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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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aufblitzten.

    »Also, ich muss jetzt wieder los. Verwandle dich wieder in eine Katze.«
    Er öffnete den Mund, um zu protestieren. Doch noch ehe er einen Laut über die Lippen gebracht hatte, knisterte es erneut im Zimmer. Eine grüne Rauchwolke stieg auf, und als ich wieder klar sehen konnte, saß Giguhl in Katzengestalt auf meinem Bett. »Das tut übrigens weh«, beschwerte er sich und warf mir einen beleidigten Blick zu.
    »Tut mir leid, aber ich glaube kaum, dass Vinca begeistert wäre, wenn plötzlich ein nackter Dämon durch ihre Wohnung marschiert. Ich verspreche dir aber, dass ich dich in Zukunft öfter spazieren führe. Einverstanden? Und ich lasse dich raus, wenn Vinca nicht da ist. Aber du kannst dich nicht weiterhin wie ein wildes Tier aufführen. Hast du das verstanden, Giguhl?«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Entschuldige vielmals. Aber du bist doch diejenige, die mich in Tiergestalt will. Wenn ich mich dann auch wie ein Tier benehme, hast du das allein dir selbst zuzuschreiben.«
    »Gütiger Himmel! Würde es dir helfen, wenn ich dir ein paar Katzenspielzeuge besorge oder so?«
    Er schniefte. »Hör auf, mich zu beleidigen.«
    »Ich wollte doch nur nett sein. Aber wenn du hier sitzen und schmollen willst – bitte.«
    Ich verließ das Zimmer, ehe er die Gelegenheit hatte, etwas zu erwidern. Als ich die Tür zuzog, vernahm ich noch seine Stimme. »Und vergiss bloß nicht die Katzenminze!«

15

    »Ich bin überrascht, Sie bereits so schnell wiederzusehen. Gefällt Ihnen Ihre neue Wohnsituation?« Clovis fasste nach meiner Hand und drückte einen sanften Kuss auf meine Fingerknöchel. Meine Haut prickelte an der Stelle, an der er sie berührte. Ich zog die Hand hastig zurück, als er länger als nötig zu verweilen schien.
    »Ja, danke. Vinca ist sehr freundlich«, erwiderte ich. »Darf ich?«
    Er wies auf einen Sessel ihm gegenüber. »Bitte, machen Sie es sich bequem. Ich bin schon gespannt, den Grund für Ihren Besuch bei mir zu erfahren.«
    Ich setzte mich, während ich mich innerlich sammelte. Schließlich wollte ich nicht übereifrig wirken.
    »Ich habe über Ihr Angebot nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es das Klügste für mich ist, mich Ihnen anzuschließen.«
    Er begann über das ganze Gesicht zu strahlen. »Das sind ja ausgezeichnete Nachrichten, Sabina. Allerdings würde ich gerne erfahren, was Sie nun dazu bewogen hat, Ihre bisherige Meinung zu ändern.«
    »Dafür können Sie Vinca danken«, sagte ich. »Sie hat mich davon überzeugt, dass ich Ihnen vertrauen kann.«
    Er presste die Finger beider Hände aneinander und musterte mich aufmerksam. »Dann hat es also nichts damit
zu tun, dass Sie bei mir vor dem langen Arm der Dominae Zuflucht suchen wollen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Zugegebenermaßen spielt das auch eine Rolle. Aber ich würde Ihr Angebot niemals annehmen, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass Sie für eine gerechte Sache kämpfen.«
    Clovis nickte. »Ich kann nicht behaupten, dass mich Ihre Entscheidung nicht freut. Wenn es Ihnen genehm ist, könnten wir das Initiationsritual gleich heute Nacht hinter uns bringen.«
    Er hörte sich an, als handele es sich um eine Formalität – wie das Ausfüllen eines Fragebogens. Ich wusste allerdings nur allzu genau, dass es für mich keinen Grund gab, mich zu entspannen. So mächtig wie Clovis war, würde er sich nicht mit meinem Wort allein zufriedengeben. Ich würde beweisen müssen, dass ich hinter ihm und seiner Sache stand. Und was Vinca mir erzählt hatte, ließ mich vermuten, dass mir das keinen sonderlich großen Spaß bereiten würde.
    »Ja, das passt mir.« Ich klang kühl und sachlich. Innerlich jedoch verkrampfte ich mich derart, dass mir speiübel wurde.
    »Dann lassen Sie mich Frank rufen, damit wir bald anfangen können.« Er stand auf, um seinen Assistenten zu holen. Doch ich hielt ihn zurück.
    »Um welches Ritual handelt es sich eigentlich genau?« Ich konnte nicht anders, ich musste ihn fragen. Schließlich wollte ich mich zumindest ein wenig darauf einstellen können. Überraschungen gehörten nicht zu den Dingen, mit denen ich gut umgehen konnte.
    »Nur ruhig Blut, meine Liebe«, antwortete Clovis mit einem Lächeln. »Sie werden es bald erfahren.«

    Bald erwies sich als eine Stunde später. Während ich in Clovis’ Büro wartete, wurde ich immer unruhiger. Ich zappelte eine Weile im Sessel herum, während ich versuchte, sitzen zu bleiben. Doch als ich es nicht länger aushielt,

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