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Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hab Angst. Ich hab mich in ihn verliebt. Ich liebe Harper.«
    »Ja, Kleines.« Roz legte Hayley einen Arm um die Schultern und tätschelte sie beruhigend. »Ich weiߟ.«
    »Woher denn?« Hayley schniefte und richtete sich auf. »Sieh dich doch an.« Roz lächelte und wischte Hayley eine Haarsträhne von der feuchten Wange. »Du sitzt hier und weinst Tränen des Glücks und der Angst. Die Art von Tränen, die eine Frau vergieߟt, wenn ihr klar geworden ist, dass sie verrückt nach einem Mann ist, obwohl sie nicht genau weiߟ, wie zum Teufel das passiert ist.«
    »Es ist mir ja auch erst gestern Abend klar geworden. Ich wusste, dass ich ihn gern habe, aber eigentlich wollte ich nur eine heiߟe Nacht mit ihm verbringen ... O Gott, was hab ich denn jetzt wieder gesagt?« Peinlich berührt vergrub sie das Gesicht in beiden Händen. »Verstehst du jetzt, warum ich das alles für surreal halte? Gerade habe ich Harpers Mutter gesagt, dass ich eine heiߟe Nacht mit ihrem Sohn verbringen wollte.«
    »Ich gebe ja zu, dass das etwas ungewöhnlich ist. Aber ich glaube, ich bin so robust, dass ich damit fertig werde.«
    »Gestern Abend ist etwas passiert, das ich nie für möglich gehalten hätte. Ich habe noch nie so etwas empfunden.« Hayley presste eine Hand auf ihr Herz, und die Rubine an ihrem Handgelenk glitzerten. »Ich bin noch nie so verliebt gewesen. Und als es passiert ist, dachte ich, das ist es, so ist es, wenn man fällt. Sag ihm das bloߟ nicht.« Sie ergriff Roz-ŸŸ Hand. »Sag es ihm bitte nicht.«
    »Ich kann ihm das nicht sagen. Das musst du tun, wenn du so weit bist. Liebe ist ein Geschenk, Hayley, das man aus freien Stücken geben und empfangen muss.«
    »Liebe ist eine Lüge, eine Illusion, die von schwachen Frauen und berechnenden Männern erfunden wurde. Eine Entschuldigung, die die Mittelklasse kultiviert und höher Gestellte ignorieren, damit sie innerhalb ihres Standes heiraten und noch mehr Reichtum anhäufen können.« Roz stockte der Atem. Doch sie fing sich wieder und fuhrfort, in die Augen zu starren, die nicht mehr Hayley allein gehörten. »Ist das die Rechtfertigung für die Entscheidungen, die du getroffen hast?«
    »Ich habe sehr gut mit meinen Entscheidungen gelebt.« Sie hob den Arm und lächelte, während sie mit den Fingerspitzen über das Armband fuhr. »Sehr gut. Besser als meine Eltern. Meine Mutter hat sich damit zufrieden gegeben, auf Knien zu dienen. Ich habe es vorgezogen, auf dem Rücken liegend zu dienen. Ich hätte hier leben können.« Sie stand auf und ging im Zimmer herum.
    »Ich hätte hier leben sollen. Und darum bin ich jetzt hier. Für immer.«
    »Aber du bist nicht glücklich. Was ist passiert? Warum bist du hier? Und warum bist du so unglücklich?«
    »Ich habe Leben geschenkt.« Sie wirbelte herum und presste eine Hand auf ihren Bauch. »Du weiߟt, welche Macht einem das verschafft. Das Leben ist in mir gewachsen, aus mir herausgekommen. Und er hat es mir genommen. Er hat mir meinen Sohn genommen.« Mit wirrem Blick sah sie sich um. »Mein Sohn. Ich will meinen Sohn holen.«
    »Er ist schon lange tot.«
    Roz stand langsam auf. »Mein Groߟvater. Er war ein guter Mann.«
    »Ein Baby. Mein Baby. Mein süߟer kleiner Junge. Er gehört mir. Männer sind alle Lügner, Diebe, Betrüger. Ich hätte ihn umbringen sollen.«
    »Das Kind?« Ihre Augen blitzten so hell und kalt wie die Diamanten an ihrem Handgelenk. »Den Vater. Ich hätte eine Möglichkeit finden sollen, um ihn zu töten, um alle zu töten. Ich hätte das Haus anzünden sollen, während sie noch drin sind, und uns alle in die Hölle schicken sollen.« Roz lief es eiskalt über den Rücken. Von dem Mitleid, das sie früher für Amelia empfunden hatte, war nichts mehr übrig. »Was hast du getan?«
    »Ich bin in der Nacht hierher gekommen. So leise wie eine Maus.« Sie legte den Finger an die Lippen und fing dann an zu lachen. »Weg.« Sie drehte sich um die eigene Achse und hielt den Arm hoch, sodass die Rubine und Diamanten aufblitzten. »Alle weg, alles weg. Nichts mehr da für mich.« Ihr Blick wanderte zum Empfänger des Babyfons, aus dem Lilys Geschrei kam. »Das Baby. Das Baby weint.« Ihr Kopf fiel nach vorn, dann sank sie zu Boden. »Mitch! David!« Roz lief durchs Zimmer und kniete sich neben Hayley. »Mir ist so schwindlig«, murmelte Hayley und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Dann tastete sie nach Roz' Hand. »Was ist denn?«
    »Alles in Ordnung. Bleib liegen. David.« Roz warf

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