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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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abbauen, ehe er zu einer tödlichen Bedrohung wurde. Die Frage war nur, wie. Ich gehörte bestimmt nicht zu dem Typ, der in solchen Fällen Yoga machte. Nein, für mich war es das Beste, mich körperlich so richtig auszutoben. Auch wenn der kurze Zwischenfall mit Frank geholfen hatte, so reichte er doch bei weitem noch nicht aus, um wieder ruhig und gelassen zu werden.
    Natürlich bestand auch noch die Möglichkeit, dass ich ganz einfach ausgebrannt war. Ich hatte von anderen Killern gehört, die irgendwann ihren Biss verloren und aufgeben mussten. Objektiv betrachtet, sprach die Tatsache, dass ich innerhalb von zwei Tagen ebenso viele Mordanschläge vermasselt hatte, durchaus für diese Theorie. Hatte ich keinen Biss mehr? Ich war allerdings nicht bereit, aufzugeben. Jedenfalls noch nicht. Denn wenn ich keine Auftragskillerin war, was war ich dann? Was blieb mir dann?
    Mit einem Seufzer nahm ich das Handy vom Nachttisch. Fünf verpasste Anrufe. Lavinia tobte vermutlich. Ich musste mir rasch überlegen, wie ich weiter vorgehen wollte. Aber zuerst brauchte ich dringend eine Dusche.
    Als ich aus dem dampfenden Bad in mein Zimmer zurückkam, hatte Adam es sich auf meinem Bett bequem
gemacht. »Was soll das?«, fragte ich und zog mir das Handtuch fester um die Brüste.
    »Abend, Sonnenschein«, begrüßte er mich.
    »Raus hier!« Ich zeigte mit der freien Hand auf die offen stehende Tür.
    »Wer ist denn da mit dem falschen Fuß aufgestanden?«
    Ich marschierte zur Kommode und holte ein paar Klamotten heraus. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, ging ich ins Bad zurück und schloss die Tür.
    »Du bist echt eine Spielverderberin.« Adams gedämpfte Stimme drang durch die Tür an mein Ohr. Ich streckte dem Holz die Zunge heraus.
    Einige Minuten später tauchte ich wieder auf, diesmal in einer Jeans und einem langärmeligen schwarzen Shirt. Adam saß wieder auf meinem Bett und grinste.
    »Ich wusste gar nicht, dass du so schüchtern bist«, meinte er.
    Ich kämmte mir die Haare. »Es gibt einiges, was du nicht weißt.«
    »Den Eindruck habe ich allmählich auch. Zum Beispiel hatte ich keine Ahnung, dass Clovis und du … dass ihr etwas am Laufen habt.«
    Ich wirbelte so schnell herum, dass mir die feuchten Haare gegen die Wange klatschten. »Was?«
    »Du und Clovis.«
    »Wir haben nichts am Laufen.« Ich zog an einer Strähne, weil mir die Situation unangenehm war. Mit Adam über mein Liebesleben zu sprechen, war nun wirklich das Letzte, was ich tun wollte.
    »Wenn bisher noch nichts passiert ist, wird es das aber bald. Ich habe doch gesehen, wie er dich letzte Nacht angeschaut hat.«

    »Jetzt hör mir mal zu. Was auch immer du gesehen haben willst – es stimmt nicht. Zwischen mir und Clovis läuft nichts.« Von der Tatsache einmal abgesehen, dass er mein Blut getrunken hat und ich den Auftrag habe, ihn umzubringen, fügte ich in Gedanken hinzu.
    »Gut, wenn du es nicht zugeben willst. Kann mir auch recht sein. Ich wollte damit nur sagen: Selbst wenn du nicht an ihm interessiert sein magst, er ist jedenfalls eindeutig auf dich scharf.«
    »Hör endlich auf.«
    Er zuckte mit den Schultern und lehnte sich in mein Kissen zurück. »Heute Abend bist du aber wirklich besonders empfindlich.«
    »Weißt du was? Ich glaube, du hast Recht«, entgegnete ich und warf endgültig meine Haare zurück. »Es wäre wohl das Beste, wenn wir unseren Unterricht auf ein anderes Mal verschieben.«
    Adam setzte sich auf. »Ich habe doch nur Witze gemacht«, meinte er besänftigend.
    Ich seufzte. »Ich weiß. Es liegt ja auch nicht an dir. Ich stehe momentan nur wahnsinnig unter Stress und glaube nicht, dass ich die Muße habe, gerade jetzt auch noch Zaubern zu lernen.«
    Er öffnete den Mund, um mir zu antworten, als Giguhl ins Zimmer geschlendert kam.
    »Was geht, Leute?«
    Ich musterte einen Augenblick lang meinen kahlen Kater. »›Was geht, Leute‹? Hast du schon wieder MTV geschaut, oder was?«
    »Volltreffer.« Giguhl sprang aufs Bett. »Also, was treibt ihr so?«
    »Sabina hat mir gerade erklärt, dass sie keine Lust auf
Magie-Unterricht hat.« Die Augen des Dämonenkaters schossen in meine Richtung, als ich gerade dabei war, Adam zu bedeuten, dass ich ihm demnächst den Kopf abschneiden würde.
    Ich hielt sofort inne und lächelte schwach.
    »Aber du hast doch versprochen, das ernst zu nehmen, Sabina.« Sein kleines verrunzeltes Gesicht blickte mich tadelnd an.
    »Könnten wir später darüber reden?«
    »Nein, können wir

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