Rote Sonne - heisse Kuesse
sich nicht erfüllt. Du siehst nicht aus wie Antonio oder wie Isabella. Das ließ sich nun einmal nicht vermeiden. Aber davon abgesehen, wirst du ihm alles geben, was er sich von dir wünscht.“
„Ich habe ja gesagt, ich werde es versuchen.“
Er ging auf sie zu und baute sich drohend vor ihr auf. „Du hast versucht , dich aus der Situation herauszuwinden. Versuch es nicht noch mal, sonst sorge ich dafür, dass du dafür zahlen wirst.“ Sein Blick bohrte sich in den ihren. „Glaube mir, du wirst dafür bezahlen müssen.“
Daran zweifelte sie nicht.
Dante Rossini scheiterte nie.
Er wirkte so überwältigend auf sie, dass jede Faser in ihr angespannt war. Ihr Herz schlug schneller, und ihre Muskeln zitterten. Jenny starrte ihn an und wehrte sich dagegen, dass er eine Schwäche an ihr entdeckte. Schweigend kämpfte sie ihren einsamen Kampf, ihn und alles andere zu überleben.
„Und, hast du sonst nichts mehr zu sagen?“
Sie schluckte mühsam. Ihr Mund war so trocken wie die Wüste Sahara, daher schüttelte sie einfach nur den Kopf. Schließlich wollte er ja gar nicht hören, was sie zu sagen hatte.
Langsam entspannte Dante sich wieder, sein Mund verzog sich zu einem kleinen, ironischen Lächeln.
„Insgesamt hast du dich eigentlich gut gehalten. Du hast zwar nicht so warmherzig reagiert, wie ich es mir gewünscht hatte, aber die Tränen waren gut. Nonno war davon sehr berührt. Außerdem mochte er deine Unabhängigkeit.“
Diese Anerkennung direkt nach seinem Angriff verwirrte sie.
„Übertreib es damit nur nicht“, fuhr er fort. „Deine Haltung hast du nun deutlich gemacht. Du willst dich nicht bei einem Großvater einschmeicheln, der gar kein Großvater für dich war. Das respektiert er, aber sei trotzdem freundlich und höflich zu ihm.“
Sie nickte.
Dante seufzte verärgert. „Wir bleiben also stumm, ja?“
Jenny sah ihn verärgert an, sie fand ihre Sprache wieder. „Es ist leichter für mich, eine fügsame Puppe zu sein, die deine Autorität nicht infrage stellt.“
„Ha! Fügsam ist wohl kaum das richtige Wort. Ich bin nicht dumm genug zu glauben, dass es irgendetwas Weiches und Nachgiebiges in der Festung gibt, die du um dein Herz herum gebaut hast. Du kannst die weiße Fahne schwenken, so viel du willst, aber ich weiß …“
Er trat noch näher, die Spannung in ihr erreichte den Siedepunkt. Dann fasste er sie unters Kinn, und seine Augen glühten und schienen Hitze auszustrahlen – keine bedrohliche Hitze, sondern eine sehr männliche Hitze, die Augen eines Mannes, der eine Frau beherrschen wollte. Die Berührung war ausgesprochen aggressiv, Jenny war gelähmt vor Panik.
„Ich weiß, dahinter steckst du voller Rebellion“, verkündete er mit arroganter Selbstsicherheit. „Vielleicht ist das ja der beste Weg, um sie im Keim zu ersticken – ich werde dich dazu bringen, bei mir bleiben zu wollen.“
Mit einer Hand strich er ihr übers Haar, mit der anderen zog er sie fest an sich. Jenny blieb keine Zeit zu protestieren. Seine Lippen bedeckten die ihren. Der Schock seines Kusses, die Hitze und Kraft seines Körpers beraubten sie jeden Gedankens an Gegenwehr. Ein Sturm der Gefühle durchtobte sie.
Sie war noch nie in dieser Form geküsst worden, noch nie hatte ein Mann sie so im Arm gehalten, nie zuvor hatte sie eine solch explosive Erregung gespürt. Sein Mund nahm sie gefangen, das Spiel seiner Zunge ließ sie vor Lust erzittern. Unwillkürlich erwiderte sie es. Ja, er hatte ihren Charakter richtig gedeutet. Unterwerfung lag ihr nicht.
Die Selbstdisziplin, die sie sich ein Leben lang auferlegt hatte, machte einer wilden Leidenschaft Platz. Sie schlang die Arme um seinen Nacken, ihre Finger krallten sich in sein dunkles Haar, sie hielt ihn ebenso fest umklammert wie er sie. Nur der wilde Drang, sich gegen ihn zu behaupten, nicht nachzugeben, ihn das spüren zu lassen, was er sie spüren ließ, beherrschte sie noch.
Er zog sie noch dichter an sich heran. Durch den intimen Kontakt spürte sie seine Erregung, die die Umarmung ausgelöst hatte. Ein Teil von ihr wusste, dass sie in Gefahr war. Der andere Teil schwelgte in ihrer Macht, ihn aus seiner Kontrolle zu locken.
Er hatte sie aus ihrem Leben gerissen. Sie wollte, dass er dafür bezahlte, wollte ihm zeigen, dass sie keine Marionette war, sie wollte ihn untergehen sehen im Meer ihrer Gefühle, in das er sie hinabgezogen hatte. Sie nahm kaum wahr, dass er angefangen hatte, sich mit ihr zu bewegen. Noch immer waren seine
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