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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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verstand.
    »Wie bitte?«, fragte ich und kam näher.
    Giguhl seufzte. »Ich sagte, dass ich mich nicht mehr
zurückverwandeln kann. Ich habe es versucht, aber es hat nicht funktioniert.«
    »Wieso nicht?«
    »Ich glaube, es liegt daran, dass du mir befohlen hast, meine Katzengestalt so lange zu behalten, bis du mir erlaubst, wieder zum Dämon zu werden.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Er blickte auf. »Ich glaube, als du die Prüfung überlebt hast, bin ich irgendwie zu deinem Untergebenen geworden. Zu deinem Lakai.«
    »Was?«
    »Hm. Normalerweise hat nur derjenige Macht über mich, der mich ruft. Aber irgendwie ist diese Macht auf dich übergegangen. Es muss etwas damit zu tun haben, dass du meinen Angriff überlebt hast.« Er hielt inne und warf mir einen Blick zu, der mir sagte, dass er das Ganze immer noch höchst seltsam, wenn nicht sogar etwas gruselig fand. Zugegebenermaßen erging es mir nicht viel anders. Aber momentan quälten mich wichtigere Probleme, so dass ich mich nicht allzu lange mit etwas aufhalten wollte, was meine Vampirkollegen bestimmt als Segen empfunden hätten.
    »Jedenfalls«, schloss Giguhl, »muss ich jetzt das tun, was du von mir verlangst.«
    Ich konnte nicht anders. Ich musste lachen. »Das ist echt gut.«
    »Freut mich sehr, dass es wenigstens dich amüsiert«, schnappte er.
    »Probieren wir es doch einfach aus. Giguhl, verwandle dich wieder in einen Dämon.«
    Es knallte, und grünes Licht erfüllte den Raum, der auf einmal nach verbrannten Haaren roch. Ich wedelte mit
der Hand durch die Luft, um den Rauch zu vertreiben, und sah dann, dass Giguhl tatsächlich in Dämonengestalt splitterfasernackt auf meinem Bett saß.
    »Mann, bedeck dich!« Ich hob ein Kissen hoch, das auf den Boden gefallen war, und warf es ihm zu. »Jetzt werden mich bestimmt tagelang Alpträume quälen.«
    Er fing das Kissen auf und legte es sich auf den Schoß. »Hey, es ist schon schlimm genug, dass ich deinen Befehlen gehorchen muss. Da will ich mir nicht auch noch deine Beleidigungen anhören müssen.«
    »Sorry. Es ist nur so merkwürdig. Ich hatte noch nie jemanden, der auf meine Befehle hört.« Er schnaubte empört und verschränkte die Arme. »Ach, komm schon. Es ist doch nur vorübergehend.«
    Giguhl blickte auf. »Ehrlich? Hast du den Magier gefunden, der mich gerufen hat?«
    Einen Moment lang tauchte Adam vor meinem inneren Auge auf, und ich dachte an seinen absurden Vorschlag. »Noch nicht«, schwindelte ich. Als Giguhl in sich zusammensackte, fügte ich hastig hinzu: »Aber ich habe inzwischen einen anderen Plan.«
    »Und welchen?«
    »Ich werde einen Umkehrzauber finden und dich selbst wieder zurückschicken.«
    Er verzog das Gesicht. »Ja, klar. Dann mal viel Vergnügen!«
    »He! Ich bin schließlich zur Hälfte Magierin. Also habe ich auch ein paar Fähigkeiten.«
    »Entschuldige, dass ich mich nicht mehr für die Idee begeistern kann. Aber die Vorstellung, als Versuchskaninchen herzuhalten, an dem du deine verborgenen Kräfte testest, sagt mir nicht so recht zu.«

    »Ich tue mein Bestes. Verstanden?«
    Tat ich das wirklich? Ein einziger Anruf bei Adam hätte genügt, und Giguhl wäre wieder nach Hause verschwunden. Aber ich hatte keine Lust, den Preis zu zahlen, den der Magier für seine Hilfe verlangte. Wenn er überhaupt die Wahrheit gesagt hatte …
    »In der Zwischenzeit«, erklärte ich, um das Thema zu wechseln, »wirst du dich zur Abwechslung einmal benehmen. Wenn Vinca mich rauswirft, könnte das nämlich meinen Auftrag gefährden.«
    »Ach ja, das wollte ich auch noch wissen«, verkündete Giguhl. »Nachdem ich ja jetzt dein Untergebener bin und so, wäre es doch an der Zeit, mir endlich mal zu erzählen, um welchen Auftrag es sich handelt.«
    »Kommt nicht in Frage.«
    »Ach, Sabina, jetzt sei doch nicht so. Wen bringen wir um?«
    »Wie kommst du denn auf die Idee, dass ich jemanden umbringen will? Und selbst wenn dem so wäre, was willst du machen? Das Opfer mit Katzenpisse bespritzen?«
    »Also bitte. Du bist eine Auftragskillerin. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass du nur wegen der Sehenswürdigkeiten in San Francisco bist. Und außerdem habe ich so einige Kräfte, von denen du gar nichts weißt.«
    »Was für Kräfte?«
    »Das lass mal meine Sorge sein. Ich werde sie dir schon noch bei passender Gelegenheit vorführen.«
    »Du bist ein echter Quälgeist, Giguhl!«
    Er antwortete nicht. Stattdessen lächelte er nur geheimnisvoll und ließ seine spitzen gelben Zähne

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