinem Herzen brauche ich, was ich jetzt mit ihm haben kann.«
    Sie fuhr mit den Fingern über die Blätter eines blühenden Strauches. Bald würden die Blätter fallen, dachte sie, beim ersten Frost. Vieles würde fallen.
    »Wenn ich Kopf und Herz zusammennehme, weiß ich, dass es uns beiden besser geht, weil wir zusammen waren. Wie kann man lieben und sich trotzdem abwenden?«
    »Ich weiß nicht.«
    Sie blickte zum Hof, wo ihre Leute ihren täglichen Pflichten nachgingen. Das Leben ging weiter, dachte sie. Sie würden dafür sorgen, dass es weiterging.
    »Deine Schwester hat sich von ihrem Mann verabschiedet und weiß, dass sie ihn vielleicht nie wiedersieht. Aber sie hat vor ihm oder vor den Kindern nicht geweint.
    Wenn sie weint, dann weint sie allein. Es sind ihre Tränen, die sie vergießt. Und es werden meine Tränen sein, wenn dies hier vorbei ist.«
    »Willst du etwas für mich tun?«
    »Wenn ich kann.«
    Er streichelte ihr über die Wange. »Wenn du Tränen vergießt, denkst du dann daran, dass du dich jederzeit an meiner Schulter anlehnen kannst?«
    Moira lächelte. »Ja, das mache ich.«
    Sie trennten sich, und Moira ging in den Salon, wo Blair und Glenna bereits den Plan für den Tag besprachen.
    »Wo ist Hoyt?«, fragte Moira und schenkte sich eine Tasse Tee ein.
    »Bei der Arbeit. Wir haben gestern eine Menge neuer Waffen fertig gemacht.«
    Glenna rieb sich die müden Augen. »Wir belegen sie alle mit dem Feuerzauber. Ich werde jetzt mit einigen Leuten arbeiten, die hier bleiben, wenn wir alle weg sind. Sie müssen Bescheid wissen über grundlegende Vorsichtsmaßnahmen und so.«
    »Ich helfe dir dabei. Und du, Blair?«
    »Sobald Larkin nicht mehr den Zuhälter spielt, wollen wir …«
    »Bitte was?«
    »Er hat eine rossige Stute und mit Cian vereinbart, dass Vlad sie decken soll. Ich dachte, das hätte er dir erzählt.«
    »Nein, wir hatten andere Sachen zu besprechen, und er hat es bestimmt vergessen.
    Dann spielt also Vlad den Deckhengst für uns.« Sie lächelte. Ja, das Leben ging weiter. »Das ist gut. Ein starkes, hoffnungsvolles Signal – und auch klug, weil vermutlich ein wundervolles Fohlen dabei herauskommt. Ach, das wollte er also besprechen, als er vor Sonnenaufgang an Cians Tür geklopft hat.«
    »Er wollte Cians Einwilligung haben, damit er … Warte mal.« Blair hob die Hand.
    »Woher weißt du, dass er vor Sonnenaufgang an Cians Tür geklopft hat?«
    »Weil ich gerade das Zimmer verlassen wollte, als Larkin vor der Tür stand.« Moira trank einen Schluck Tee. Blair warf Glenna einen Blick zu.
    Dann sagte sie ruhig: »Okay.«
    »Wollt ihr Cian nicht dafür

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