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Rote Sonne - heisse Kuesse

Rote Sonne - heisse Kuesse

Titel: Rote Sonne - heisse Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Junge. Man hätte sich früher um sie kümmern müssen.“
    „Ich werde dafür sorgen, dass die Familie sie von jetzt an unterstützt.“
    Jenny konnte das nicht unwidersprochen lassen. „Das wird nicht nötig sein, ich brauche keine Unterstützung von Seiten der Familie. Ich kann sehr gut allein auf mich aufpassen.“
    Der alte Mann sah sie fragend an. „Warum bist du überhaupt gekommen?“
    „Weil …“ Er mich dazu gezwungen hat , aber das konnte sie natürlich nicht sagen.
    „Weil ich wissen wollte, woher mein Vater stammt. Dante hat mir erzählt, warum du ihn verbannt hast, aber zu wissen, dass er für den Tod seiner Mutter verantwortlich war, muss für ihn auch furchtbar gewesen sein. Wahrscheinlich war das harte Leben im australischen Busch eine Strafe, die er sich selbst auferlegt hat. Aber er war ein guter Mann, ein guter Ehemann und ein guter Vater. Du wärst bestimmt stolz gewesen auf das, was er aus seinem Leben gemacht hat.“
    Sie wusste kaum, woher sie diese Worte nahm – es war eine Mischung aus den Geschichten, die Bella ihr über ihre Jugend auf der Rinderfarm in Queensland erzählt hatte, und ihrer persönlichen Interpretation der Tragödie, die zu Antonio Rossinis Tod geführt hatte. Außerdem wollte sie die negativen Gefühle innerhalb der Familie auflösen, denn das würde am Ende auch sie befreien.
    Marco schloss die Augen. Seine Haut nahm einen grauen Farbton an.
    Dante lehnte sich nach vorn und berührte besorgt seinen Arm. „ Nonno , Isabella wollte dich nicht anklagen.“
    Die schweren Lider hoben sich langsam. „Mein Junge, seit ich den Bericht des Detektivs gelesen habe, habe ich mir dasselbe gesagt.“ Er sah Jenny bedauernd an.
    „Was geschehen ist, geschah aus Wut und Kummer. Ich habe meine Frau sehr geliebt – genau wie Antonio. Er hat dir schließlich ihren Namen gegeben.“
    Das hatte Dante ihr gegenüber gar nicht erwähnt. „Du hast dir gewünscht, sie in mir zu sehen.“
    „Ja. Antonio sah ihr sehr ähnlich. Ich dachte …“ Er verzog entschuldigend das Gesicht.
    „Isabella steht zwar in meinem Pass, aber ich wurde schon immer Bella genannt“, erwiderte Jenny defensiv. Instinktiv scheute sie davor zurück, mit der Frau in Verbindung gebracht zu werden, die Marco geliebt und verloren hatte. Dadurch kam sie sich noch mehr wie eine Betrügerin vor.
    „Bella …“, wiederholte er mit sanfter Stimme. „Das passt zu dir. Du bist eine wunderschöne junge Frau. Bestimmt war deine Mutter auch sehr schön.“
    Jenny errötete wegen des Kompliments, das sie in Wirklichkeit gar nicht verdient hatte, da sie ihre „Schönheit“ ja nur Dante verdankte, der sie zu Stylisten und Designern gebracht hatte.
    „Hast du Fotos von deinen Eltern, die du mir zeigen könntest?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Unsere Farm brannte ab, als ich achtzehn war, in meinem letzten Jahr auf dem College. Meine Eltern waren damals auf einer Viehauktion, und nichts konnte gerettet werden.“
    „Noch ein herber Verlust für dich“, meinte Marco voller Sympathie.
    „Für dich auch.“ Jenny konnte sein Bedürfnis, ein Bild seines Sohns zu sehen, der auf der anderen Seite der Welt gelebt hatte, gut verstehen.
    „Ja. Aber diesen Verlust habe ich mir schließlich selbst zuzuschreiben. Das gilt für dich nicht.“
    Das war ein fairer Kommentar. Jenny nickte. Sie fing an, Marco Rossini zu mögen. Er erschien ihr nicht wie ein grausamer Tyrann, sondern mehr wie ein Mann am Ende seines Lebens, der die Fehler bedauerte, die er nicht wieder gutmachen konnte.
    Sie griff nach dem Glas, das Dante ihr eingeschenkt hatte, und trank einen großen Schluck, dankbar für die kühle Flüssigkeit, die ihre Kehle hinunterrann. Sie brauchte dringend eine Erfrischung für die nächste Fragerunde.
    Ein Blick auf Dante zeigte ihr, dass er sie mit einer Art neugierigen Respekts beobachtete. Es sah so aus, als würde sie seine Erwartungen noch übertreffen, und war darüber sehr erleichtert.
    „Weil du dich entschlossen hast, im Venedig-Forum zu wohnen, dachte ich, Antonio hätte dir etwas über unsere Familiengeschichte erzählt“, sagte Marco. „Aber du scheinst von uns gar nichts gewusst zu haben.“
    „Er hat nie von euch gesprochen“, erwiderte Jenny, obwohl sie daran zweifelte, ob diese Behauptung stimmte. Die Frage, warum Bella eine Wohnung im Venedig-Forum gekauft hatte, quälte sie, seit Dante diesen Umstand erwähnt hatte. Bestimmt gab es einen logischen Grund dafür.
    „Ich habe meinen Vater gefragt,

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