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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einschenkte, und dann drückte er ihr einen Becher in die Hand. Sie nahm ihn entgegen und trank gehorsam ein paar Schlucke Wasser.
    Dann sah sie die rote Brandwunde an seiner Hand. Rasch richtete sie sich auf. »Du hast dich verbrannt. Lass mal sehen. Ich …« Die Wunde hatte die Form eines Kreuzes.
    »Ich hätte es ablegen sollen.« Schuldbewusst schob sie Kette und Kreuz unter ihr Mieder.
    »Es ist nichts.« Er hob ihr Handgelenk und betrachtete die blauen Flecken. »Ich habe mich bei dir weniger in der Gewalt, als ich gedacht habe.«
    »Mir gefällt das. Gib mir deine Hand. Ich kann ein wenig heilen.«
    »Es ist nichts.«
    »Dann gib mir doch deine Hand. Das ist eine gute Übung für mich.« Erwartungsvoll streckte sie die Hand aus, und zögernd setzte er sich neben sie auf die Bettkante und legte seine Hand in ihre.
    »Es gefällt mir wirklich, dass du dich bei mir nicht so gut beherrschen kannst«, fuhr sie fort. »Es ist ein schönes Gefühl, so begehrt zu werden, dass du nicht mehr klar denken kannst, wenn du mich siehst.«
    »Das ist schon bei Menschen gefährlich genug. Aber wenn ein Vampir die Beherrschung verliert, tötet er unter Umständen.«
    »Du würdest mir nie etwas tun. Du liebst mich.«
    Vorsichtig blickte er sie an. »Sex hat selten etwas zu tun mit …«
    »Dass ich unerfahren bin, bedeutet nicht, dass ich dumm bin. Ist es besser?«
    »Was?«
    Sie lächelte ihn an. »Deine Hand. Sie ist schon nicht mehr so rot.«
    »Ja, es ist gut.« Er zog die Hand weg. Die Wunde brannte gar nicht mehr. »Du lernst rasch.«
    »Ja. Lernen ist meine Leidenschaft. Ich sage dir, was ich bei dir über mich gelernt habe. Du liebst mich.« Sie streifte mit den Lippen seine Haare. »Wenn es dir nur um Sex gegangen wäre, hättest du mich letzte Nacht viel bereitwilliger genommen. Und du wärest nicht so vorsichtig mit mir umgegangen. Außerdem wärst du nicht neben mir eingeschlafen.«
    Bevor er etwas erwidern konnte, hob sie die Hand. »Und noch etwas.«
    »Das scheint bei dir immer der Fall zu sein.«
    Sie stand auf und richtete ihre Kleidung. »Als Larkin hereinkam, hast du ihn nicht davon abgehalten, dich zu schlagen. Du liebst mich, deshalb hattest du Schuldgefühle, weil du geglaubt hast, mir die Unschuld genommen zu haben. Du liebst mich, weil du mich so genau beobachtest, dass du sogar meinen Lieblingsplatz kennst. Du hast dort auf mich gewartet, und dann hast du mich hierher gebracht, weil du mich brauchtest.
    Wir brauchen uns gegenseitig, Cian.«
    Sie trank einen Schluck Wasser. »Du liebst mich, so wie ich dich liebe.«
    »Was gefährlich für dich ist.«
    Moira nickte. »Und für dich auch. Aber wir leben in gefährlichen Zeiten.«
    »Moira, das kann nie …«
    »Sag nicht nie zu mir«, erwiderte sie leidenschaftlich. »Ich weiß. Ich weiß alles über nie. Sag lieber heute. Morgen müssen wir kämpfen, und wer weiß, was danach kommt.
    Aber mit dir gibt es nur ein Heute. Jeden Tag ein neues Heute.«
    »Wein nicht. Es schmerzt mich mehr als die Brandwunde.«
    »Nein, ich weine nicht.« Sie schloss einen Moment lang die Augen und drängte die Tränen zurück. »Ich möchte, dass du mir sagst, was ich dir ansehe.«
    »Ich liebe dich.« Er trat auf sie zu und berührte sanft ihr Gesicht mit den Fingerspitzen. »Dieses Gesicht, diese Augen, alles, was ich darin sehe. Ich liebe dich. In tausend Jahren habe ich noch nie eine Frau so geliebt.«
    Sie ergriff seine Hand und drückte einen Kuss darauf. »Oh, sieh mal! Die Brandwunde ist verschwunden. Die Liebe hat dich geheilt. Das ist die stärkste Magie.«
    »Moira!« Er drückte ihre Hand an seine Brust. »Wenn es schlagen würde, würde es für dich schlagen.«
    Wieder traten ihr die Tränen in die Augen. »Dein Herz schlägt vielleicht nicht, aber es ist nicht leer. Es ist nicht stumm, weil es zu mir spricht.«
    »Und das ist genug?«
    »Nichts wird jemals genug sein, aber ich kann mich damit begnügen. Komm, wir …«
    Sie brach ab, als draußen Geschrei ertönte. Rasch lief sie ans Fenster und zog einen Vorhang beiseite. Überrascht schlug sie die Hand vor den Mund. »Cian, komm her und sieh dir das an. Die Sonne steht schon tief genug. Sieh dir das an!«
    Der Himmel war voller Drachen. Smaragdgrün, rubinrot und golden schwebten sie über dem Schloss wie blitzende Juwelen im weichen Abendlicht. Und ihr Trompeten klang wie ein Lied.
    »Hast du jemals so etwas Schönes gesehen?«
    Cian legte Moira die Hand auf die Schulter, und sie ergriff sie. »Hör nur, wie

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