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Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Mal, als sie Jane gesehen hatte, hatte sie Roz und Stella dabei geholfen, Janes wenige persönliche Sachen aus der voll gestopften Stadtwohnung von Clarise Harper zu holen. Die Frau, die sie aus der Wohnung geschmuggelt hatten zusammen mit Tagebüchern, die Clarise in Harper House hatte mitgehen lassenŸŸ, hatte wie eine graue Maus ausgesehen, verhuscht und scheu. Inzwischen hatte sie sich ihre blonden Haare aufgehellt und gesträhnt und auf eine Länge schneiden lassen, die ihr langes, schmales Gesicht nicht noch länger machte.
    Ihre Sachen waren schlicht geschnitten, doch die Baumwollbluse und die leichte dreiviertellange Hose waren etwas ganz anderes als der plump wirkende Rock, den sie bei ihrer Flucht aus der Wohnung getragen hatte. »Alle Achtung. Du siehst aus, als wärst du bei einer dieser Fernsehshows gewesen, du weiߟt schon, vom hässlichen Entchen zum Schwan ... Oh, du meine Güte, das war jetzt aber sehr unhöflich.«
    »Nein, ist schon okay.« Ihr Lächeln wurde breiter, und sie errötete wieder. »Ich komme mir ja wirklich so vor, als wäre ich runderneuert worden. Jolene - du kennst doch Jolene, Stellas Stiefmutter?«
    »Ja. Eine tolle Frau.«
    »Sie hat mir geholfen, den Job in der Galerie zu bekommen, und am Tag vor meinem ersten Arbeitstag ist sie einfach vorbeigekommen und hat mich ... entführt. Sie hat gesagt, sie sei jetzt einen Tag lang meine gute Fee. Und schon waren meine Haare zum Teil ab, und im Rest steckte Alufolie. Ich hatte viel zu viel Angst, um mich zu wehren.«
    »Sicher bist du jetzt froh, dass du es nicht getan hast.«
    »Ich war wie betäubt. Danach hat sie mich in ein Einkaufszentrum geschleppt und gesagt, sie würde jetzt drei Kombinationen für mich aussuchen, von Kopf bis Fuߟ. Und von mir erwarten, dass ich mir für meine übrige Garderobe ähnliche Sachen aussuche.« Ihr Lächeln wurde noch breiter, aber in ihren Augen glitzerten Tränen. »Es war der schönste Tag in meinem Leben.«
    »Das ist ja eine wundervolle Geschichte.« Hayley bekam genauso feuchte Augen wie Jane. »Du hattest eine gute Fee verdient, nachdem dich diese alte Hexe so lange tyrannisiert hat. Weiߟt du, historisch gesehen sind Märchen Geschichten über Frauen, die von Frau zu Frau weitererzählt wurden, zu einer Zeit, in der Frauen nicht viele Rechte hatten.«
    »ÄŸhm. Wirklich?«
    »Tut mir Leid. Ich habe gerade etwas darüber gelesen, und da in deiner Geschichte nur Frauen vorkommen, fiel es mir wieder ein. Ich glaube, wir sollten jetzt Stella rufen.«
    »Ich wollte nicht stören. Ich möchte nur Rosalind besuchen und mich bei ihr bedanken.«
    »Roz holen wir auch.« Hayley lief zur Tür von Stellas Büro. »Aber Stella wird dich mit Sicherheit sehen wollen.« Sie steckte den Kopf hinein, ohne anzuklopfen. »Kannst du mal kurz kommen?«
    »Gibt es ein Problem?«
    »Nein. Komm.«
    »Hayley, ich muss noch ein halbes Dutzend Anrufe machen, bevor ich ...« Als sie Jane sah, brach sie ab und setzte automatisch ihr Kundengesicht auf. »Entschuldigung. Ist etwas nicht in ...? O mein Gott! Das ist ja Jane!«
    »Neu und verbessert«, verkündete Hayley. Dann verzog sie das Gesicht. »Ups! Tut mir Leid.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen - genauso fühle ich mich ja.«
    »Jolene sagte, sie hätte dir ihre Spezialbehandlung zukommen lassen.« Stella ging um Jane herum. »Sie hat sich wirklich Mühe gegeben. Dein Haar gefällt mir.«
    »Mir auch. Deine Stiefmutter ist so nett zu mir gewesen. «
    »Sie hat jede einzelne Minute davon genossen. Sie hat mir zwar Bericht erstattet, aber ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ich hoffe, es geht dir so gut, wie du aussiehst.«
    »Ich bin ganz begeistert von meiner Arbeit. Und von meiner Wohnung. Und es ist so ein gutes Gefühl, hübsch zu sein.«
    »Oh.« Stellas Augen wurden feucht. »Ich hab genauso reagiert«, sagte Hayley, während sie ein Funkgerät hinter der Theke hervorholte. »Roz, wir brauchen dich hier an der Kasse.« Als Roz sich unter heftigem statischem Rauschen beschwerte, keine Zeit zu haben, schaltete Hayley das Funkgerät einfach aus. »Ich will sie auf keinen Fall von ihrer Arbeit abhalten.«
    »Sie wird dich sicher sehen wollen. Und ich will dabei sein, wenn sie dich sieht. O Mann, macht das Spaߟ.«
    »Und wie geht es dir sonst so?«, sagte Stella. »Das Wichtigste ist meine Arbeit. Sie macht mir wirklich Spaߟ, und ich lerne eine Menge dabei. Ich habe schon ein paar Freundschaften dort geschlossen.«
    »Mit

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