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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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losgerissen, aber das hätte ihn wahrscheinlich noch wütender werden lassen. »Ich habe momentan sehr viel um die Ohren. Wenn ich mit Euch das Bett teile, möchte ich mich ganz und gar darauf konzentrieren können.«
    »Du sagst, wenn du mit mir das Bett teilst und nicht falls«, murmelte Clovis und kam noch näher. Mir wurde wieder ein wenig schwindlig, was normal zu sein schien, wenn ich mich in seiner Reichweite befand.
    »Ich habe nie behauptet, ich sei nicht interessiert.« Spielerisch zog ich an seiner Krawatte und lächelte ihn verführerisch an.
    Er senkte den Kopf und drückte knapp über meiner Schlagader einen Kuss auf meinen Hals. »Wenn du mir deinen Körper noch nicht geben willst, erlaubst du mir vielleicht, nochmal von deinem Blut zu kosten.« Seine Zunge wanderte über meine Haut und jagte mir einen Stromschlag durch den Körper, der mich erzittern ließ.
    Auch diesmal vernebelten sich meine Sinne, und in meinen südlichen Regionen wuchs die Begierde. Ich wusste, wie falsch es wäre, ihn erneut von mir trinken zu lassen. Wenn es nach mir ginge, wäre Clovis innerhalb der nächsten fünf Minuten tot. Aber er besaß eine Wirkung auf meinen Körper, die sich nicht so leicht leugnen
ließ. Ein Teil von mir überlegte sich ernsthaft, ob ich es ihm noch ein letztes Mal erlauben sollte, ehe ich ihn nach Irkalla verdammte.
    Er kratzte mit seinen Eckzähnen über meinen Hals. Die seltsame Mischung aus Schmerz und Lust verursachte mir am ganzen Körper Gänsehaut. Die Vernunft, die noch immer in der Lage war, sich einzuschalten, rief mir zu, nicht zu vergessen, wie schmutzig ich mich das letzte Mal gefühlt hatte, nachdem er von mir gekostet hatte. Doch dem größeren Teil meines Selbst war das egal. Ich verspürte auf einmal das überwältigende Bedürfnis, etwas Falsches, Verbotenes zu tun, etwas, das ich bereuen würde. Ich wollte etwas tun, was mich den Druck, unter dem ich in letzter Zeit stand, zumindest für einen Moment vergessen ließ.
    Also entspannte ich mich und ließ mich gegen Clovis sinken. Mein Körper gab ihm die Erlaubnis, sich zu bedienen, während mein Verstand sich noch wehrte.
    Vor meinem inneren Auge tauchten in rascher Folge die Bilder der letzten Tage auf: die Pistole in meinem Stiefelschaft; die bewusstlosen, gefesselten Magier auf dem Weingut; das enttäuschte Gesicht meiner Großmutter; Davids rauchende Überreste neben einem frischen Grab …
    Clovis’ heißer, feuchter Atem liebkoste meine Haut und vermischte sich mit meinem immer rascher werdenden Keuchen. »Du willst es doch auch«, flüsterte er. »Du willst mir dein Blut geben, Sabina, nicht wahr?«
    Mein Kopf fühlte sich sowohl bleischwer als auch wunderbar leicht an. Ich atmete flacher, während mein Herz einen Schlag auszusetzen schien und dann wie wild zu pochen begann. Clovis’ moschusartiger Duft stieg mir
in die Nase. Gleichzeitig schmeckte ich Kupfer auf der Zunge. Der Ansturm körperlicher und mentaler Stimulation war kaum zu ertragen.
    Seine Eckzähne berührten meine Haut, meine Vene. Er wollte gerade die Spitzen hindurchstoßen, als mein Herz auf einmal zu rasen begann. Ich spürte, wie meine Haut nachgab und sich seine Zähne langsam in das weiche Gewebe darunter gruben. Ich konnte kaum mehr atmen. Noch ehe ich wusste, was ich tat, stieß ich ihn von mir und trat so lange nach ihm, bis er von mir abließ. Dann brach ich auf dem Boden zusammen und rollte mich ein.
    Noch immer pochte mein Herz wie ein Vorschlaghammer in meiner Brust. Ich verspürte schreckliche Schmerzen und schnappte nach Luft, während ich glaubte, in meiner Brust müsste jeden Augenblick eine Bombe explodieren.
    »Sabina?«
    Ich merkte kaum, dass mir Clovis sanft eine Hand auf die Schulter legte. Allerdings wollte ich es auch nicht wahrhaben, denn sonst hätte ich ganz die Nerven verloren. In meinem Inneren brüllte ich mir zu, mich endlich zu beruhigen. Noch nie in meinem Leben hatte ich unter einem derartigen Kontrollverlust gelitten.
    »Ruhig atmen«, riet Clovis.
    Ich zwang mich dazu, langsam und tief Luft zu holen und sie dann ebenso langsam wieder auszuatmen. Einige Sekunden wurde mein Puls noch einmal schneller, ehe er einen Schlag lang aussetzte. Danach verlangsamte er sich allmählich. Ich holte noch einmal tief Luft und merkte, wie mein Herz wieder ruhiger schlug.
    Im Hintergrund hörte ich das Klirren von Gläsern.
Dann drückte mir Clovis ein Glas in die zitternde Hand. »Trink«, sagte er.
    Ich hatte noch immer das Gefühl, mich

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