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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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stellen. Nein, vertraue mir. Deine Abstammung wird uns allen und speziell mir zum Sieg verhelfen.«
    »Meine Abstammung?«
    »Du stammst auf beiden Seiten von edlen Familien ab. Dich auf meiner Seite zu haben, wird mir Gewicht bei meinen Verhandlungen mit den Magiern geben.«
    »Das bezweifle ich. Die Familie meines Vaters hat mich verstoßen, noch ehe ich geboren wurde.«
    Clovis sah mich nachdenklich an. »Wer hat dir das erzählt?«
    Ich hatte überhaupt keine Lust, schon wieder in ein Gespräch über meinen familiären Hintergrund verwickelt zu werden, weshalb ich müde abwinkte. »Ist doch egal. Wenn Ihr allerdings glaubt, es könnte uns weiterhelfen, bin ich einverstanden.«
    Clovis sah einen Moment lang so aus, als ob er noch mehr zu diesem Thema sagen wollte, ließ es dann aber bleiben. »Was brauchst du, um mit deinem ersten Auftrag für mich anfangen zu können?«
    Ich überlegte. »Ich muss mir das Weingut erst einmal persönlich ansehen und benötige zudem alle Informationen, die Ihr darüber habt. Dann sehen wir weiter.«

    »Gut«, erwiderte er. »Ich werde Frank bitten, dich zum Gut zu fahren.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich muss allein dorthin. Ohne Ablenkung. Allerdings brauche ich einen Wagen.« Mein Motorrad konnte ich in diesem Fall vergessen. Es war für eine geheime Ermittlung viel zu auffällig.
    Er lächelte zufrieden. »Gut. Kein Problem. Du hast achtundvierzig Stunden Zeit. Wir müssen schnell handeln, wenn wir vermeiden wollen, dass der Rat der Hekate von den Entführungen erfährt.«
    »Verstehe.«
    Da ich annahm, das Gespräch sei damit beendet, stand ich auf.
    »Ich werde Frank sofort Bescheid geben, dass er sich um einen Wagen kümmern soll.«
    Ich nickte und wandte mich zum Gehen.
    »Sabina?«
    Ich blieb stehen und drehte mich nach kurzem Zögern noch einmal zu Clovis um. Seine Augen zeigten dasselbe rote Glühen wie in der Nacht zuvor. »Ich muss dich wohl nicht an die Konsequenzen erinnern, die dir blühen, wenn du mich hintergehst – oder?«
    Mir stellten sich die Nackenhaare auf. »Nein, müsst Ihr nicht.«
    Er stand auf und kam langsam auf mich zu. Ich schluckte, während ich gegen den Wunsch ankämpfte, auf dem Absatz kehrtzumachen und aus dem Zimmer zu rennen. Clovis blieb vor mir stehen und strich mir lasziv mit dem Finger über die linke Wange.
    »Gut. Es wäre nämlich zu schade, wenn ich mich gezwungen sähe, diese weiche Haut zu verletzen.«
    Kalter Schweiß brach mir aus. Ich konnte nur hoffen,
dass meine Stimme nicht versagte. »Keine Sorge, Ihr könnt mir vertrauen.«
    Er lächelte und rückte noch näher. Seine Gegenwart ließ meine Glieder auf einmal bleischwer werden. Ich hatte das Gefühl, mich nicht mehr wehren zu können.
    »Wie wäre es dann mit einem Kuss, um dieses Vertrauen zu besiegeln?«
    Ich nickte, obwohl mich allein der Gedanke an einen Kuss zum Würgen brachte. Bei der Erinnerung an die Nacht zuvor und daran, wie leicht es ihm gefallen war, mich zu beherrschen, spannten sich die Muskeln in meinem Körper an. Ich wollte nur noch weg von hier.
    Er lächelte verführerisch und drückte seinen Mund auf den meinen. Ohne dass ich mich dagegen wehren konnte, drängte sich mein Körper an ihn. Er beugte sich herab und kratzte mit seinen Eckzähnen erneut über meinen Hals. Unwillkürlich stöhnte ich auf, als er statt mit den scharfen Spitzen seiner Zähne mit der Zunge über meine erhitzte Haut strich.
    »Ich kann es kaum erwarten, wieder dein Blut zu schmecken«, flüsterte er mir ins Ohr, was mir einen kalten Schauder über den Rücken jagte. Dann ließ er von mir ab. »Wir sehen uns in zwei Tagen.«
    Damit war ich entlassen.
    Verwirrt blinzelnd versuchte ich meine Fassung wiederzuerlangen. Clovis beobachtete mich mit einem wissenden Lächeln. Wieder überkam mich Ekel – diesmal vor mir selbst. Wie konnte ich nur so schwach sein? Er schaffte es, mir allein durch seine Berührung alle Sinne zu rauben. Aber warum? Ich schüttelte mich.
    »Gut, bis in zwei Tagen also«, krächzte ich und eilte aus dem Büro, ehe ich mich noch mehr zur Idiotin machte.

18

    In der Nähe von St. Helena, etwa eine Stunde nördlich von San Francisco, fuhr ich vom Highway ab. Giguhl drückte seine Nase gegen die Scheibe des Minivans und betrachtete die Landschaft. Er trug einen schwarzen Katzenpulli und vier winzige Mikrofaserstiefel, auf die Vinca bestanden hatte, um seine Pfoten warm zu halten.
    Es herrschte starker Verkehr, obwohl die meisten Weingüter bereits

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