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Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Rote Fesseln: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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denn Werkzeug einen großen Bettrahmen aufzubauen, überstieg ihre Fähigkeiten bei weitem. Sie hockte sich auf den Dielenboden und starrte ins Leere.
    Ich hab mein Leben ganz schön an die Wand gefahren, dachte sie. Jetzt hab ich nicht mal jemanden, der mir hilft, meine Möbel aufzubauen. Oder mit dem ich einfach nur reden könnte.
    Pia lachte auf. »Du meine Güte«, murmelte sie. Nicht nur, dass sie sich in Selbstmitleid erging, jetzt fing sie auch noch an, mit sich selbst zu reden.
    In diesem Moment klingelte es an der Tür, und es war Frederick. »Tut mir leid, ich war nicht zu Hause«, fing er sofort an, »aber Frau Timmerberg von schräg gegenüber meinte, du seist bei mir gewesen. Ich musste noch mal los, weil ich keine Venusmuscheln im Haus hatte.«
    »Venusmuscheln?«
    »Fürs Abendessen.«
    Pia bat ihn herein und erklärte ihm ihr Problem. »Das kriegen wir schon hin«, sagte Frederick sofort, und er bot ihr an, sie könne derweil etwas anderes machen, er brauchte sie nicht dafür. Nur widerstrebend stimmte Pia zu.
    »Gehen Sie baden und entspannen sie sich!«, rief Frederick aus dem Schlafzimmer. Dann hörte sie ein lautes Krachen.
    Es war Pia zu blöd, sich in die Badewanne zu legen, während Frederick ihr Bett zusammenbaute. Sie ging stattdessen in ihr Arbeitszimmer und begann, die Bücher aus den Kartons zu sortieren und auf dem Boden zu stapeln. Die Regale kamen nächste Woche.
    Sie hatte in ihrer alten Wohnung kein Arbeitszimmer gehabt, und auch die Bücher hatte sie aus der Wohnung verbannt und eingelagert. Nachdem Robert die Scheidung eingereicht hatte und sie sich wie betäubt einige Tage die Augen aus dem Kopf geheult hatte – was im Grunde Unsinn war, wie sie fand, schließlich hatte die Ehe schon vorher nur noch auf dem Papier bestanden –, hatte sie sich überlegt, was sie nun anfangen wollte. Natürlich zahlte Robert Unterhalt, und dank des Ehevertrags war ihr auch eine satte Abfindung sicher, weshalb sie nicht arbeiten musste.
    Aber der Gedanke, sich weiterhin nur dem süßen Nichtstun zu widmen, war einfach schrecklich. Sie war nicht mehr die alte Pia, die von einer Party zur nächsten tanzte oder sich von Johannes im Séparée eines Nobelkaufhauses vögeln ließ. Sie war vielleicht endlich ein bisschen erwachsen geworden. Aber dieses neue Leben schmerzte.
    Allein zu leben war nicht leicht. Selbständig alle Entscheidungen zu treffen fühlte sich fremd an. Darum wollte sie jetzt endlich etwas Neues erschaffen. Etwas Eigenes, das nur ihr gehörte. Lange hatte sie darüber nachgedacht, was sie konnte und wer sie war, bis sie schließlich auf die Idee kam, ihre alte Lieblingsbeschäftigung zu ihrem Beruf zu machen, weil sie sonst nichts anderes beherrschte.
    Sie wurde Shoppingberaterin.
    Während sie die aktuellen Modezeitschriften sortierte, verschwand Frederick kurz in seiner Wohnung und kam mit einem Werkzeugkoffer zurück. Es dauerte keine halbe Stunde, bis ihr Bett stand, und gemeinsam wuchteten sie die große Matratze auf den Lattenrost.
    »Es bleibt bei halb acht?«, fragte Frederick.
    »Wenn es Venusmuscheln gibt …? Obwohl ich natürlich jetzt in Ihrer Schuld stehe und Sie wohl einladen sollte …«
    »Kommt nicht in Frage! Das machen Sie einfach beim nächsten Mal. Sobald Sie sich eingerichtet haben.« Er packte sein Werkzeug zusammen und ließ sie allein.
    Inzwischen war es dunkel geworden, und bei all der Aufregung hatte Pia vergessen, dass sie sich um einen Elektriker hatte kümmern wollen, der ihre Lampen aufhängte. Jetzt blieben ihr nur die nackten Glühbirnen unter der Decke. Sie ging ins Badezimmer und ließ sich Wasser in die Badewanne ein. Bis zu ihrem Abendessen bei Frederick waren es noch anderthalb Stunden.
    Das warme Wasser umschmiegte Pia, und eine wohlige Hitze machte sich in ihr breit. Sie seufzte und rückte das Handtuch unter ihrem Nacken zurecht. Alles war noch provisorisch, aber ihr Bett stand, und sie hatte sogar ihre Badeperlen in einem Karton gefunden. Im Badezimmer hing der Duft von Jasmin, und winzige getrocknete Blütenblätter tanzten auf der Wasseroberfläche.
    Sie träumte sich einfach fort. In eine Zukunft, in der schon alles seinen Platz gefunden hat – auch sie. Denn jetzt war sie noch so haltlos und verloren wie die Blütenblätter auf dem Wasser.
    Ihre Fingerspitzen tanzten über ihre nackten Brüste, den straffen, leicht gerundeten Bauch und ihre festen Oberschenkel. Sie erlaubte ihrer rechten Hand, einzutauchen in das Riff aus krausem Haar,

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