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Rote Sonne - heisse Kuesse

Rote Sonne - heisse Kuesse

Titel: Rote Sonne - heisse Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Warum sollte Bella riskieren, einen Mann lieb zu gewinnen, von dem sie weiß, dass er bald sterben wird?“
    „Du bist schließlich ihr Großvater“, antwortete er mit Nachdruck.
    Sie zitterte, als sie hörte, wie verstimmt Dante war.
    „Ein Großvater, der in ihrem Leben nie eine Rolle gespielt hat, der nie etwas für sie getan hat“, erwiderte Marco. Voller Sympathie wandte er sich dann zu Jenny und setzte mit freundlicher Stimme hinzu: „Mein Liebes, ich bezweifle nicht, dass Dante alles getan hat, was in seiner Macht stand, um dich zu diesem Besuch zu überreden. Bestimmt hat er an dein ganz verständliches Bedürfnis appelliert, mehr über die Herkunft deines Vaters zu erfahren.“
    Jenny errötete erneut, sie schämte sich für die Lüge.
    „Achtzehn Jahre lang war Antonio mein Sohn“, fuhr er fort, Trauer und Sehnsucht schwangen in seiner Stimme. „Er war ein wundervoller, vielversprechender Junge. Über diese Jahre kann ich dir etwas erzählen, wenn du möchtest.“
    Niedergeschlagen vernahm sie diese Worte. Das hätte Bella bestimmt gewollt. Jede Tochter, die ihren Vater liebte, hätte sich das gewünscht. Sie spürte, wie drängend Dante von ihr erwartete, dass sie mit diesem Angebot einverstanden war.
    „Ich habe nicht mehr viel Zeit, Bella“, fügte Marco mit sanfter Stimme hinzu. „Wirst du mir helfen, diese letzten Monate zu nutzen und ein Unrecht wieder gutzumachen, das mir schwer auf der Seele liegt? Stell dir einfach vor, ich wäre eine Schatzkiste voller Erinnerungen. Noch kannst du sie öffnen, aber wenn ich nicht mehr bin, wird sie für immer geschlossen sein.“
    Diesen Vorschlag des alten Mannes konnte sie einfach nicht ablehnen. „Also gut, ich werde es probieren“, erwiderte sie und ergab sich in das Unvermeidliche. „Es tut mir leid. Ich hätte nicht über deinen … deinen schlechten Gesundheitszustand sprechen sollen. Ich habe nur das Gefühl, dass …“
    „Dass der Tod immer wieder dein Leben kreuzt?“
    Sie nickte und fühlte sich viel zu unbehaglich, um noch etwas hinzuzufügen.
    „Für mich ist es ganz anders, Bella. Meine Reise nähert sich dem Ende. Nur die Sache mit dir will ich noch gern abschließen.“ Er lächelte ihr ermutigend zu. „Lass sie uns gemeinsam abschließen.“
    Sie lächelte schwach zurück. „Ich hoffe, das hilft Ihnen, Mr. Rossini.“
    „Und dir auch, mein Liebes.“
    Nie im Leben, dachte Jenny düster.
    Sie warf Dante einen trotzigen Blick zu. Eigentlich war ihr seine Reaktion jetzt egal, denn schließlich war Marco mit dem Ergebnis zufrieden. Außerdem fühlte sie sich viel zu erschöpft von dieser anstrengenden, schwierigen Begegnung, um sich noch Gedanken um ihn zu machen.
    „Alles wird gut, Isabella, das verspreche ich dir“, sagte Dante beruhigend.
    Er würde ihr jedes Problem vom Hals schaffen, dessen war Jenny sich sicher. Aber er konnte ihr nicht versprechen, dass für sie alles in Ordnung kommen würde. Das war nicht möglich. Dass sie sich zu dieser Täuschung entschieden hatte, riss sie in Stücke. Und die bittere Ironie bestand darin, dass sie geglaubt hatte, es wäre schwerer, eine Strafe im Frauengefängnis abzusitzen.
    Sie hatte die falsche Entscheidung getroffen.
    Die völlig falsche Entscheidung.
    Jenny Kent war eher in Gefahr, sich hier zu verlieren als an irgendeinem anderen Ort.

8. KAPITEL
    „Lebst du gern gefährlich?“
    Die zornige Drohung in Dantes Stimme verstärkte den Kopfschmerz, den Jenny nach der Begegnung mit Marco ohnehin schon hatte, noch.
    Lucia war schließlich zu ihnen gestoßen und hatte ihr ihre Suite gezeigt, damit sie sich frisch machen konnte. Dante war natürlich mitgekommen und hatte die Tür fest hinter Lucia zugemacht.
    Damit er endlich mit seiner Marionette, die ihren Tanz für seinen Großvater aufgeführt hat, allein sein kann, dachte Jenny. Sie biss die Zähne zusammen, fest entschlossen, sich von ihm nicht unterkriegen zu lassen. Auch wenn sie in der Falle saß, würde sie sich Dantes Willen nicht mehr beugen. Trotzig begegnete sie seinem flammenden Blick.
    „Ich habe mich den Umständen angepasst. War das nicht ganz in deinem Sinne?“ „Du hast die Chance gesehen, dich aus der Situation herauszuziehen, und du hast sie ergriffen“, fuhr er sie an.
    „Ich bin nicht die Enkelin, die er sich gewünscht hat“, erwiderte sie heftig. „Das hättest du voraussehen müssen, Dante. Du hast ihn enttäuscht.“
    „Nein. Ich habe meinen Großvater noch nie enttäuscht. Einer seiner Wünsche hat

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