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Rot wie die Liebe

Rot wie die Liebe

Titel: Rot wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zukam. »Deirdre.« Sie küsste sie auf die Wange und hielt sie einen Moment lang fest umschlungen. Sie wusste, dass Larkins und Tynans Mütter sich sehr nahe standen. »Wie geht es ihr?«
    »Sie ist untröstlich.« Deirdres Augen waren ebenfalls vom vielen Weinen geschwollen. Sie blickte zu Larkin. »Es ginge jeder Mutter so.«
    Er umarmte sie. »Mach dir um mich oder um Oran keine Sorgen.«
    »Du verlangst das Unmögliche von mir.« Jetzt lächelte sie sogar ein wenig, aber ihr Lächeln erlosch, als sie sich wieder Moira zuwandte. »Dies sind schwierige Zeiten, und du hast sicher ganz andere Sorgen, aber ich möchte gerne unter vier Augen mit dir sprechen.«
    »Natürlich. Ich bin gleich bei euch«, sagte Moira zu den anderen und legte Deirdre den Arm um die Schultern. »Wir gehen in meinen Salon und trinken Tee.«
    »Mach dir keine Umstände.«
    »Doch, eine Tasse Tee tut uns beiden gut.« Sie bat eine Dienerin, ihnen Tee in den Salon zu bringen.
    »Und wie geht es Sinann?«, fragte sie ihre Tante, als sie die Treppe hinaufgingen.
    »Sie trauert um Tynan und macht sich Sorgen um ihren Mann und ihre Brüder. Ich habe ihr nicht erlaubt, heute auf den Friedhof zu kommen. Sie ist so erschöpft, dass sie sich hinlegen musste. Ich mache mir große Sorgen um sie und um das Kind, das sie trägt.«
    »Sie ist stark, und sie hat ja dich an ihrer Seite.«
    »Wird das ausreichen, wenn Phelan auch fällt? Wenn Oran schon …«
    »Es muss sein. Wir haben keine andere Wahl. Keiner von uns.«
    »Keine andere Wahl als den Krieg.« Deirdre betrat den Salon und setzte sich in einen Sessel. Ihr Gesicht wirkte um Jahre gealtert.
    »Wenn wir nicht kämpfen, töten sie uns wie Tynan. Oder sie machen mit uns, was sie dem armen Sean angetan haben.« Moira trat an den Kamin, um Torf nachzulegen.
    Trotz der strahlenden Herbstsonne fror sie jämmerlich.
    »Und wie viele werden sterben? Wie viele werden niedergemetzelt?«
    Moira richtete sich auf und drehte sich um. Ihre Tante war nicht die Einzige, die diese Fragen stellte und von ihr als Königin die Antwort auf das Unmögliche erwartete.
    »Das kann ich nicht sagen. Was erwartest du denn von mir? Du warst doch die Vertraute meiner Mutter, schon bevor sie Königin war. Was hättest du denn von ihr erwartet?«
    »Die Götter haben es dir auferlegt. Was kann ich schon dazu sagen?«
    »Du bist von meinem Blut.«
    Seufzend blickte Deirdre auf ihre Hände, die müßig in ihrem Schoß lagen. »Ich bin bis auf den Grund meiner Seele erschöpft. Meine Tochter fürchtet um ihren Mann und ich um meinen. Und um meine Söhne. Meine Freundin hat heute ihr Kind beerdigt. Ich weiß, dass es keine andere Wahl gibt, Moira. Wir müssen das Verhängnis tragen.«
    Eine Dienerin kam herein und brachte Tee.
    »Es ist schon gut«, sagte Moira zu ihr. »Ich schenke ihn selbst ein. Wird Essen in den Familiensalon gebracht?«
    Das junge Mädchen knickste. »Jawohl, Euer Majestät. Die Köchin hat sich gerade darum gekümmert, als ich mit dem Tee hinausgegangen bin.«
    »Danke. Das ist dann alles.«
    Moira setzte sich und schenkte Tee ein. »Da sind auch Kekse. In schweren Zeiten tun einem kleine Freuden gut.«
    »Über diese Freuden in schweren Zeiten muss ich mit dir sprechen.«
    Moira reichte ihr eine Tasse. »Kann ich irgendetwas tun? Geht es um Sinann und die Kinder?«
    »Nein.« Deirdre trank einen kleinen Schluck und stellte die Tasse wieder ab.
    »Moira, deine Mutter war meine liebste Freundin, und so sitze ich hier an ihrer Statt und spreche mit dir wie mit meiner eigenen Tochter.«
    »Das würde ich auch nicht anders erwarten.«
    »In Bezug auf diesen Krieg, hast du gesagt, gäbe es keine andere Wahl. Aber du hast weitere Entscheidungen getroffen, die Entscheidungen einer Frau.«
    Moira lehnte sich zurück. »Ja.«
    »Als Königin, die sich selbst als Kriegerin bezeichnet und sich auch als solche bewiesen hat, hast du das Recht, ja sogar die Pflicht, dein Volk mit allen Waffen, die dir zur Verfügung stehen, zu schützen.«
    »Das tue ich und das werde ich.«
    »Du glaubst, dass dieser Cian, der aus einer anderen Zeit und von einem anderen Ort kommt, von den Göttern geschickt wurde.«
    »Ich weiß es. Er kämpfte an der Seite deines Sohnes, und er hat mir das Leben gerettet. Willst du ihn ebenso verdammen, wie Tynans Mutter ihn verdammt hat?«
    »Nein.« Deirdre wählte ihre Worte sorgfältig. »Was den Krieg angeht, so ist er eine Waffe. Indem du ihn benutzt, rettest du möglicherweise dich selbst, meine

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