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Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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auf seinem Gesicht verhärtete sich. »Wie?«
    »Eine Dirne.«
    »Eine ...« Er fing so laut zu lachen an, dass Lily begeistert in die Hände klatschte. »Eine Dirne. Mutter würde das gefallen.«
    »Es hat ihr auch gefallen. Du kennst sie wirklich sehr gut, nicht wahr? Es war so ein schöner Morgen, der die Sache mit Amelia für eine Weile verdrängt hat. Vielleicht liegt es daran, dass ich jemanden getroffen habe, der sich selbst entdeckt hat. Als ich Jane kennen gelernt habe, war sie so gut wie unsichtbar. Und jetzt ist sie ... sexy.«
    »Ja? Wie sexy?« Sie lachte und stieߟ ihm den Ellbogen in die Seite. »Das hat dich jetzt nicht zu interessieren. Eine Cousine nach der anderen.«
    »Wie sind wir eigentlich miteinander verwandt? Das habe ich nie so ganz verstanden.«
    »Ich glaube, dein Vater und mein Vater waren dritte Cousins dritten Grades, was uns beide zu fünften Cousins macht. Sicher bin ich mir allerdings nicht. Vielleicht sind wir ja auch vierte Cousins ersten Grades. Oder dritte Cousins zweiten Grades. Ich krieg es einfach nicht zusammen. Aber es wird noch komplizierter, weil meine Urgroߟmutter zweimal verheiratet war ...«
    Harper presste seinen Mund auf den ihren und machte ihren Vermutungen ein Ende.
    »Kusscousins dürfte genügen.«
    »Einverstanden.« Und da sie keine Einwände hatte, beugte sie sich zu ihm und küsste ihn. Sie wurden von Lily unterbrochen, die anfing zu quengeln und so lange an Harpers Hosenbein zog, bis er sie auf seinen Schoߟ setzte. Die Kleine legte ihren Arm um seinen Hals und stieߟ Hayley weg. »Das war ausgesprochen deutlich.«
    Belustigt beugte sich Hayley noch einmal zu Harper hinüber, doch Lily stieߟ sie wieder zurück und klammerte sich noch enger an ihn. »Ständig prügeln sich die Frauen um mich«, sagte er. »Das ist der Fluch meines Lebens.«
    »O ja. Die Frau, mit der du letztes Jahr an Silvester unterwegs gewesen bist, sah so aus, als könnte sie gut kratzen und beiߟen.« Er lächelte Lily an. »Ich weiߟ gar nicht, was deine Mutter meint.«
    »O doch. Die Blonde mit den endlos langen Haaren und dem Push-up-BH von Victoria-ŸŸs Secret, der ihre Brüste so hochstehen hat lassen.«
    »An die Brüste kann ich mich erinnern.«
    »Wie kannst du nur so etwas sagen!«
    »Du hast angefangen. Sie hieߟ Amber«, erwiderte er, während er Lily über seinen Kopf hob, um sie zum Lachen zu bringen.
    »Natürlich. Sie sah nach einer Amber aus.«
    »Sie ist Anwältin.«
    »Ist sie nicht.«
    »Wenn ich es doch sage.« Er hob die Hand, als wollte er einen Eid schwören. »Schön muss nicht unbedingt dumm bedeuten, und dafür bist du der beste Beweis.«
    »War das eine ernste Sache mit euch beiden? Nein, vergiss, dass ich gefragt habe. Ich hasse es, wenn Frauen - oder Männer - in den ehemaligen Beziehungen ihres Partners herumstochern.«
    »Du hast mir von deiner Beziehung erzählt ... Es war nichts Ernstes. Sie wollte nicht, dass mehr daraus wird, und ich auch nicht. Zurzeit konzentriert sie sich auf ihre Karriere.«
    »Ist es schon mal ernst gewesen?«
    »Ich habe mich dieser Phase in einer Beziehung bereits einige Male genähert. Aber dann habe ich immer einen Rückzieher gemacht.« Er setzte Lily zwischen sie, damit sie schaukeln konnte.
    Es war besser, wenn sie jetzt das Thema wechselte, dachte Hayley. Sie genoss es viel zu sehr, zu dritt in der Hollywoodschaukel zu sitzen, während die Bienen in der diesigen Hitze summten und die Sommerblumen in kräftigen Farben leuchteten. »Das ist das Schönste am Sommer«, sagte sie. »Die Abende. Ich könnte stundenlang hier sitzen, ohne auch nur den kleinen Finger zu rühren.«
    »Willst du nicht mal für eine Weile von hier weg?«
    »Nicht heute Abend. Ich will Lily nicht an zwei Abenden hintereinander allein lassen.«
    »Ich dachte, wir könnten nach dem Essen mit ihr Eis essen gehen.« ߟberrascht sah sie ihn an. Dann fragte sie sich, warum sie sein Vorschlag so überrascht hatte. »Das würde ihr gefallen. Und mir auch.«
    »Also abgemacht. Aber was hältst du davon, wenn wir erst einen Burger essen und danach in die Eisdiele gehen?«
    »Das hört sich noch besser an.«
    Der schwüle Juli ging in einen drückend heiߟen August mit weiߟem, wolkenverhangenem Himmel und viel zu warmen Nächten über. Es schien alles normal und ruhig zu sein, während ein Tag nach dem anderen verging. »So langsam frage ich mich, ob es gereicht hat, dass wir ihren Namen herausgefunden haben.« Hayley topfte rosa und

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